ZOOM 2/1999

Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft für Wehrdienstverweigerung, Gewaltfreiheit und Flüchtlingsbetreuung (Medieninhaberin, Herausgeberin)
Redaktion: Beatrix Beneder, Ludwig Csépai, diE nOt, Manfred Gmeiner, Julia Hošek, Elfriede Hufnagl, Markus Kemmerling, Markus Pinter, Peter Steyrer und Robert Zöchling
Titelgraphik: diE nOt
Layout: Kemmerling Zöchling & Partner Medien- und Informationsdienste KEG
Hersteller: resch & vana, 1150 Wien
Die ZOOM ist Mitglied der VAZ — Vereinigung alternativer Zeitungen und Zeitschriften.
Offenlegung: Eigentümerin zu 100% Arbeitsgemeinschaft für Wehrdienstverweigerung, Gewaltfreiheit und Flüchtlingsbetreuung (= Unternehmensgegenstand); Vorstand: Rosi Krenn, David Schwarz, Tanja Windbüchler, Irene Messinger; Grundlegende Richtung: Themenschwerpunkte der ZOOM sind Gewalt- und Herrschaftskritik, insbesondere die kritische Analyse militärischer und polizeilicher Apparate sowie der Politik der EU.

Liebe Leserin, lieber Leser!

Die NATO bombt sich in Jugoslawien gerade den Weg frei in eine neue Welt­ordnung. Dabei spielen die Medien, wie schon bei den vergangenen „friedenschaffenden“ Einsätzen eine be­deutende, den Krieg unter­stützende Rolle. Die Bom­bardierung eines Flücht­lingstrecks durch die NATO wurde bis heute noch nicht vollständig zugegeben und zumindest in Österreich wur­de auch nicht allzu intensiv nachgefragt. Die Opfer unter der serbischen Bevölkerung werden, wo sie so offensicht­lich werden, daß sie nicht einfach (...)

Beitræge

Stoppt den Krieg!

Aufruf zu antimilitaristischen Aktionen gegen den Krieg in Jugoslawien

4

Nach mehreren Wochen Bombardements und Vertreibungen ist ein Ende des Krieges noch lange nicht absehbar. Und während woanders, in Rom beispielsweise (und dort mit sichtbarem Einfluß auf die Position der Regierung), Zehntausende auf die Straßen gehen, um aus einer klaren antimilitaristischen (...)


NATO – Anarchie

Bomben auf das Völkerrecht

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NATO-Bombardements auf Jugoslawien stellen einen inflagranten Bruch des Völkerrechts dar und können völkerrechtlich nicht gerechtfertigt werden. Es ist ein beliebtes Ritual der Politik und vieler Medien, rechtswissenschaftliche Lehrmeinungen gegeneinander auszuspielen, um sich nach Belieben (...)


„Irrational und rachsüchtig“

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Im folgenden dokumentieren wir die Antwort Noam Chomskys auf eine im Netz-Forum des US-amerikanischen Z-Magazins an ihn gerichteten Frage über die Gründe für den US/NATO-Krieg gegen Jugoslawien, die unserer Auffassung nach einige interessante Hinweise enthält. Frage: Inwieweit hängt die Anwendung (...)


Briefe aus Budapest

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6. April 1999 Tausende von Leuten aus Serbien sind bereits nach Ungarn gekommen, auch einige unserer Freunde. Frauen, Kinder, Ältere und einige Männer, die vor der Intervention kamen. Die Grenze wurde vor zwei Wochen für alle Männer zwischen 18 und 60 Jahren geschlossen. Der Umfang der (...)


Bombardements und Medienkrieg

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Die Tragödie der kleinen und armen Stadt Aleksinac, die hauptsächlich von Bergarbeitern bewohnt wird und auf deren Häuser vor einigen Tagen Bomben fielen, bestimmen immer noch die Gefühle der Menschen, denen zumindest gelegentlich bewußt wird, daß die Bomben der waffenschwingenden Weltmacht (...)


Für eine neue Friedensbewegung

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Die USA, ihre Verbündeten und die ihnen untergeordneten Staaten haben die internationale Lage durch ihren Angriffskrieg gegen Jugoslawien entscheidend verändert. Es liegt aber nicht allein an den USA, ob die Vereinten Nationen nun zu einer Institution ähnlich dem Völkerbund nach der japanischen (...)


Durchs historische Kurdistan

17

Nach den Arabern, Persern und Türken mit 25 Millionen Menschen die viertgrößte Nation im Nahen Osten, stehen die Kurden an politischem Gewicht weit hinter anderen arabischen Volksgruppen, wie etwa den Palästinensern, zurück. Die Geschichte des kurdischen Volkes ist aus verschiedenen Gründe nicht gut (...)


Nationalismus, Emanzipation und Öcalan

21

Vortrag, gehalten bei der Veranstaltung „Solidarität mit Öcalan?“ am 17. März 1999 im EKH. Der naive Humanismus, eine Anschauungsweise, die vom moralistischen Linksradikalismus bis zum Linksliberalismus zu Hause ist, glaubt, überall auf der Welt Menschen und nichts als Menschen sehen zu können. In (...)


Gesellschaftliches Marodieren

Ungeordnete Mosaiksteine eines Zerfalls

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Was macht eine Gesellschaft, wenn sie an die Grenzen ihrer Entwicklung stößt? Unsere These lautet: Sie verfällt nicht in Wohlgefallen, sondern wird noch einmal all ihre destruktiven Kräfte entfalten. Jeder Niedergang setzt zerstörerische Energie frei, die alles andere als automatisch in Emanzipation (...)


Illegalisierung statt Asyl?

Eine Veranstaltung der Kampagne „Kein Mensch ist illegal“

32

1938 war es Leo Glückselig, der aus Österreich flüchten mußte; 1999 sind es viele an­dere, die in Österreich Schutz vor Verfolgung suchen, doch dieser wird kaum mehr ge­währt. An den Außengrenzen wird vom Militär mit Unter­stützung der Bevölkerung professionelle Menschenjagd betrieben. Asylwerberinnen (...)


Medienkonferenz Linz 1999

Kurskorrekturen zur Kultur- und Medienpolitik — 1.-8. Mai 1999

35

Medienpolitik folgt in Österreich einzig der Logik ökonomischer Verwer­tung. Demgemäß orientiert sich auch die Medienentwick­lung fast ausschließlich an den Richtwerten eines gewinn­trächtigen Wettbewerbs. Um diesem gefährlichen Trend regulativen Einhalt zu gebieten, bedarf es zuallererst eines (...)

Dokumente