Heft 1/2001
März
2001

Konturen medialen Antisemitismus in Österreich

Sekundärer Antisemitismus und die Neudefinition der öffentlichen Antisemitismusschwelle in den österreichischen Medien nach 1945

Der Sieg der Alliierten im Jahr 1945 bedingte in Österreich zwar politisch einen radikalen Umbruch, doch gerade der Medienbereich war von personeller Kontinuität zur Nazi-Zeit gekennzeichnet.

Ein Großteil der JournalistInnen, die bereits vor 1945 die Medienlandschaft geprägt hatten, blieben auch nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes redaktionell tätig. Dennoch vollzog sich auch im Medienbereich ein Paradigmenwechsel. Die Berichterstattung wurde den neuen politischen Bedingungen angepasst und es wurden, mit Hinsicht auf die eigene Involvierung in die nationalsozialistischen Verbrechen, mediale Tabuzonen entwickelt. Eine dieser Tabuzonen betraf die Artikulation von antijüdischen Ressentiments: AntisemitIn zu sein, galt nach den Ereignissen der Jahre 38-45 als ehrenrührig, als verpönt. Das bedeutete jedoch nicht, dass jeglicher Antisemitismus damit aus den Medien verbannt war. Vielmehr hatte die Tabuisierung öffentlicher Artikulation antijüdischer Ressentiments zur Folge, dass sich eine Art „Antisemitismusschwelle“ konstituierte, die es nicht zu überschreiten galt. Das heißt, es durfte nur noch gerade so antisemitisch geschrieben werden, dass sich der jeweilige Verfasser noch getrauen konnte zu behaupten, er wäre kein Antisemit. Der Sozialwissenschaftler Bernd Marin hat das den „Antisemitismus ohne Antisemiten“ genannt.

Nachdem offener, unabgeschwächter Antisemitismus nach 1945 nicht mehr möglich war, entwickelten sich einerseits Formen der Verleugnung von Antisemitismus und zum anderen auch eine neue Sprache des Antisemitismus. Es entstand das, was in der Wissenschaft heute als „sekundärer Antisemitismus“ bezeichnet wird. Die neuen antisemitischen Ausdrucksweisen basierten auf Andeutungs- und Anspielungsformen, die Bezüge zu weit verbreiteten antisemitischen Ressentiments herstellten und diese damit quasi in verschlüsselter und meist auch abgeschwächter Form reproduzierten. Die direkte, offene Artikulation von Antisemitismus war somit nicht mehr nötig, die Möglichkeit der Distanzierung quasi den neuen Artikulationsformen inhärent.

Ein weiterer zentraler Aspekt sekundären Antisemitismus ist die Tatsache, dass dieser sein „Aktionsfeld“ ausgeweitet hat, sich in Ersatzhandlungen jenseits „klassisch“ antijüdischer Angriffe/Anspielungen übt. So hat sich als ein Feld von antisemitischen Ersatzhandlungen, die Vergangenheitspolitik, der Umgang mit dem Nationalsozialismus etabliert. Etwa, wenn „den Juden“ Mitschuld an ihrer Vertreibung und Ermordung gegeben wird, wenn einzelne jüdische Persönlichkeiten, wie Simon Wiesenthal, als gnadenlose Rächer dargestellt werden, oder wenn versucht wird den Holocaust zu verleugnen bzw. zu verniedlichen.

Ein anderes Feld für antisemitische Ersatzhandlungen stellt der israelisch-palästinensische Konflikt dar. Antisemitismen finden hierbei ihren Ausdruck etwa in der Gleichsetzung von „den Israelis“ bzw. „den Juden“ mit „den Nazis“, wenn es um die Beschreibung der israelischen Repressionspolitik gegenüber den Palästinensern geht.

Antisemitismus als vergangenheits- und gegenwartspolitisches Instrument

Bei der Analyse des Antisemitismus in den österreichischen Medien nach 1945 stellt sich, neben der Frage der sprachlichen und semiotischen Artikulationsformen, auch die Frage nach den Funktionen von Antisemitismus in den Medien, wobei es in diesem Zusammenhang auch die spezifischen inhaltlichen und ereignisbezogenen Kontexte, in denen Antisemitismen transportiert werden, zu eruieren gilt.

Die Funktionen, die der medialen Verwendung von Antisemitismen zugeschrieben werden können, sind vielfältiger Natur: Betrachtet man zum Beispiel Mediendebatten rund um die individuelle Vergangenheit von Personen des politischen Lebens (z.B. Friedrich Peter, Kurt Waldheim, usw.) und deren Involvierung in den Nationalsozialismus, so treten Antisemitismen in diesem Zusammenhang oft als Momente politischer Instrumentalisierung auf. Das heißt, die Verwendung von Antisemitismen dient der emotionalen Verstärkung der Argumentation und der Herstellung emotionaler Bezüge, von denen sich die LeserInnenschaft angesprochen fühlten, mit denen sie sich identifizieren soll. Anker- und Legitimationspunkte der antisemitischen Ressentiments sind dabei meist — in die Debatte involvierte — jüdische Personen (Simon Wiesenthal, Edgar Bronfman) oder Organisation (World Jewish Congress).

Die vergangenheitspolitische Funktion derartiger antisemitischer Attacken ist evident: Es geht darum, aus den Opfern Täter und gleichzeitig aus der „Tätergesellschaft“ ein kollektives Opfer (ungerechtfertigter Angriffe von „außen“) zu machen. Anstatt sich mit der österreichischen Involvierung in die Nazi-Verbrechen auseinanderzusetzen, wird die Vergangenheitsdiskussion selbst, deren Zulässigkeit, zum Thema gemacht — und abgelehnt.

Es finden sich auch mediale Beispiele, in denen versucht wird „den Juden“ eine Mitschuld, oder gar die Hauptschuld, an den (an ihnen begangenen) nationalsozialistischen Verbrechen zu geben. In einigen Artikeln werden etwa Eichmann oder Heydrich als Juden präsentiert, womit Juden zu den Initiatoren des Holocaust werden. So geschehen beispielsweise in einer Serie der Presse aus dem Jahre 1950 über „den deutschen Geheimdienst“, in der Reinhard Heydrich als Hauptverantwortungsträger für den Holocaust dargestellt und dieser „dämonischen Figur“ eine „Volljüdin“ als Mutter und ein „Halbjude“ als Vater zugeordnet wird. Der Nazi Heydrich ein Jude? Der Jude Heydrich ein Nazi? Ein Jude, der zugleich „Hasser des Christentums“ war, als zentraler Vollstrecker des Holocaust? Das Geschichtsbild, das die Presse in der angesprochenen Serie offeriert, mutet (nicht erst aus heutiger Sicht) wie eine verkehrte Welt an. Die Masse der Menschen wird von jeglicher Mitverantwortung freigesprochen, die Schuld an den Verbrechen auf eine „jenseits christlicher Moral“ agierende Einzelperson „jüdischer Abstammung“ projiziert und fokussiert.

Einen anderen vergangenheitspolitische Zugang bot eine Anfang der sechziger Jahre (ebenfalls in der Presse) publizierte Serie. In dieser 138-teiligen „Dokumentation“ setzte sich der Journalist Helmut Andics mit Österreich von 1938 bis 1945 auseinander. Die Folgen 30-32 behandelten „die Judenfrage“ (in der Presse). Andics diagnostizierte, dass „die Juden“ in Wien tatsächlich ein Problem dargestellt hätten, und zwar sowohl das „intellektuelle Judentum“ als auch „die Ostjuden“. Vor allem „die Ostjuden“ hätten, laut Andics, keinen Anschluss an „die christlichsozialen Kleinbürger“ oder an „die sozialdemokratischen Arbeiter“ gefunden. Außerdem habe es in der Bundeshauptstadt generell zu viele Juden gegeben, sodass man „das Problem“ nicht wie in Deutschland, nämlich, laut Andics, gemächlich und durch forcierte Auswanderung, hat „lösen“ können. Zuguterletzt kommt Andics auf die „Arisierungsfrage“ zu sprechen und zieht einen Vergleich zwischen 1938 und 1945: „1938 sind es die Judenwohnungen, die Judengeschäfte, über die die Meute herfällt. 1945 werden es unter veränderten Vorzeichen die Naziwohnungen, die Nazigeschäfte sein. Der Beweggrund ist der gleiche, oft sind sogar die Arisierer dieselben Zeitgenossen, die dann sieben Jahre später als Entnazifizierer ans Werk gehen.“

Im Gegensatz zur Serie aus dem Jahre 1950 wird hier nicht ein „Jude“ zum Hauptverantwortlichen für die Ermordung der Juden, sondern „die Juden“ zum „Problem“, das einer „Lösung“ bedürfe, gemacht. Zusätzlich erfolgt noch eine Gleichsetzung der jüdischen Opfer mit den Besitzern von „Naziwohnungen“ und „Nazigeschäften“, die 1945 den gleichen „Zeitgenossen“ — vorher „Arisierer“, jetzt „Entnazifizierer“ — zum Opfer fielen, wie sieben Jahre zuvor die jüdische Bevölkerung. Wer genau diese „Zeitgenossen“ waren, bleibt undefiniert, Andics erwähnt lediglich, dass es sich um Randfiguren handelte, um „das Untermenschentum“, das bei jeder Revolution an die Oberfläche gespült werde.

Die beiden obigen Beispiele für medialen Antisemitismus zeigen die Verschränkung von politisch funktionalisiertem Antisemitismus auf der einen Seite und einem jenseits der Tagespolitik in Teilen der österreichischen Medienlandschaft verankerten Antisemitismus auf der anderen Seite. Letzterer kann als genereller Ausdruck eines latent vorhandenen Antisemitismus bei einzelnen Journalisten, bzw. der generellen antisemitischen Linie eines Mediums gesehen werden. Das Paradebeispiel sowohl für antisemitische JournalistInnen als auch für eine generell antisemitische Blattlinie ist sicherlich die Neue Kronen-Zeitung, aber auch in der Presse finden sich Beispiele für einen kontinuierlichen, speziell von einigen JournalistInnen getragenen antisemitischen Diskurs. Ähnliches gilt auch für andere österreichische Blätter.

Antisemitismus von „außen“ — Leserbriefe und Zitate

Antisemitismen werden medial auch in Form von LeserInnen-Reaktionen transportiert. Das interessante (und problematische) hierbei ist, dass es dabei zu einem Verschwimmen der Verantwortlichkeitsgrenzen für den Inhalt des Gesagten zwischen Redaktion und SchreiberIn kommt, und damit auch die Möglichkeit geschaffen wird Antisemitismen zu publizieren, die das konsensfähige „Normalmaß“ an Antisemitismus überschreiten. LeserInnenbriefe müssen sich, insbesondere wenn sie anonym sind, kein Blatt vor den Mund nehmen.

Antisemitische LeserInnenbriefe können auch so etwas wie eine „Entlastungsfunktion“ für das jeweilige Medium haben — eine Zeitung, die in anonymen LeserInnenbriefen als „zu judenfreundlich“ beschimpft wird, kann dies quasi als Indiz für die nicht-antisemitische Einstellung des Mediums zur Schau stellen.

Medialer Antisemitismus kann aber auch durch das unkommentierte Zitieren von antisemitischen Äußerungen, beispielsweise von PolitikerInnen, produziert werden. Das kritiklose Referieren von Antisemitismen kann auch als Gradmesser dafür gesehen werden, wie viel Antisemitismus vom jeweiligen Medium als „normal“ angesehen wird.

Die mediale Definition der „Antisemitismusschwelle“

Wie bereits ausgeführt, stellt ein wesentliches Moment in der Beschreibung des Antisemitismus in Österreich nach 1945 die Frage nach dem „normalen“, dem gesellschaftsfähigen, dem „noch-nicht-antisemitischen“ Antisemitismus dar. Als zentraler medialer Ankerpunkt kann in diesem Zusammenhang sicherlich die Kronen-Zeitungs-Serie über „Die Juden in Österreich“ aus dem Jahr 1974 gesehen werden. Drei Besonderheiten kennzeichnen diese Serie: Erstmals nach 1945 kamen „die Juden“ nicht mehr nur als Randthema, wie etwa in der oben erwähnten Serie der Presse, vor, sondern wurden in das Zentrum einer geschichtlichen und gesellschaftspolitischen Betrachtung gerückt. Als zweiter hervorzuhebender Punkt ist die massive Vorauswerbung, die von der Kronen-Zeitung für die Serie betrieben wurde, zu erwähnen. Die Serie wurde als mediales Großereignis angekündigt, als die ultimative Aufklärung über „die Juden“. Die dritte Besonderheit betrifft die im Rahmen der Serie veröffentlichten LeserInnenbriefe. Viele dieser LeserInnenbriefe — vor allem zu Beginn der Serie, bevor erste Proteste aufkamen — waren offen antisemitisch, beschimpften den Autor der Serie, Viktor Reimann, als „zu judenfreundlich“. Interessant an diesen LeserInnenbriefveröffentlichung ist vor allem, dass die Kronen-Zeitung mit diesen LeserInnenbriefen sehr eindeutige Beweise für etwas erbrachte, was sie zuvor und danach immer wieder verleugnet hatte: die in weiten Teilen der österreichischen Bevölkerung vorhandenen antisemitischen Einstellungen und Ressentiments.

Wie bereits erwähnt, war die 42-teilige Kronen-Zeitungs-Serie über „Die Juden in Österreich!“ als bewusster Tabubruch konzipiert und wurde auch mittels der erwähnten Vorankündigungen und Werbeplakate als solcher von den Kronen-Zeitungs-MacherInnen zelebriert. Die Serie sollte neue Definitionsmaßstäbe hinsichtlich der Wahrnehmung und gesellschaftlichen Einordnung „der Juden“ sowie in Bezug auf die Artikulationsmöglichkeiten zum Thema „Juden“ setzen. Dies bedeutete auch und vor allem, dass Maßstäbe bezüglich der öffentlichen Verwendbarkeit bestimmter Antisemitismen, bezüglich des „normalen“ Umgangs mit der „Judenfrage“ und nicht zuletzt bezüglich der Festschreibung der Existenz einer solchen gesetzt werden sollten.

Die Serie selbst hatte einen höchst ambivalenten Charakter. Zum einen baute sie auf einem rassistisch-kulturalistischen Judenbegriff auf und war voll von antisemitischen Stereotypen, zum anderen hatte die Serie, so paradox dies auch klingen mag, tatsächlich auch aufklärerische Züge, beleuchtete historische Aspekte, etwa der Geschichte des Antisemitismus, die bisher medial unterbelichtet gewesen waren. Die Deutung dieser Widersprüchlichkeiten lässt eine Interpretationsweise zu, die davon ausgeht, dass hier der — zum Scheitern verurteilte — Versuch eines antisemitischen Journalisten vorlag, eine „objektive“, vorurteilsfreie Serie über die Geschichte „der Juden“ zu schreiben. Darin liegt auch die zentrale Bedeutung dieser Serie: Sie zeichnet in umfassender Weise die Konturen jenes Maßes an Antisemitismus nach, das von einem Antisemiten im Nachkriegsösterreich als publizierbar, als nicht-antisemitisch, als eben „normal“ empfunden wurde. Erwähnenswert ist sicherlich die Tatsache, dass die Kronen-Zeitungsserie einen der wenigen Fälle von medialem Antisemitismus darstellt, der zu öffentlichen Protesten nicht nur der jüdischen Gemeinde, sondern auch anderer Medien führte. Allerdings ist in diesem Zusammenhang relativierend anzumerken, dass die Medienreaktionen durchaus ambivalent ausfielen, wobei die Ablehnung der Serie am stärksten ausgeprägt in der Arbeiter-Zeitung war, während sich die bürgerlichen Medien weitgehend im Ignorieren übten, bzw. in ihrer Kommentierung der Serie selber Antisemitismen reproduzierten.

Fast genau 20 Jahre nach Erscheinen der Kronen-Zeitungs-Serie über „Die Juden in Österreich“, im November 1994, nahm sich eine andere österreichische Zeitung des Themas „Die Juden“ an. Peter Michael Lingens veröffentlichte im Standard eine unter dem Übertitel „Bekenntnisse eines Rassisten“ laufende Serie, in der er sich auch „den Juden“ widmete. Der entsprechende Kommentar hatte den Titel „Auch die Juden sind keineswegs gleich“ und reproduzierte die Konstruktion einer „jüdischen Rasse“ bzw. eines „jüdischen Volkes“, das sich in bestimmten Merkmalen, zum Beispiel dem Umgang mit Geld oder in seiner „Intelligenz“, von „anderen Völkern“ unterscheide.

Trotz ihrer Gemeinsamkeit hinsichtlich der Reproduktion von Antisemitismen, können die Standard —Serie von Lingens und die Kronen-Zeitungs-Serie von Reimann als Beispiele für unterschiedliche, voneinander abgrenzbare Formen medialen Antisemitismus gesehen werden. Der markante Unterschied zwischen den Standard-Artikeln von Lingens und der Kronen-Zeitungs-Serie von Viktor Reimann liegt in der Distanz- bzw. Nähe-Relation der Serien zum jeweiligen publizierenden Medium. Im Standard wurde die Lingens-Serie deutlich als Kommentar und somit als Meinungsäußerung bzw. Diskussionsgegenstand markiert, wohingegen die Serie in der Kronen-Zeitung einen redaktionellen, quasi-objektiven Charakter hatte und auch als Serie der Neuen Kronen-Zeitung beworben wurde. Während die von Viktor Reimann verfasste Serie nur außerredaktionell, das heißt in Leserbriefen und von anderen Zeitungen, kritisiert wurde, wurden im Standard auch von Redaktionsmitgliedern kritische Kommentare zur Lingens-Serie verfasst. Insgesamt lassen die Reaktionen auf die antisemitisch-rassistische Kommentarserie des Standard darauf schließen, dass hier für einen nicht unwesentlichen Teil der Standard-LeserInnen die „Antisemitismusschwelle“ klar überschritten worden war, dass die Kommentare bei vielen LeserInnen eine Beeinträchtigung der Identifikationsbeziehung zwischen Medium und MedienrezipientIn bewirkte.

Das obige Beispiel zeigt deutlich, dass der Versuch, die äußeren Konturen einer gesamtösterreichischen medialen „Antisemitismusschwelle“ nachzuzeichnen insofern problematisch ist, als damit nur der Maximalrahmen des gesellschaftsfähigen Antisemitismus erfasst wird, die Frage der Repräsentativität dieser äußeren Konturen aber nicht berührt, das Rahmeninnere somit homogenisiert wird.

Tatsächlich aber existieren in Österreichs Medienlandschaft sehr unterschiedliche „Antisemitismusschwellen“, sehr unterschiedliche Anschauungen darüber, wieviel Antisemitismus gesellschaftsfähig ist. Ein Artikel, der im Standard eine antisemitische Grenzüberschreitung darstellt, muss dies in der Kronen-Zeitung oder einem anderen Medium noch lange nicht.

Insofern lässt sich die Geschichte des medialen Nachkriegsantisemitismus in Österreich nicht mit wenigen Sätzen erfassen, auch wäre der Versuch einer Quantifizierung des Ausmaßes an medialen Antisemitismus nicht sonderlich sinnvoll. Was ich hier, anhand einiger Beispiele präsentiert habe, kann daher nur als Ansatz einer Auseinandersetzung mit dem medialen Antisemitismus in Österreich nach 1945 gesehen werden. Dass das Thema nicht passé ist, antijüdische Ressentiments in den Medien auch heute noch eine Rolle spielen, hat sich nicht zuletzt in Zusammenhang mit den Medienreaktionen einerseits rund um Fragen des sogenannten „Shoa-Business“ und andererseits in Zusammenhang mit der Restitutionsdebatte offenbart.

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