Nadir
nadir.org
Website mit linksextremen Inhalten[1]
Sprachen Deutsch
Betreiber unbekannt
Redaktion unbekannt
Registrierung nein
Online seit 1994
https://www.nadir.org/

Nadir.org ist ein Internetportal mit Sitz in Hamburg. Es versteht sich als „ein Informationssystem zu linker Politik und sozialen Bewegungen im Internet“. Es ist eine der ältesten und früher bedeutendsten von linken Gruppen und Initiativen genutzten Internetseiten. Seit 2006 wurden Neueinträge weitestgehend eingestellt, ein Manifest gegen Vorratsdatenspeicherung wurde im Oktober 2008 veröffentlicht.[2] Nach und nach wurde es durch die offene Informationsplattform indymedia abgelöst. Themen waren unter anderem Antifaschismus, Antirassismus und Arbeit gegen Sexismus.

Insbesondere wurden die Zeitschriften Radikale Zeiten, die Rote Hilfe Zeitung, Gegendruck, Zeck und Interim elektronisch bereitgehalten.[3]

Die Infogruppe Hamburg stellte das Portal 1994 ins Netz. Im Kontext eines Interviews in Analyse & Kritik, Zeitung für linke Debatte und Praxis von 2001 heißt es hingegen "nadir.org gibt es seit 1993, damals noch als Mailbox. Seit 1995 sind wir im Web vertreten."[4]

Die ersten Jahre nach der Gründung 1998 wurde der Webauftritt der Wochenzeitung Jungle World auf Nadir gehostet.

2001 war Nadir an der Gründung und Entwicklung der deutschsprachigen Version von Indymedia mit beteiligt.[5]

Der Name des Portals beruhte auf einer Fehlinformation über den astronomischen Begriff Nadir – den auf der Himmelskugel gegenüber dem Zenit liegenden Punkt beziehungsweise dessen Richtung – als allgemeiner einen „Punkt, auf den eine Zentralperspektive in unendlich weiter Entfernung zuläuft“ bzw. einen „Fluchtpunkt in der Unendlichkeit“.[6]

Das Portal wird vom Verein Nadir.org e.V. betrieben, der auch medienrechtlich verantwortlich ist.

Einschätzung des Verfassungsschutzes Nordrhein-Westfalen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hamburger Nachrichtenportal ist laut Verfassungsschutzbericht des Landesamtes für Verfassungsschutz NRW aus dem Jahr 2004 „das älteste linksextremistische Portal“.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marie-Isabel Kane: Das Politikverständnis in linksautonomen Publikationsorganen. Bundeszentrale für politische Bildung, 21. Dezember 2011, abgerufen am 18. Mai 2018.
  2. Stefan Krempl: Provider bei der Vorratsdatenspeicherung zwischen allen Stühlen. In: Heise online. 28. November 2008, abgerufen am 18. Mai 2018.
  3. Tilman Baumgärtel: Linke im Internet. In: Telepolis. 17. März 1997, abgerufen am 18. Mai 2018.
  4. Internet als Praxisfeld Interview mit nadir.org über neue Vernetzungen und Nutzungsformen im www, Analyse & Kritik, Zeitung für linke Debatte und Praxis Nr. 448
  5. Internet als Praxisfeld Interview mit nadir.org über neue Vernetzungen und Nutzungsformen im www, Analyse & Kritik, Zeitung für linke Debatte und Praxis Nr. 448
  6. Zum Namen nadir. In: nadir.org. 22. Januar 1999, abgerufen am 18. Mai 2018.
    Anna von Villiez: Virtuelle Subversion. In: Die Tageszeitung (taz) Hamburg. 26. August 1999, S. 23, abgerufen am 18. Mai 2018.
  7. Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2004. (PDF, 4,6 MB) 31. Januar 2005, S. 151, archiviert vom Original am 11. Februar 2007; abgerufen am 18. Mai 2018.
    Linksextremismus: Internet und elektronische Kommunikation. Ministerium des Innern des Landes Nordrhein-Westfalen, archiviert vom Original am 26. Oktober 2016; abgerufen am 18. Mai 2018.