Streifzüge, Heft 1/2003

Medieninhaber und Herausgeber: Kritischer Kreis – Verein für gesellschaftliche Transformationskunde. Der Medieninhaber ist zu 100% Eigentümer der Streifzüge und an keinem anderen Medienunternehmen beteiligt
Grundlegende Richtung: Kritik
Redaktion (zugleich Mitglieder des Leitungsorgans des Medieninhabers): Christoph Adam, Heinz Blaha, Andreas Exner, Lorenz Glatz, Franz Schandl, Gerold Wallner (Koordination) und Maria Wölflingseder

Bestellung-Bezahlung-Belieferung

Jedes Mal das Selbe? — Irgendwie schon, denn sonst müssten wir ja nicht unentwegt darüber schreiben, worüber in der bürgerlichen Gesellschaft nicht gesprochen wird, weil es sie zu haben gilt: die Kunden, die zahlen. Nun, wir haben derer zu wenig, das soll man ganz offen bekennen. Unsere Auflage liegt derzeit bei 800-1000 Stück, damit kommen wir locker aus. Leider. Das verkauft und verschenkt sich in den Jahren dann langsam. Mehr ist nicht.
An der Zahl kann man einiges erkennen. An der Zahl etwa (...)

Beitræge

Warum läuft Herr B. Amok?

Gedanken über die Logik von Krieg und Terror und über den Bruch mit ihr

1

Werner Fassbinder hat 1969 den Film „Warum läuft Herr R. Amok?“ gedreht. Darin erwächst der abschließende Amoklauf aus dem normalen Alltag, aus einem Leben, in dem Herr R. gerade deswegen entgleist, weil er es so ernst und wörtlich nimmt. Mittlerweile weiß auch der fassungslose Normalverbraucher aus (...)


Nachgedachtes und Vorausgesetztes

6

Robert Kurz hat ein neues Buch vorgelegt. Darin beschreibt er den Zustand des abendländischen Denkens, wie er sich angesichts der Krise, in der sich der globale bürgerliche Zusammenhang befindet, darstellt. Das Buch entfaltet das journalistische und polemische Talent seines Autors, wo es darum (...)


Die Illusion vom neuen Marshall-Plan

10

Auch wenn es die Hüter der herrschenden Weltordnung und ihre Ideologen nicht wahrhaben wollen: Immer mehr Länder werden im Zuge der kapitalistischen Globalisierung ruiniert und entzivilisiert, versinken in Bürgerkrieg und Plünderungsökonomie. Das offizielle Bewusstsein stellt dabei das Verhältnis (...)


Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau, nicht schlecht, nicht anspruchslos, nicht gut genug

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Für ein Leben in dieser Gesellschaft ist die Spezies Mensch sehr schlecht gerüstet. Aus der Evolution sind wir über bloß biologische Maßstäbe zu gesellschaftlichen Lebenwesen hinausgewachsen, die sich in vielerlei Art bewusst aufeinander beziehen und kooperieren müssen, um lebensfähig zu sein. Das (...)


Transnational statt internationalistisch!

Ungeschliffene Thesen. Vorabfassung

14

Wir werden mehr umdenken müssen als wir vor einigen Jahren noch glaubten. Aus dem Reformationsprojekt des Sozialismus ist inzwischen ein Abbruchunternehmen geworden und immer weniger eignet sich zur Weiterverwendung. Kein Begriff, der heute noch ungeniert verwedet werden könnte. Die Aufgabe ist (...)


Schiefe Ebenen

Gedanken zur Globalisierungskritik

17

Jede kritische Bewegung hat ihre Abgleitflächen. Die Globalisierungskritik in Form von ATTAC scheint sich allerdings auf einer ganz besonders schiefen Ebene zu befinden. Wo andere erst nach Jahren schrittweiser Anpassung und Korruption kläglich enden, dort will ATTAC erst einmal hoffnungsfroh (...)


Der Triumph des Irrealis

Arbeitswahn und linke Identität

20

In den späten 70er und frühen 80er Jahren galt es nicht nur im links-alternativen Spektrum, sondern auch auf Soziologentagen als ausgemacht: Der Arbeitsgesellschaft geht die Arbeit aus. Die mikroelektronische Revolution verwandelt nicht allein mechanische Schreibmaschinen, sondern auch die Ware (...)


Einfach umwerfend!

Wenn eine arbeitslos ist, kann sie was erzählen

23

Aus dem Spiegel blickt mir ein Zombie entgegen. Ein völlig verquollenes rotes Gesicht, das sich wie ein Reibeisen anfühlt. Meine legendären großen blauen Augen, meine Stupsnase sind buchstäblich im Lymph-Stausee ertrunken. Was, wenn dieses Aussehen nicht mehr verschwindet? Als ob ich nicht schon (...)


Jenseits der Gerechtigkeit

Attacke gegen den Wertekanon und seine linken Wurmfortsätze

26

Man beliebt aber das ‚bürgerliche‘ Niveau nicht zu überschreiten. (Karl Marx, Kritik des Gothaer Programms) Fair is foul, and foul is fair. (William Shakespeare, Macbeth I: 1) „Das Gerechte ist also etwas Proportionales“, wusste schon Aristoteles. „So ist das Gerechte als ein Regulierendes (...)


L’État c’est quoi …*

Nachträgliche Betrachtungen zu einer Diskussionsveranstaltung

29

Gehen wir einmal davon aus, dass verschiedene Menschen mit linker Tradition, linken Neigungen, linker Vergangenheit und linken Perspektiven einander zu einem Seminar über den Begriff des Staats treffen. Gehen wir davon aus, dass ich einer davon war. Gehen wir davon aus, dass zur Erhellung des (...)


Zur Theorie des Informationskapitalismus

Teil 1: Von der negatorischen Haltung zur Theorie der Aufhebung

31

In der Reihenfolge der von Ernst Lohoff in seinem Artikel (Streifzüge 3/2002) angesprochenen Themenbereiche möchte ich folgende drei Aspekte in zwei Teilen diskutieren: Die Transformation denken: Zur Rolle des Keimform-Begriffes (Teil 1) Den Informationskapitalismus analysieren: Zur (...)


Informalisiertes Elend

Über den Zusammenhang von informellem Sektor und moderner Warenproduktion

37

Der Trend der Informalisierung der Weltökonomie wird sich noch gewaltig beschleunigen und in weit größerem Maße als bisher auch die kapitalistischen Metropolen erfassen. Oberflächlich betrachtet, mag dies als eine Rückkehr des Frühkapitalismus erscheinen. Tatsächlich jedoch kündigt sich eine viel (...)


Jenseits der Gerechtigkeit

Attacke gegen den Wertekanon und seine linken Wurmfortsätze: Keine Weihnachtsgeschichte

1010

Peter Kampits hat im Standard vom 13. Dezember 2008 einige Positionen zum Thema zusammengefasst. Dass man Gerechtigkeit auch schlichtweg ablehnen kann, zeigt der folgende Beitrag. „Das Gerechte ist also etwas Proportionales“, wusste schon Aristoteles. „So ist das Gerechte als ein Regulierendes (...)

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