Weg und Ziel, Heft 4/1997

Medieninhaberin und Herausgeberin: Kommunistische Partei Österreichs
Redaktionskomitee: Dr. Winfried Garscha, Dr. Lutz Holzinger, Mag. Julius Mende, Dr. Martin Potschka, Dr. Wolfgang Priglinger, Helmut Rizy
Redaktionskoordination: Dr. Maria Wölflingseder
Verwaltung und Vertrieb: Robert Zöchling
Layout: Matthäus Zinner
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Beitræge

Das Dilemma der Russischen Revolution

2

Eine Revolution hat noch niemals und nirgends vollständig mit den Vorstellungen übereingestimmt und übereinstimmen können, die sich ihre Teilnehmer von ihr gemacht hatten (Leo Trotzki) Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Die Bilanz des bedeutendsten gesellschaftlichen Aufbruchs dieses (...)


Demokratische Revolution oder Restauration?

Über den Zusammenbruch des „realen Sozialismus“ in Osteuropa

9

Man muß sich auf die inneren Ursachen des Zusammenbruchs des „realen Sozialismus“ konzentrie­ren. Wo liegen sie? Die Anhänger der Theorie des „Kollapses“ bestehen vor allem auf der wirtschaftlichen Dimension dieses angeblichen Kollapses. Um die Gültigkeit dieser These zu überprüfen, werfen wir einen (...)


Der 80. Jahrestag der Oktoberrevolution

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Den 50. Jahrestag (1967) feierten wir noch im Glauben, daß der Sozialisms dem Kapitalismus überlegen sei, und daß die Sowjetunion die Vereinigten Staaten in der industriellen Konsumgüter- und Investitionsgüterproduktion bis 1980 überholen werde. Der 60. Jahrestag (1977) war schon von Zweifeln (...)


Kritik und Utopie

Gesellschaftskritik am Ende des 20. Jahrhunderts und der Marxsche Kommunismus

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Utopische Gegenentwürfe zu den herrschenden Verhältnissen und Kritik an bestehenden Gesellschaftsordnungen sind aus allen Jahrhunderten bekannt, wobei Utopie und Kritik mal in unmittelbarem Zusammenhang standen, oft aber auch getrennt voneinander existierten. Von den griechischen Kynikern über (...)


Notate zu Begriff und Praxis der Revolution

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Ihr, die ihr überlebtet in gestorbenen Städten; Habt doch nun endlich mit euch selbst erbarmen! Zieht nun in neue Kriege nicht; ihr armen; als ob die alten nicht gelanget hätten: Ich bitt euch; habet mit euch selbst erbarmen! Ihr Männer; greift zur Kelle; nicht zum Messer! Ihr säßet unter Dächern (...)


Hugo und die Oktoberrevolution

Eine überfällige Abrechnung

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Die Dummköpfe nennen ihn dumm, und die Schmutzigen nennen ihn schmutzig. (Bertolt Brecht, Lob des Kommunismus) Was jetzt kommt, ist natürlich keine wissenschaftliche Auseinandersetzung. Wissenschaftliche Kritik und Debatte verdienen nur wissenschaftlich Be­mühte. Es ist eine polemische Attacke, (...)


Einfältiger Antikommunismus

Suhrkamps Einführung in die Oktoberrevolution

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Manfred Hildermeier: Die Russische Revolution. 1905-1921 Edition Suhrkamp Frankfurt am Main 1989 300 Seiten, 160 Schilling, ca. 22 DM Subtile, und doch nicht zurückhaltende Feindselig­keiten gegen die Bolschewiki kennzeichnen dieses Buch. Die antikommunisti­sche Grundausrichtung ist jedenfalls (...)


Von Unterschieden und Gleich-Gültigkeiten*

Eine Stellungnahme wider die Auflösung der W/Leiblichkeit

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In der Genealogie der feministischen Praxis der Theoriebildung zur weiblichen Identität existieren unterschiedliche Denk- und Politikformen, die heute nebeneinander bzw. sich gegenüber stehen. Die erste Phase betont die gesellschaftliche und vor allem rechtliche Gleichstellung der Frau mit dem (...)


Gender Wars*

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Obgleich es amüsant ist zu sehen, wie sich die Hierarchie der katholi­schen Kirche durch feministische Theo­rie hindurchquält, darf man dabei de­ren Strategie nicht übersehen, nämlich wie versucht wird, den Feminismus zu verteufeln, indem er in die Nähe des Kommunismus gerückt wird. Die Um­stände, (...)


Die Politik der zweiten Haut

Versuche über den Körper

49

Die Befreiung des europäischen Indi­viduums erfolgte im Zusammenhang einer allgemeinen kulturellen Um­wandlung, die im Innern der Befreiten die Spaltung desto tiefer eingrub, je mehr der physische Zwang von außen nachließ. Der ausgebeutete Körper sollte den Unteren als das Schlechte und der Geist, zu (...)


Wie sich Vertrautes auf den Kopf stellt

Foucault: Überwachen und Strafen

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Beim Lesen dieses Buchs* entsteht zunächst ein Gefühl starker Verfremdung, dann kommen surrealistische Bilder hoch — oder öffnet es den Blick für die surrealistische Dimension unserer Realität? Jedenfalls verblüfft es durch seinen zur gängigen Welt- und Selbstsicht des Lesers „verrückten“ Blick und (...)


Weder für noch gegen die Gerechtigkeit

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Franz Schandl ist kein humorloser Mensch. Das hat er schon oft bewiesen. Doch wenn sich einer überhebt, kommt es regelmäßig dazu, daß er sein Niveau unterschreitet. Schandl möchte Marx ein- und überholen. Darunter leidet sein Wahrnehmungsvermögen und das der Unterscheidung, das heißt, auch seine (...)


Rechtskorrektheit

Betrifft: Artikel „Jenseits der Gerechtigkeit“ von Franz Schandl, in: »Weg und Ziel«, Nr. 2/1997

64

Liebe Freunde, anbei ei­nige Zufälligkeiten, Anmer­kungen und Überlegungen zu diesem Beitrag, ungeord­net und einfach niederge­schrieben. 1. Gestern las ich den Ar­tikel „Zur Reform verurteilt“ von Kamp, Lothar in: »Die Mitbestimmung«, Nr. 7/8/1997, S. 25ff. Auf Seite 27 bemerkt Kamp zu seiner (...)

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