

J. M. ist Mitarbeiter der New Yorker „Monthly Review“, wo der englische Text dieses Aufsatzes erschien. Deutsche Ubersetzung und Einrichtung: Wilhelm Burian. I. Der Tod des „Weltwährungssystems“ Die Aufhebung der Konvertibilität Dollar—Gold durch die US-Regierung unter Nixon erweist den Untergang (...)

Ernest Borneman: Psychoanalyse des Geldes. Eine kritische Untersuchung psychoanalytischer Geldtheorien, Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1973, 464 Seiten, DM 28, öS 221,20 Ausgerechnet das Geld, der Inbegriff der unpersönlichen Abstraktion, ein Gegenstand der Individualpsychologie? Ein kleiner Aufsatz (...)

Bankenkrach?
Die USA hocken auf einem Schuldenberg von 2,5 Billionen Dollar: Autos, Häuser, Fabriken, Maschinen. Eine Billion stammt von den großen Konzernen, 600 Milliarden sind Hypothekarschulden, 500 Milliarden Staatsschulden, 200 Milliarden von Bundesstaaten und Gemeinden, 200 Milliarden Privatschulden. (...)

Seit 1940 liegen 3,5 Tonnen estnisches Gold in der New Yorker Federal Reserve Bank. Damals ist die Rote Armee, dem Hitler-Stalin-Pakt folgend, im Baltikum einmarschiert. Die nationalen Goldreserven wurden in die USA und nach Großbritannien verschoben und blieben — bis heute — dort. Nun hoffen die (...)

In den Grenzen von 1938?
Niemand weiß, was der Anschluß der DDR an die BRD kostet, noch, welche wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen er haben wird. Eines ist allerdings sicher: Österreich ist den zu erwartenden Turbulenzen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Ende Mai war es, als Ferdinand Lacina, Finanzminister in (...)

Der bisherige Finanzminister der CSFR und jetzige Wahlsieger der Tschechischen Teilrepublik gilt im Westen als Mann der Vernunft, „intellektueller Pragmatiker“ und „Symbolfigur für den Übergang von Plan- zur Marktwirtschaft.“ „Er wurde im Vorjahr zum »Weltfinanzminister des Jahres« gekürt.“ Jetzt wird (...)
Von den Leserinnen und Lesern, die das Außergewöhnliche suchen, müssen wir uns gleich hier verabschieden. Auf Wiedersehen! In dieser Zeitschrift geht’s nämlich nie um Sensationelles. Andre Medien können oft mit ganz spektakulären Dingen von Demokratie und so kommen. Es ist dem FÖHN, ach leider, noch (...)
Die Macht der Großkapitalisten muß freilich breiter abgestützt werden als nur auf ein paar Parteifunktionäre und etwas Regierungspersonal. Um diese Macht zu wahren, bedarf es der Absicherung durch die Medien, der Beihilfe durch die Kirche, der Zuhilfenahme des gesamten Staatsapparates. Das (...)
Indem die Geldsäcke ihren Besitz so bewachen lassen müssen, gestehen sie schon ein, daß er nicht rechtens ist. Österreich ist kein Militärstaat, aber es ist alles hergerichtet dafür. Die Vereinigung Österreichischer Industrieller (Landesgruppe Tirol) setzt nicht nur regelmäßig Preise aus für (...)

Mexiko hat im Jahr 1994 eine kleine „Weltschuldenkrise“ verursacht. Irgendetwas ist in oder mit Mexiko geschehen, das das internationale Kreditsystem – also auch solche Kredite, die sich nicht auf dieses Land beziehen, – mit einem Schlag fragwürdig erscheinen hat lassen. Mit einem Mal wurde (...)

Mitte Februar 1994 berichteten die Medien von einem etwas skurril anmutenden Konkurs in Ungarn: Eine Brokerfirma konnte ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen und bei den darauf folgenden Untersuchungen stellte sich heraus, daß zu ihren Gläubigern einige Ministerien und andere staatliche (...)

Die Diskussion über die geplante Einführung der 3. Stufe der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) stellt EU-Europa auf die Probe: beinharter Monetarismus oder eine neue sozioökonomische Vernunft? Kommt sie oder kommt sie nicht, die WWU? Das ist wohl jene Gretchenfrage, deren Antwort die Gestaltung (...)

Der Brüsseler EU-Kommission ist das Thema Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) seit dem 22. Januar dieses Jahres Hunderte von Millionen Schilling für eine Werbekampagne wert. Sie versucht, die Gemeinde der Monetarismus-Gläubigen zu vergrößern. Oberster Glaubenssatz, formuliert in einer Broschüre des (...)

Die, die schon immer alle Zechen bezahlt haben: die ArbeitnehmerInnen, Arbeitslosen, Ausgegrenzten, hier, in den anderen, vor allem ärmeren EU-Staaten und in der „Dritten Welt“ — Teil 2 Da der Euro nach den Worten von Waigel und Konsorten „mindestens so stabil wie die DM“ sein soll, was die (...)

Die Warengesellschaft hat auf ihrem Siegeszug die Vorherrschaft traditioneller, religiös unterfütterter Welterklärungen nur zerstört, um neue, säkularisierte Formen von Religion hervorzutreiben. Während der Durchsetzungsphase des modernen Kapitalismus übernahm vor allem der Glaube an die Politik die (...)

Die nachfolgenden Thesen verstehen sich als Leitfaden durch die Studie „Perspektiven und Konsequenzen der Europäischen Währungsunion“ von Norbert Trenkle und Ernst Lohoff (Institut fur kritische Gesellschaftstheorie) erstellt im Auftrag der PDS-Bundestagsgruppe 1. Die Befürworter der EWU stellen (...)

Knapp zwei Jahre brauchten die EU-Staats- und Regierungschefs (man beachte: seit dem Labour-Sieg in Großbritannien ist die Runde der 15 sozialdemokratisch dominiert!), um unter der blauen Goldsternfahne nicht nur gewaltige Sozialabbaumaßnahmen in ihren Ländern durchzusetzen, sondern den – in (...)

Verteufelung der Juden, Auferstehung des Blutes
1. Antike und Moderne Das Wuchern des Geldes — die Fortpflanzung dessen, was man als reines Mittel des Tausches verstand — erschien ursprünglich als etwas Unheimliches und Bedrohliches: eine unbegreifbare zweite Natur, die sich nicht zähmen und kultivieren läßt. Aristoteles nannte es „naturwidrig“ (...)

Die Londoner Futures- und Optionenbörse International Financial Futures and Option Exchange (Liffe) ist derzeit noch die zweitgrößte der Welt. Die Konkurrenz durch die kontinentaleuropäischen Börsen, vor allem durch die Deutsche Terminbörse (DTB), und die elektronischen Handelssysteme haben aber (...)

Wie schon im Interview mit Walter Schicho in ZOOM 1/98 angesprochen, werden die nötigen Vorbereitungen für die währungspolitische Integration von fünfzehn afrikanischen Ländern (Communaute Financiere Africaine) getroffen. Die Parität zwischen Euro und CFA- Franc werden auf dem Verhältnis Franc zu (...)

Ein Kommentar mit dem Titel „Nach dem Raubgold-Frieden“ von Dieter Lenhardt in der Presse vom 14.8.1998 beschäftigt sich mit dem Vergleich, den die zwei Schweizer Großbanken United Bank of Switzerland und Credit Suisse Group mit den jüdischen Überlebenden und den Nachfahren der jüdischen Opfer des (...)

Die Europäische Währungsunion (EWU) wird von der politischen Werbung als „logischer“ Schritt im Prozeß der „europäischen Einigung“ dargestellt. Das ist – so die folgende Analyse – gar nicht gelogen. Allerdings handelt es sich bei dieser Einigung nicht um die Hebung von Produktivität und Prosperität der (...)

Vorabdruck des Shylock-Kapitels aus dem neuen Buch von Gerhard Scheit Verborgener Staat, lebendiges Geld. Zur Dramaturgie des Antisemitismus (Freiburg: ça ira 1999) Das Pfund Fleisch, das Shylock als sein Pfand aus dem Körper des lebenden Antonio schneiden möchte, erscheint auf den ersten Blick (...)

Was zeichnet die aktuelle Entwicklung von Geld, Kredit und Krise aus? Und was kann die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zur Erklärung der Globalisierung beitragen? In der Rückschau betrachtet, scheinen die 90er Jahre das Jahrzehnt der Geld- und Währungskrisen gewesen zu sein. Die (...)

Präsentation des Buches „Verborgener Staat, lebendiges Geld — Zur Dramaturgie des Antisemitismus“ durch den Autor Gerhard Scheit. Der wahnhafte Drang zur Konkretisierung und Personalisierung der negativen Aspekte des Kapitals als zentraler Aspekt des Antisemitismus, der diesen von anderen Rassismen (...)

„Schaffendes“ und „raffendes“ Kapital
Marx ist out, der Kapitalismus hat sich — vorerst — weltweit durchgesetzt. In den Köpfen der Menschen scheint es keine Alternative zu geben. Statt dessen haben Obskuranten, Rassisten und Antisemiten, Nationalisten und Regionalisten, Esoteriker und Biozentristen Zulauf. Im Kern versprechen sie (...)

In seinem Artikel in Context XXI 2/2001 beschäftigt sich Peter Bierl mit der Idee der Tauschringe und mit der Lehre von Silvio Gesell im Besonderen. Allerdings schreckt er leider vor sehr aggressiven Rundumschlägen nicht zurück. Eine Entgegnung sei erlaubt. Die Tauschidee ist keine Idee von (...)

Die Tücken des Finanzkapitals
Als der sozialdemokratische Theoretiker Rudolf Hilferding 1910 sein Hauptwerk „Das Finanzkapital“ veröffentlichte, war er sich der Tücken dieses Begriffs nicht bewusst. Ihm ging es nicht um Ideologiekritik, sondern allein um eine Analyse des kapitalistischen Reproduktionsprozesses unter den (...)

Der globale Krisenkapitalismus stellt uns vor Fragen, die wir nicht zu stellen gewohnt sind. Die Antworten der Systemmanager und der sozialen Opposition könnten unterschiedlicher nicht sein. Propagiert der Neoliberalismus in letzter Konsequenz die Arbeit ohne Einkommen, so setzen viele Linke (...)

Bye bye Zinskritik …
Der von Umweltzerstörung und von sozialen Katastrophen gesäumte Irrweg unserer „Zivilisation“ ist für viele Menschen Anlass genug, ihre eigene Lebensweise gründlich zu hinterfragen. Viele wollen es nicht bei politischen Appellen belassen. Denn nur allzu deutlich werden die beschränkten Möglichkeiten (...)

Reading Capital Politically – Das Kapital lesen, aber politisch
Der Abschnitt über die Wertform im „Kapital“ beginnt mit der einfachen Wertform und endet mit der Geldform. Dieser Argumentationsaufbau führt uns geradewegs zum endgültigen Wertausdruck, dem Geld, das im zweiten und dritten Kapitel des 1. Bandes des „Kapitals“ näher bestimmt wird. Geld mit allen (...)

Als ich mit gut fünf Jahren erfuhr, ich würde später einmal – wie jeder – mein Geld selbst verdienen müssen, da durchzuckte mich als böse Gewissheit, erstens, das könne nicht gelingen, und zweitens, ich müsse deshalb zaubern lernen. Anders nämlich, so war mir bedrückend klar, würde ich es niemals zu all (...)

Am 17. Jänner 2006 betritt eine blonde, junge Frau einen Handyshop am Boulevard Voltaire in Paris. Sie wird sich dort ein Rendezvous mit dem 23-jährigen Ilan Halimi, dem Verkäufer, ausmachen. Vom Rendezvous am 21. Jänner kommt Ilan Halimi nicht zurück. Drei Wochen lang wird er in einem Wohnhaus in (...)

Manchmal erlebt man durchaus seine monetären Wunder. So etwa auf den Streifzüge-Konten. Da ist es im letzten Jahr einige Male vorgekommen, dass einfach abgebucht wurde, ohne dass wir eine Einzugsermächtigung erteilt hätten. Auf dem Auszug steht geschrieben: „Für das Konto wurde Erlaubnis um (...)

Hans hatte sieben Jahre bei seinem Herrn gedient, da sprach er zu ihm: „Herr, meine Zeit ist herum, nun wollte ich gerne wieder heim zu meiner Mutter, gebt mir meinen Lohn.“ Der Herr antwortete: „Du hast mir treu und ehrlich gedient, wie der Dienst war, so soll der Lohn sein“, und gab ihm ein Stück (...)

Das Märchen Hans im Glück zeigt die Möglichkeit eines unsinnigen, nämlich ungleichen Tauschs. Das Äquivalenzprinzip behält seinen Sinn zwar bei, aber es wird nicht eingehalten. Weil Hans dessen Sinn entgegen handelt, stellen sich seine Tauschakte als unsinnig oder zumindest regressiv dar. Indes gibt (...)

2007 jagte der Dax noch von einem Allzeithoch zum nächsten. Inzwischen haben die Auswirkungen der US-Immobilienkrise die Frankfurter Börse erreicht. Der Dax verzeichnete den höchsten Tagesverlust seit der Asien-Krise von 1998. Die Turbulenzen waren absehbar, und die Reaktionen sind es auch. (...)

Anatomie und Auswirkungen der US-Immobilienkrise
Am 22. Jänner 2008 reduzierte die Federal Reserve (Fed), die US-Zentralbank, in einer außerordentlichen Sitzung ihren Leitzins um einen 3/4 Prozentpunkt. Dies ist die größte Zinsreduktion seit einem Vierteljahrhundert. Am Tag davor war es an den internationalen Börsen zu schweren Kurseinbrüchen (...)

Weltmarktbeben
Spätestens seit der sogenannten „Kapitalismuskritik“ von Franz Müntefering im Jahr 2005 hat sich das Bild der „Heuschrecke“ allgemein durchgesetzt, um das auszudrücken, was ohnehin schon immer in weiten Teilen der öffentlichen Meinung als selbstverständlich galt: dass nämlich „gierige Finanzinvestoren“ (...)

Die „Regulierung der Finanzmärkte“ wird zum neuen Mainstream. Der CDU-Politiker Heiner Geißler erklärt, dass „die Marktideologie gescheitert“ sei. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac fühlt sich bestätigt. Hat man es doch seit Jahr und Tag gesagt: Die „entfesselten“ Finanzmärkte sind instabil. (...)

Panik herrscht in Wirtschaft und Politik. Das Platzen der amerikanischen Immobilienblase hat eine Kettenreaktion ausgelöst. Eine Mega-Bankenpleite jagt die nächste. Weltweit befinden sich die Börsen im freien Fall und auch die Weltkonjunktur schmiert ab. Aus Furcht vor „dem Zusammenbruch des (...)

Verhärmte, abgerissene Gestalten, die sich als eine finstere, drohende Masse auf den Regierungssitz zu bewegen; Barrikadenkämpfer, die sich mit primitiven Waffen gegen die scharf schießenden Ordnungskräfte zur Wehr setzen; Arbeitertrupps, die mit aufgesteckter roter Fahne per Lastwagen zu einem (...)

Weltmarktbeben
Weiterer Krisenaufschub … Eine sichere Prognose darüber, welchen weiteren Verlauf der Krisenprozess nehmen wird, lässt sich nicht abgeben. Momentan ist unklar, ob die Zentralbanken und Regierungen mit vereinten Kräften den Mega-Crash an den Finanzmärkten samt seinen verheerenden Auswirkungen auf (...)

Finanzkrise: Chronologie, Ursachen und wirtschaftspolitische Reaktionen
Am 18. März 2008 meinte der Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, dass er das Vertrauen in die Selbstheilungskräfte der Finanzmärkte verloren habe (Financial Times Deutschland vom 19.3.2008). Solche eine Einsicht vom Chef einer der größten Banken ziemt sich nicht in seiner Position – weshalb sie (...)

Im Kern besteht eine Finanzblase darin, dass angelegtes Geld scheinbar in Vermögenswerten anwächst, während es faktisch in den Warenkonsum geht. Der wiederum führt zu Investitionen und Beschäftigung und hält so den maroden Kapitalismus einige Jahre am Halbleben. Dass dabei das angelegte Geld (...)

„Es ist der Glaube, der selig macht“
Wir haben gelernt, zu glauben. Warum sollte es mit dem Kapital anders sein. Es ist sogar zu vermuten, dass viele Keime unserer Imaginationen in der Ökonomie des Alltags stecken. Dass die dort erforderliche Sicht von Tausch und Täuschung alle anderen Phänomene zumindest prägt, wenn nicht dominiert. (...)

Was ist Geld?
Bei den Anarchisten ist es – zumindest heute – leider üblich, nicht allzuviel Theorie zu wälzen, sondern sich lieber auf direkte Aktion, alternative Formen des Zusammenlebens und Wirtschaftens, Kunst und Kultur als Formen der Selbstverwirklichung zu setzen.Silvio Gesell war einer der wenigen (...)

Diese amerikanische Spruchweisheit bringt zwar nicht die Ansprüche an ein befreites Leben jenseits der Zwänge der Warenwirtschaft, dafür aber diese selbst umso besser auf den Punkt. Dass sich Warenwert stur gegen Warenwert austauscht und sich im Laufe dieses Geschäfts trotzdem zunehmend in Luft (...)

Das zinstragende Kapital ist die extremste Form des Glücksversprechens. Es forciert den Reproduktionsprozess der Gesellschaft bis zur äußersten Grenze: Ein „großer Teil des gesellschaftlichen Kapitals“ wird hier „von den Nichteigentümern desselben angewandt“, die „daher ganz anders ins Zeug gehn als (...)

Krisenmythos Griechenland
Die veröffentlichte Meinung in Deutschland hat einen neuen Krisen-Mythos geschaffen. Nun sollen es die faulen und korrupten Griechen sein, die sich durch die Manipulation statistischen Materials in die Eurozone mogelten, die europäische Einheitswährung an den Rand des Zusammenbruchs führten und (...)

Die Krise des Wertgesetzes. Der Profit wird zur Rente
Vorbemerkung der Redaktion: Wir freuen uns, diesen Text, der in einem von Sandro Mezzadra und Andrea Fumagalli herausgegebenen Sammelband mit dem Titel „Die Krise denken. Finanzmärkte, soziale Kämpfe und neue politische Szenarien“ voraussichtlich im Oktober 2010 im Unrast-Verlag erscheinen wird, (...)

1. Der Konsumentenkredit Wenn Marx schreibt: „Der letzte Grund aller wirklichen Krisen bleibt immer die Armut und Konsumtionsbeschränkung der Massen gegenüber dem Trieb der kapitalistischen Produktion, die Produktivkräfte so zu entwickeln, als ob nur die absolute Konsumtionsfähigkeit der (...)

Fiktion und Berechnung
Die menschliche Gesellschaft wird in der modernen Zivilisation überwiegend vermittels Zahlen gesteuert. Im naturwissenschaftlichen Kontext erwies sich diese Praxis auch als erfolgreich. Physikalische Maßgrößen wie Länge, Gewicht oder Geschwindigkeit verlangen eben nach mathematischer Repräsentation. (...)

Zirkulationsmittel, Warenmetamorphose, Fortsetzung Um als Geld zu funktionieren, muß das Gold natürlich an irgendeinem Punkt in den Warenmarkt eintreten. Dieser Punkt liegt an seiner Produktionsquelle, wo es sich als unmittelbares Arbeitsprodukt mit andrem Arbeitsprodukt von demselben Wert (...)

c) Die Münze. Das Wertzeichen Wie die Feststellung des Maßstabs der Preise, fällt das Geschäft der Münzung dem Staat anheim. (S 138, 2. Absatz) Man erinnere sich zurück: Das allgemeine Äquivalent kann nicht aus dem Markt kommen, sondern wird von außen gesetzt. Mit der Münzung trennt sich der (...)

Nachtrag Zahlungsmittel: Jede Menge Geschäfte wird möglich, die ohne kommerziellen Kredit gar nicht über die Bühne gegangen wäre. Das verschärft natürlich den Crash, wenn irgendwo der Kredit zusammenbricht. Das ist etwas anderes, als gewöhnliche Zahlungsunfähigkeit ohne Kredit. A glaubt, B könne nicht (...)

Erstes Kapitel: Die Ware 1. Die zwei Faktoren der Ware: Gebrauchswert und Wert (Wertsubstanz, Wertgröße) Gebrauchswert – Tauschwert – was bedeutet das jeweils? Der eine ist nicht meßbar, der andere schon. Alle Gesellschaften stellen Gw her, und oftmals kommt auch Tw vor – aber im Kapitalismus (...)

Wer sollte nicht Reichtümer ganz entbehren, die doch nur elend machen und entehren? (William Shakespeare, Timon von Athen IV/3, übers. von Erich Fried, Band 3, S. 339) Gemeinhin gilt Geld als zivilisatorische Errungenschaft schlechthin. Einmal geschaffen kann es nie wieder abgeschafft werden. (...)

In einer alten indischen Legende über die Erfindung des Schachspiels wird berichtet, der Erfinder des Spiels habe von seinem König für diese Erfindung nicht mehr verlangt als Weizenkörner. Ein Korn auf das erste Feld des Schachbrettes, die doppelte Menge auf das zweite Feld, wiederum die doppelte (...)

„Money makes the world go round, go round …!“ – Genau so ist es. So lange es Geld gibt, wird das Geld die Welt beherrschen. Die Aufgabe der Marktwirtschaft ist es, aus Geld mehr Geld zu machen. Ohne Gewinnmaximierung kein Überleben. Das ist der Zweck aller Übungen. Geld ist mitnichten ein (...)

Entweder mit Geld … 1. Geld ist eine bestimmte Form von Beziehung zwischen Menschen. Es vermittelt gleichwertigen Tausch von eigentlich unvergleichbaren Dingen, Kauf und Verkauf. Es bringt den Markt in Schwung und hält ihn am Laufen. Geldverkehr und Marktgeschehen bringen aber im Grund nicht (...)

Ein Leser meint: Eine Welt ohne Geld wäre schön, doch eine schöne Welt ohne Geld sei unmöglich. Also, brauchen wir Geld oder brauchen wir Geld nicht? Im Folgenden behandle ich fünf Fragen zum Thema Geld. Als Überschriften dienen mir die wichtigsten Antworten darauf. Es spricht einiges dafür, dass es (...)

Das Schlagwort von der Demonetarisierung ist ein neuer, schillernder Begriff im emanzipatorischen Diskurs. So ist es nicht verwunderlich, wenn sich schnell Missverständnisse und Abgründe auftun. Einige von ihnen sollen hier diskutiert werden. Naiv-anekdotisch tritt manchmal die lustig gemeinte (...)

Um einer Dämonisierung des Geldes entgegenzutreten und einen klaren Blick für die Demonetarisierung zu gewinnen, seien ein paar Anmerkungen zum derzeitigen Geldwesen eingebracht. Politische Ökonomie des kapitalistischen Geldes Tausch und Geld gab es schon in vorkapitalistischen Zeiten. Was ist (...)

Jahrhunderte lang haben Geld und Jana das gesellschaftliche Leben der Menschheit geprägt. Doch heute stehen diese beiden Dinge der weiteren Entwicklung dieser Spezies mehr den je im Weg, bewirken mehr Negatives als Positives. Eine Gesellschaft ohne diese beiden Elemente zu denken scheint selbst (...)

Kein Umgang nicht Den ersten erinnerlichen Umgang damit hatte ich in zartem Kindesalter: Zwei Sumsi-Mitarbeiter nahmen die Entleerung eines jeden Büchslein vor und der jeweilige Auswurf am Tisch wurde allseits aufmerksam gemustert und taxiert. Da war es feierlich still. Dass ich nun hingeben (...)

Princeton University Press, 2011, 35 $ „Das ist doch alles nur auf Pump“ pflegte meine Oma zu sagen, wenn eine Familie im Dorf auffällig ihren Wohlstand zur Schau stellte. Mittlerweile ist der moderne Kapitalismus ohne expandierende private Verschuldung für Konsum und Immobilienkauf nicht mehr (...)

Hamburg: Verlag Assoziation A 2011, 320 Seiten, Euro 19,80 Die Kreditprogramme der Grameen-Bank von Nobelpreisträger Muhammad Yunus aus Bangladesch dienen weltweit hunderten von Organisationen der Mikrofinanz-Branche als Modell. „Mikrofinanz ist eine Erfolgsgeschichte“, geben die Verteidiger (...)

Auf der Mülldeponie des fiktiven Kapitals
1. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich das Gesicht des Kapitalismus vor allem in einer Hinsicht dramatisch verändert: Noch nie in seiner Geschichte hatte der Finanzsektor auch nur ansatzweise so großes Gewicht innerhalb der Gesamtwirtschaft wie in der gegenwärtigen Epoche. In den 1970er (...)

Seit 2011 passieren erstaunliche Dinge. So wurde das äußert umfangreiche und komplexe Buch des anarchistischen Anthropologen David Graeber über „Schulden“ in den USA erstaunlich erfolgreich, ebenso wie die 2012 erschienen deutschsprachige Ausgabe. Dass dieser Text unter Anthropolog_innen anerkannt (...)

Die Geschichte kommt im Westen gut an. Ein Professor aus Bangladesch, der in den USA studierte, will Armut „effektiv“ bekämpfen und „erfindet“ deshalb ein Konzept, dass es „armen“ Menschen ermöglichen soll, sich selbst aus dieser Armut zu befreien. Dieses Konzept nennt sich „Mikrokredite“ und ist heute (...)

Auswälzung der Schulden
Dem US-amerikanischen Anthropologen, Anarchisten und Vordenker der Occupy-Bewegung ist ein doch überraschender publizistischer Erfolg gelungen. Die Rezensionen, vor allem in Deutschland, waren geradezu hymnisch: Der Spiegel hält „Schulden“* für ein „antikapitalistisches Standardwerk“, die (...)

Es scheint, dass die Zeit der monolithischen politischen Organisationen in der antikapitalistischen Bewegung vorbei ist, dass aber dafür ein neues „organisiertes“ Phänomen die Runde macht, das immer größere Bedeutung gewinnt. Es handelt sich dabei um diskurspolitische Interventionen, den Versuch, (...)

1. Die Staatsauffassung Stirners Nach Stirner gehört alles eigentlich dem Staat: Ich empfange Alles vom Staate. Habe Ich etwas ohne die Bewilligung des Staates? Was Ich ohne sie habe, das nimmt er Mir ab, sobald er den fehlenden »Rechtstitel« entdeckt. Habe Ich also nicht Alles durch seine (...)

Ein aktueller Witz über Griechenland – ein Kabarettist gibt ihn im Ersten Deutschen Fernsehen zum Besten – geht so: Hans hat vier Äpfel. Er isst neun… Und das war er schon, der Witz. Wir verstehen: „Die Griechen“ haben über ihre Verhältnisse gelebt, haben mehr verbraucht, als sie erwirtschaftet haben, (...)

President Mitterrand [said] the sudden prospect of re-unification had delivered a sort of mental shock to the Germans – its effect had been to turn them once again into the bad Germans they used to be. (Gesprächsnotiz des Thatcher-Beraters Charles Powell über ein Treffen mit François Mitterrand am (...)

Hintergrund: Der Abstieg des IWFDer IWF wurde seinerzeit gegründet, um ein Weltwährungssystem einzurichten und zu betreuen, das auf der Dominanz der Industriestaaten und ihrer Währungen über den Rest der Welt beruhte. Im Rahmen dieser Tätigkeit stützte er das nationale Zahlungsmittel derjenigen (...)

Geld ist das Problem!
Kernideen der Demonetarisierung
von Andreas Exner, Justin Morgan, Franz Nahrada, Anitra Nelson und Christian Siefkes
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Das ist machbar!

Nichts gewonnen, nichts verloren
Das dem Warenfetisch innig verhaftete Denken kann nur mit der Beseitigung der kapitalistischen Relationen insgesamt andauernd entwirrt werden. Konzeption Der Kostnix-Laden (KNL) in der Zentagasse 26 wurde von der Initiative W.E.G. (Wertkritische Emanzipatorische Gegenbewegung) gegründet und (...)

Was ersparen wir uns, wenn es kein Geld mehr gibt? Nicht nur das Geld ersparen wir uns, wir ersparen uns noch viel mehr: Wir ersparen uns, das Leben zu versäumen. Um Kuchen zu backen, brauchen wir kein Geld, wir brauchen Mehl, Wasser, Zucker, Milch, Butter, Nüsse, vielleicht Safran. Nicht so im (...)

C.H. Beck, München 2015, 480 Seiten, ca. 29,95 Euro Das Geld würde auf das archaische Menschenopfer zurückgehen. Gegen David Graeber wendet Christoph Türcke ein, man dürfe nicht von den ersten 5000 Jahren sprechen, sondern von den letzten und müsse viel weiter in die Altsteinzeit zurück. Das naive (...)

Am 11. April diesen Jahres wurde in Dortmund ein Bombenanschlag auf den vollbesetzten Mannschaftsbus des Bundesligavereins Borussia Dortmund (BVB) verübt. Drei mit Metallstücken versehene Sprengsätze, die vor dem Hotel der Spieler deponiert waren, explodierten, kurz nachdem sämtliche (...)

Den Begriff Emergenz betrachte ich seit jeher mit Skepsis. Ist nicht erklärbar, warum und wie aus einem Prozess etwas hervorgeht, so wird die Erklärungslücke mit dem Hinweis auf „Emergenz“ zugedeckt. Dabei gibt es tatsächlich systemische Ganzheiten, bei denen nicht kausal bestimmt werden kann, wie (...)

Marx und das Ende des Kapitals „wie wir es kennen“
Als Titel der Ausgabe vom 5.5.2018 fiel dem Spiegel „Geld für alle!“ ein, und zwar – wie kleiner gedruckt darüber steht – „zum 200. Geburtstag von Karl Marx“. Darunter wird – noch kleiner – ein hehres Ziel vieler fortschrittlicher (?) Bewegungen formuliert: „Wie ein besserer Kapitalismus die Welt (...)

Warum Leute reich werden und bleiben ist bereits hinlänglich gesagt. Brechts Diktum, dass Armut und privater Reichtum miteinander funktional verbunden sind, dass der private Reichtum Einzelner auf der relativen Verarmung der Vielen beruht, ist allgemein geläufig. Marx unterstrich, dass das (...)

Kein ärgrer Brauch erwuchs den Menschen als Das Geld! Es äschert ganze Städte ein, Es treibt die Männer weg von Haus und Hof, es wandelt auch die redliche Gesinnung um und lehrt sie hässlichen Geschäften nachzugehn; es unterweist die Menschen in Verschlagenheit, und auch Verbrechen nicht zu scheun (...)

Das ganze wissenschaftliche Denken ist von Ware und Geld besetzt. Das ganze Denken? Nein, ein kleines gallisches Dorf …, ähm, ein kleines wissenschaftliches Forschungsprojekt erforscht eine Gesellschaft nach dem Geld (GndG). Und damit eine Gesellschaft jenseits von Ware, Tausch, Markt und Staat (...)

In der letzten Ausgabe der Streifzüge (Frühling 2020) habe ich die Entstehung und Grundüberlegungen des Forschungsprojekts Die Gesellschaft nach dem Geld (GndG) vorgestellt. Letztere habe ich in vier Punkten zusammengefasst: (1) Beiträge und Entnahmen erfolgen freiwillig und bedürfnisbasiert; (2) (...)

Der Ausgangspunkt dieser Überlegungen war eine Debatte unter Ökonomen, wo behauptet wurde, Marx hätte „keine Theorie des Geldes“ erarbeitet, sondern lediglich eine Theorie der Ausbeutung. Auf meinen Einwand, daß das unrichtig sei, wurde mir entgegnet, daß sogar jemand, der ein ausgewiesener (...)

Wert, Geld und Kapital: Unsere Vorstellungen davon mögen im Einzelnen stark differieren, aber gibt es einen gemeinsamen Nenner. Wir bringen sie unwillkürlich in genau diese Abfolge: Wert, Geld, Kapital. Sei es in historischer oder sei es auch nur in logischer Abfolge, auf jeden Fall denken wir, (...)

Die wunderbare Welt der Anleihemärkte – derzeit weitaus spannender, als es vielen Funktionsträgern in Staat und Finanzwirtschaft lieb sein dürfte. Öde, dröge, sterbenslangweilig – das sind für gewöhnlich die Anleihemärkte der Zentren des Weltsystems. Wenn Kapital sicher geparkt werden soll, wenn (...)

Zu jeder Sorge – um sich selbst, oder auch um Angehörige, Freunde, Nachbarn etc. – gehört auch die Sorge ums Geld. Je mehr jemandes Fähigkeiten nachlassen, mit Geld umzugehen, desto gefährlicher wird es für sie oder ihn. Logistische Unterstützung „von außen“ wird wichtiger. Zu beobachten ist, dass die (...)

Marx hat aus gutem Grund an Aktualität gewonnen und sollte daher im Original studiert werden. Wir stellen auf unserer Homepage nicht nur sämtliche publizierte Schriften von Marx und Engels zur Verfügung, sondern auch gesondert ihre Hauptschriften, einmal im Original und zusätzlich in einer zweiten (...)
The Marxists Internet Archive (MIA) is an all-volunteer, non-profit public library, started more than 20 years ago in 1990. In 2007, MIA has 62 active volunteers from 33 different countries. MIA contains the writings of 592 authors representing a complete spectrum of political, philosophical, (...)
Bibliothek der revolutionären Bewegungen unserer Zeit: Reden — Schriften — Briefe — Wissenschaftliche Studien. Gegründet im vorigen Jahrhundert als: »Klassiker des Marxismus-Leninismus«. Sie finden hier die wohl umfangreichste Sammlung der Werke von Karl Marx und Friedrich Engels und anderer (...)

Geld sind die in einer Gesellschaft allgemein anerkannten Tausch- und Zahlungsmittel.
Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Wort stammt vom althochdeutschen gelt, das soviel bedeutete wie „Entgelt, Zins, Lohn, Opfer, Einkommen, Wert, gelten“ und erstmals im Jahre 790 auftauchte.[1][2] Später übernahm es das Mittelhochdeutsche als geld/gelt (bereits in der Bedeutung Geld und Zahlungsmittel), wie es noch mit den Begriffen Entgelt oder abgelten geläufig ist.
Definitionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Verschiedene Wissenschaften wie die Volkswirtschaftslehre und die Soziologie haben klassische Definitionen hervorgebracht. Volkswirtschaftlich ist für Friedrich Bendixen Geld eine „Anweisung auf das Sozialprodukt“, die einzelne Geldeinheit stellt einen „hypothetischen Inhaberanteil am staatlichen Sozialprodukt, einen ideellen Anspruch auf das Potential wirtschaftlicher Befriedigungsmöglichkeiten, dar“.[3] Damit fasste er Geld als Legitimation zum Empfang von Gegenleistungen aufgrund von vorangegangenen Vorleistungen auf. Günter Schmölders sah im Geld ein „dokumentiertes Wertversprechen allgemeiner Geltung“.[4]
Aus juristischer Sicht ist Geld das vom Staat vorgeschriebene gesetzliche Zahlungsmittel mit vorgegebenen Denominationen, ein „Geschöpf der Rechtsordnung“.[5] Geld ist das vom Staat oder einer staatlichen Behörde als Wertträger zum Umlauf ausgegebene und für den öffentlichen Verkehr bestimmte Zahlungsmittel.
Im praktischen Gebrauch ist Geld ein Zahlungsmittel, das sich von einfachen Tauschmitteln dadurch unterscheidet, dass es nicht unmittelbar den Bedarf eines Tauschpartners befriedigt, sondern aufgrund allgemeiner Akzeptanz zu weiterem Tausch eingesetzt werden kann.
Das in der Währungsverfassung eines Staates als gesetzliches Zahlungsmittel bestimmte Geld bezeichnet man als Währung.
Geldarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In einem zweistufigen Geldsystem gibt es Zentralbankgeld, entweder als Bargeld, das in Form von Münzen und Banknoten (Papiergeld) als Kassenbestand vorhanden ist oder Einlagen von Geschäftsbanken bei der Zentralbank. Weiterhin gibt es Buchgeld (bzw. Giralgeld), einem Zahlungsanspruch einer Nichtbank gegenüber einem Kreditinstitut auf einem Girokonto.[6] Bargeld ist nach Definition der Europäischen Zentralbank[7] im Aggregat außerhalb der Zentralbank (inklusive Kassenbestände der Geschäftsbanken) plus dem Zentralbankgeldbestand der Kreditinstitute auf Konten bei der Zentralbank enthalten.[8] Das Aggregat
erfasst den Bargeldumlauf bei Nichtbanken (also ohne Kassenbestände der Geschäftsbanken) plus Sichteinlagen der Nichtbanken. In den weiteren Aggregaten
und
sind zusätzlich Verbindlichkeiten von Banken gegenüber Kunden mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren enthalten. Je länger die Bindungsdauer (Frist) einer Verbindlichkeit ist, desto mehr verliert sich deren Charakter als flüssiges Zahlungsmittel für den Inhaber. Daher sind Geldmengen von ihrer Definition abhängig. Diese unterscheiden sich zwischen den Währungsräumen.
Geldfunktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Volkswirtschaftslehre wird Geld funktional definiert.[9] Karl Marx beschreibt in seinem Hauptwerk Das Kapital die Funktion des Geldes als „spezifische Äquivalentware“, als „Maß der Werte“ im Prozess der „Warenzirkulation“, die wiederum mittels des Geldes Ausgangspunkt des Kapitals ist.[10]
- Geld hat Zahlungsmittelfunktion: Unter einem Tausch- oder Zahlungsmittel versteht man ein Objekt oder auch ein erwerbbares Recht, das ein Käufer einem Verkäufer übergibt, um Waren oder Dienstleistungen zu erwerben. Geld vereinfacht den Tausch von Gütern und die Aufnahme und Tilgung von Schulden.
- Geld ist ein Wertaufbewahrungsmittel.
- Geld ist ein Wertmaßstab bzw. eine Recheneinheit: Durch die Denomination (Nominalwerte von Banknoten und Münzen) ist die geldliche Gegenleistung als Marktwert und Marktpreis für Güter und Dienstleistungen messbar und bietet die Möglichkeit zur Verrechnung.
Konstitutiv ist für das Wesen des Geldes hauptsächlich die Funktion als transaktionsdominierendes Tauschmittel.
Je besser ein Gut die Geldfunktionen erfüllt, umso eher wird es als Geld angesehen.
Geldschöpfung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geld entsteht heutzutage üblicherweise im zweistufigen Bankensystem aus Zentralbank und (Geschäfts)-Banken.[11]
Zentralbankgeld besteht aus dem Bargeld und den Guthaben der Geschäftsbanken bei der Zentralbank. Verkaufen die Geschäftsbanken der Zentralbank Wechsel, Devisen oder Wertpapiere, so erhalten diese Zentralbankgeld in Form von Geldscheinen, Geldmünzen oder Zentralbankguthaben. Zentralbankgeld kann auch durch verzinsliche Kreditvergabe der Zentralbank an Geschäftsbanken gegen Pfandhinterlegung entstehen. Den Prozess der Zentralbankgeldschöpfung kann die Zentralbank über ihr geldpolitisches Instrumentarium (insbesondere Leitzins und Offenmarktpolitik) steuern. Geld entsteht auch, wenn die Zentralbank Ausgaben tätigt, für die sie mit Zentralbankgeld bezahlt.
Giralgeld entsteht hauptsächlich, indem eine Bank einen Kredit vergibt und dem Kunden den entsprechenden Betrag auf seinem Konto gutschreibt (Giralgeldschöpfung). Hierbei kommt es zu einer Bilanzverlängerung; die Aktivseite der Bankbilanz wächst um den Kreditbetrag, die Passivseite wächst um das Kontoguthaben des Kunden. Banken können die Geldmenge jedoch nicht beliebig durch Kreditvergabe erhöhen, weil sie verpflichtet sind, diese Kredite je nach Ausfallrisiko mit bis zu 8 % Eigenkapital zu unterlegen. Weitere begrenzende Faktoren sind generell die Bereitschaft der Banken zu Kreditvergaben sowie der Kunden zu Kreditaufnahmen (im Falle von Banken-, Wirtschafts- oder Finanzkrisen kann die Giralgeldschöpfung nachlassen und die Giralgeldmenge sinken – vgl. Nettokreditaufnahme).
Geldmengendefintionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Geldmenge ist eine wichtige ökonomische Größe, weil sie im Zusammenhang mit der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen steht und Hinweise auf die zukünftige Preisentwicklung liefert. Die Geldmengendefinition ist nicht ganz einheitlich; im Folgenden wird beispielhaft die Geldmengendefinition der Europäischen Zentralbank dargestellt. Um den Umfang des geschöpften Giralgeldes zu messen, beobachtet die Zentralbank die Geldmengen M1-M3, die den Geldbestand von Nichtbanken erfassen. Die Geldmengen M1-M3 werden nach dem Grad der Verfügbarkeit des Geldes für die Bankkunden unterteilt.[12]
- Die Geldmenge
, auch Geldbasis genannt, umfasst das Zentralbankgeld, also Bargeld und Einlagen von Geschäftsbanken bei der Zentralbank.
- Die Geldmenge
umfasst das Bargeld und die Sichteinlagen, also die innerhalb von einem Tag abrufbaren Bankguthaben (Girokonto, Tagesgeldkonto).[13]
- Die Geldmenge
umfasst
und Spareinlagen mit einer Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten und Termineinlagen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren.[14]
- Die Geldmenge
beinhaltet
und zusätzlich Repogeschäfte, Geldmarktfondsanteile und Geldmarktpapiere sowie Bankschuldverschreibungen mit einer Ursprungslaufzeit von bis zu zwei Jahren.[14]
Geldmarkt und Geldpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Über den Geldmarkt können Zentralbanken auf das Verhältnis von Geldangebot und Geldnachfrage einwirken. Das Geldangebot kann die Zentralbank weitgehend steuern. Die Geldnachfrage ist abhängig von dem Verhalten der Wirtschaftssubjekte (Unternehmen, Privathaushalte, der Staat nebst seinen Untergliederungen).
Monetäre Ursachen für Inflation und Deflation: Übersteigt das Geldangebot die Geldnachfrage, so steigen die Preise (Inflation). Ist das Geldangebot kleiner als die Geldnachfrage, fallen die Preise (Deflation). Zentralbanken haben ein geldpolitisches Dilemma. Einerseits möchten sie durch niedrige Zinsen für Zentralbankgeld die Wirtschaft ankurbeln, denn niedrige Zinsen fördern Investitionen und Wirtschaftswachstum. Andererseits soll das Geldangebot (die EZB beobachtet hauptsächlich die Geldmenge M3[15]) die Geldnachfrage nicht übersteigen, damit die Inflation niedrig bleibt. Hierzu muss ggf. durch Zinserhöhungen gegengesteuert werden. Zinserhöhungen verteuern die Geldschöpfung von Zentralbankgeld. Die Zentralbanken müssen also immer den situativ richtigen Zinspfad finden.[16]
Realwirtschaftliche Ursachen: Inflation ist nicht immer ein monetäres Phänomen, sie kann auch realwirtschaftliche Ursachen haben. Auf dem Gütermarkt können sich bestimmte Güter z. B. Rohöl verknappen, dies führt zu Preissteigerungen, die sich als Preissteigerungen in nachgelagerten Märkten (z. B. Transportgewerbe) fortpflanzen.[17]
Geldtheorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Geldtheorie ist eine Disziplin der Volkswirtschaftslehre, in der Wesen und Funktionen, Wert sowie Wirkungen des Geldes untersucht werden. Teilgebiete der Geldtheorie sind unter anderem die Theorie der Geldnachfrage, die Theorie des Geldangebotes (siehe Geldschöpfung), die Erklärung des geldpolitischen Transmissionsmechanismus, die Inflationstheorie, die Zinstheorie und die Theorie der Geldpolitik.
Rechtsfragen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch der Bundesgerichtshof (BGH) hat sich mit dem (strafrechtlichen) Begriff des Geldes befassen müssen. Danach ist Geld „… jedes vom Staat oder einer durch ihn ermächtigten Stelle als Wertträger beglaubigte, zum Umlauf im öffentlichen Verkehr bestimmtes Zahlungsmittel ohne Rücksicht auf einen allgemeinen Annahmezwang“.[18] Hierin kommen die bisher bereits erwähnten Grundfunktionen des Geldes zum Ausdruck. Regelmäßig ist der Staat oder eine von ihm beauftragte Stelle für die Ausgabe dieses verkehrsfähigen Zahlungsmittels zuständig, das als Wertträger fungieren soll. Dieses Monopol des Staates, Geld zu drucken und in Umlauf zu bringen, schließt mithin aus, dass nicht Autorisierte ebenfalls Geld drucken und in Umlauf bringen, sodass deren Handlungen als strafbare Fälschung von Zahlungsmitteln gelten (vgl. Falschgeld).
Nach deutschem Recht wird Geld als Rechtsbegriff den Inhaberpapieren gleichgestellt (§ 935 Abs. 2 BGB). Das bedeutet, dass Geld gutgläubig sogar dann noch erworben werden kann, wenn es dem rechtmäßigen Eigentümer gestohlen wurde, verloren gegangen oder sonst abhandengekommen ist. Für andere bewegliche Sachen gilt das nicht (§ 935 Abs. 1 BGB), weil bei Geld und Inhaberpapieren deren Verkehrsfähigkeit nicht eingeschränkt werden soll.
Münzen und Scheine gehen ins Eigentum des Inhabers über; die oft behauptete Aussage, die Europäische Zentralbank sei Eigentümer, der Inhaber nur berechtigter Besitzer, gilt nicht für den Euro. Das Eigentum an Geld wird wie bei Inhaberpapieren durch einfache Einigung und Übergabe verschafft (§ 929 Satz 1 BGB). Euroscheine sind Sachen im Sinne von § 90 BGB. An Sachen kann jeder Eigentum gemäß allgemeinen zivilrechtlichen Regelungen erwerben. Banknoten und Münzen gehören somit demjenigen, dem sie übereignet worden sind. Der Eigentümer kann mit ihm gehörenden Sachen in den durch die Rechtsordnung gesetzten Grenzen nach Belieben verfahren. Für den Euro gilt, dass die Zerstörung von Zahlungsmitteln weder rechtswidrig noch strafbar ist.[19] In Deutschland gilt § 903 BGB, wonach der Eigentümer mit seinen Sachen grundsätzlich nach Belieben verfahren darf. Jeder Besitzer von Geld kann entscheiden, sein Geld nie mehr auszugeben und damit für immer aus dem Umlauf zu nehmen. Mit einer unumkehrbaren Beschädigung von Zahlungsmitteln wird Geld auch nicht vernichtet, sondern nur unumkehrbar aus dem Umlauf genommen. Die Bundesbank leistet jedoch für absichtlich beschädigte Geldscheine keinen Ersatz.[20]
In manchen Ländern (wie den USA[21]) kann die Zerstörung von Zahlungsmitteln strafbar sein, beispielsweise wenn durch die Zerstörung die Abbildung eines Staatsoberhauptes oder geschützte Symbole beschädigt werden und eine solche Beschädigung strafbar ist.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Geld ist, was Geldfunktion erfüllt. Im Alltag sind dies vor allem Münzen und Banknoten. Aber auch immaterielles Geld in Form von Bankguthaben und Karten mit Geldfunktion spielt eine große Rolle. Entwickelt haben sich die heutigen Geldformen aus Primitivgeld, z. B. Muscheln oder Reis, die im Geschäftsleben als Tauschmittel akzeptiert wurden.[22] Geld gehörte anfangs zur kultischen und rechtlichen Sphäre und bezeichnete „das, womit man Buße und Opfer erstatten bzw. entrichten kann“. Erst nach dem 14. Jahrhundert nahm es seine aktuelle Bedeutung als „geprägtes Zahlungsmittel“ an.[2] Ab Mitte des 19. Jahrhunderts existierte in vielen Ländern der Goldstandard, bei dem der Umtausch von gesetzlichen Zahlungsmitteln (Münzen, Banknoten) in eine feststehende Menge Gold versprochen wurde. Um 1930 haben fast alle größeren Staaten den Goldstandard aufgegeben. An die Stelle eines solchen Standards traten geldpolitische Maßnahmen der Notenbanken, die eine Preisniveaustabilität sicherstellen sollten. Mit der Einführung der Blockchain-Technologie wurde digitales Geld ermöglicht, sogenannte Kryptowährungen.
Volkstümliche Bezeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aufgrund der universellen Verbreitung und der großen Bedeutung des Geldes für den Alltag entstehen im Volksmund dafür immer wieder zahlreiche synonyme Bezeichnungen, wobei die Benennungsmotive unterschiedlicher Art sein können.
Für Geld generell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Viele Bezeichnungen stammen aus einer anderen Sprache, so etwa die weit verbreiteten Ausdrücke
- Cash (englisch für „Bargeld“)
- Kies (jiddisch kis, „Geldbeutel“)
- Mäuse (jiddisch meus, „Geld“)
- Moneten (lateinisch moneta, „Münze“; vgl. engl. money)
- Moos (jiddisch und rotwelsch moos, mous (Plural), „Geld“)
- Möpse (seit 1749 aus Henese Fleck in die deutschen Studentensprache übernommen, von Mopp, „Knopf“)[23]
- Penunze (berlinisch Penunse, von polnisch pieniądze, aus dem Westgermanischen, verwandt mit althochdeutsch pfenning)
- Zaster (rotwelsch saster, „Eisen“)
Einige Bezeichnungen beziehen sich auf Brennstoffe:
- Kohle, Koks, Holz
- Asche
- Pulver (gemeint ist Zündpulver; vgl. sein Geld verpulvern, veraltet: verzünden)
Einige Synonyme für Geld bezeichnen Lebensmittel oder haben eine entsprechende Wortherkunft:
- Eier, Fett
- Bimbes/Bims (rotwelsch bimbes = „Brot“)[24]
- Diridari (bairisch, entstanden aus Diradey = Gemisch aus Roggen und Gerste)
Bezeichnungen für Tiere:
- Kröten, Mücken
Folgende Wörter werden für bestimmte Arten von Geld verwendet:
- für Kleingeld, Münzen: Schotter, Steine, Kies (jiddisch kis, „Geldbeutel“), abschätzig Negergeld[25]
- für Papiergeld: Scheine, Lappen
- für einen geringen, unbedeutenden Betrag: Peanuts, Obolus (von Obolos, altgriechisches Münznominal; für einen kleinen, meist freiwillig geleisteten Beitrag zu etwas)
- für eine große unbestimmte, aber bedeutsame Menge: Zaster (siehe oben), Mammon (vom aramäischen oder arabischen Wort aman = „das, worauf man vertraut“)
- für Falschgeld: Blüte
Einige weitere Benennungen verschiedenen Ursprungs sind oder waren nur regional oder bei bestimmten Personengruppen üblich:
- Draht, Flocken, Keulen, Kikerlinge, Klötze, Knaster, Knöpfe, Knosse, Knüppel, Krazacken, Marie, Moos, Ocken/Öcken, Patte, Piepen, Pimperlinge, Pinke/Pinkepinke, Schabangas, Schleifen, Schnee, Sickel, Stutz, Tacken
- Der häufige saloppe Begriff Knete stammt vermutlich aus der Jugendsprache der 1970er Jahre.[26]
Für spezielle Denominationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Für spezielle Denominationen werden bei bestimmten Geldwerten vorwiegend lautliche Varianten und Verballhornungen der entsprechenden Zahlwörter gebildet oder stehen meist in anderem unmittelbaren Zusammenhang mit dem jeweiligen Geldstück bzw. -schein, so etwa:
- Papiergeld: Ameise (auf der alten Schweizer 1000er-Note war eine Ameise abgebildet), Riese/Tausi/Taui (in Österreich:) Blauer (Tausender), Hunni/Blauer (Hunderter; Blauer nur für die D-Mark), Bauernzehner/Burazehner (Hunderter; im Bregenzerwald), Lappen (Hunderter; in der Schweiz), Fuffi (Fünfziger), Lübecker (auf dem 50 D-Mark-Schein war das Holstentor abgebildet), Pfirsich (Vierzig), Zwanni/Zwackel/Pfund (Zwanziger), Blaue Fliese oder Blaue Kachel (in der DDR der 100-Mark-Schein der „Westmark“).
- Münzgeld: Groschen (10 Pfennig oder selten 10 Eurocent), Heiermann (5-Mark-Stück), Sechser (lange noch in Berlin für das 5-Pfennig-Stück), Fünfliber (5-Franken-Stück in der Schweiz), Zwickel (2-Mark-Stück, 2-Euro-Stück), Fünferli (5-Rappen-Stück in der Schweiz)
Für bestimmte Währungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei volkstümlichen Bezeichnungen für bestimmte Währungen wird oft ein scherzhafter Charakter offenkundig. Mit solchen neuen Wörtern ist aber vielfach nicht (nur) die Währung als solche gemeint, sondern das stoffliche Äquivalent, also Münze oder Schein, und der Wert 1 dieser Währung. Daher wird in solchen Fällen der Ausdruck in erster Linie gemeinsam mit einem Zahlwort verwendet.
- Alpendollar (für die frühere österreichische Währung; sollte den Schilling nach Vorbild des US-Dollars als Hartwährung positiv charakterisieren)
- Euronen (Pluralform von Euro)
- Stutz (schweizerisch für Franken; aus der Studenten- und Soldatensprache; wahrscheinlich entstanden aus dem alten Wort stutzen = „tauschen“)
- Kujambels (Währung aus Übersee)
- Greenback (US-Dollar)
Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mythologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Mythen und Märchen spielt auch das Geld eine Rolle. Die antike Sage, dass der kleinasiatische König Midas sich von den Göttern gewünscht habe, alles, was er berühre, solle zu Gold werden, und der deshalb zu verhungern und zu verdursten drohte, ist wahrscheinlich ein Echo der Tatsache, dass Münzgeld historisch zuerst in Lydien geprägt worden ist.
In Träumen und Märchen kann Geld die Bedeutung von Reichtum und Macht wie auch von Lebensenergie haben, aber auch die des moralisch Schmutzigen.
Philosophie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach den Ausführungen von Karl Marx in seinem Hauptwerk Das Kapital erhält im Geld der Tauschwert als Warenfetisch eine eigene Existenzweise. Im Gegensatz zu den anderen Waren sei Geld keinerlei materieller Gebrauchswert, sondern nur – ähnlich einem „Fetisch“ – ein in der Gesellschaft allgemein anerkannter Tauschwert beizumessen.
„Eine Ware scheint nicht erst Geld zu werden, weil die anderen Waren allseitig ihre Werte in ihr darstellen, sondern sie scheinen umgekehrt allgemein ihre Werte in ihr darzustellen, weil sie Geld ist.“ Im Geld fänden die übrigen Waren „ihre eigne Wertgestalt fertig vor als einen außer und neben ihnen existierenden Warenkörper.“
Etliche Klassiker (so Georg Simmel und Alfred Sohn-Rethel) haben bedeutende Beiträge vorgelegt. Beachtenswert ist die wissenssoziologische Analyse Sohn-Rethels, dass die abstrakte Wertform, die das Geld seit seiner Einführung als Münzgeld im Lydien des 7. vorchristlichen Jahrhunderts verkörperte, auch denkerischen Abstraktionen in anderen Bereichen (so in der frühen ionischen Naturphilosophie) angebahnt habe. Untermauert wird dieser von Sohn-Rethel gesehene Geld-Geist-Zusammenhang durch die neueren Arbeiten des Altphilologen Richard Seaford. Eine ökonomietheoretische und soziologische Aufarbeitung der historischen Befunde zu den Anfängen dieser Parallelentwicklung hat Othmar Franz Fett[27] geliefert.
Zeichen- und wertetheoretisch wirksam und wichtig ist der früh (1897) von dem Philosophen und Begründer der Soziologie in Deutschland Ferdinand Tönnies ausgearbeitete Ansatz einer Loslösung der Begriffe aus einer natürlichen Denkungsart hin zu einer der Wissenschaft angemessenen Terminologie. Mit einer Analogie von „Begriff“ und „Geld“ unternimmt Tönnies, die Bedeutung der Zeichen – und dann die Kategorie der Werte – und das Verständnis von Geld als Zeichen herzustellen. Eine anfangs auf einer Situationserfahrung basierende Terminologie strebt hin zu einem unabhängig von sonstigen Vorstellungen und Gedanken entkontextualisiertem Konstruktionsprinzip einer reinen Wissenschaft, nämlich dass eigentliche Wissenschaft sich ihre „Begriffe ausschließlich für ihre eigenen Zwecke, als bloße Gedankendinge, gleichgültig gegen ihr Vorkommen in irgendwelcher Erfahrung, ja mit dem Wissen der Unmöglichkeit eines solchen Vorkommens“ bildet.[28] Über die natürliche Entstehung allgemeiner Begriffe bzw. Begriffsnamen, die Tönnies „Allgemeinvorstellungen“ nennt, wird die Zeichen-Bedeutungs-Relation bis zur „Erfindung“ fort entwickelt, d. h. Konstruktion und Fiktionalisierung des zu benennenden Gegenstandes, der als „Ding oder Vorgang gedacht“ wird.[29] Die damit implizierte Identität von Gegenstand und Idee ermöglicht im Gegensatz zur Merkmalsverarmung der Allgemeinvorstellung im Abstraktionsprozess eine zweckbestimmte, tendenziell geradezu unbegrenzte Merkmalausstattung des konstruierten Begriffs,[30] der damit seiner eigenen Idee, der Idee eines Allgemeinen, das zugleich singulär (individuell) ist, entspricht. Daher kommt wie den Begriffen auch dem Geld Bedeutung zu. Wie Begriffe auf die natürliche Sprache zurückzuführen sind und insofern empirisch gegeben sind, so hat auch das „abstrakte“ Geld empirisch nur Bedeutung durch seinen Bezug auf das natürliche, also das gemünzte Geld.
Tönnies unterscheidet das „ursprüngliche Geld“, das durch den Gebrauch als absatzfähiges Gut, also als allgemein gültiges Tauschmittel etabliert wird, aber erst durch den öffentlichen Glauben als vom Gemeinwesen mit Garantiestempel geprägte Münze bestimmtes Gewicht und damit bestimmte Bedeutung erhält. Durch die Verpflichtung des Gemeinwesens, Geld als Kredit der Staatsregierung anzuerkennen, wird konventionelles Papiergeld – vorerst als nur kaufmännischer Kredit – dem Geld angeähnelt, ihm wird kraft künstlichen sozialen Willens Bedeutung als gesetzliches Zahlungsmittel zugewiesen. Die Bedeutung des Geldes als etwas, das nicht ist, sondern nur bedeutet und gilt, wird in der Banknote zum Zeichen materiellen Wertes, durch die Abkunft vom Metallgeld jedoch noch mitgedacht als Gegenstand. Damit stellt Tönnies die soziale Funktion der jeweiligen Zeichen – hier zum Beispiel des Geldes – in Beziehung zu den jeweiligen Erfordernissen sozialer Organisationen hinsichtlich der Generierung und Stabilisierung normativer Regelungen des sozialen Lebens, die zunehmend abstrakter und zweckrationaler werden.
Soziologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Oft traten in der Neuzeit ein Unbehagen über das Geld und ein damit verbundenes Gefühl von Ungerechtigkeit zutage. Es gab deshalb viele Entwürfe utopischer Gesellschaften, die ohne Geld auszukommen versuchten. Sie alle waren aber mit einer gemeinschaftsorientierten sittlichen Pflicht zur Arbeit verbunden, die die individuelle Freiheit einschränkte. Solche Entwürfe stammen etwa von Robert Owen, Francois Babeuf oder Pierre-Joseph Proudhon.
Anfänglich gab es bis in die Gegenwart hinein Stammes- und Volkswirtschaften, die ohne Geld auskamen. Solche Wirtschaftsformen sind als Naturalwirtschaft oder Subsistenzwirtschaft bekannt. In diesen herrscht entweder eine Verteilwirtschaft (in Stammeskulturen wird die Ernte gemeinschaftlich eingebracht und nach bestimmten Regeln an die Stammesmitglieder verteilt), oder es herrscht weitgehende Selbstversorgung, bei welcher kaum Handel und dann nur Tauschhandel getrieben werden.
Soziologisch wird darauf verwiesen, dass die ursprüngliche Etablierung von gemünztem Geld im 6. vorchristlichen Jahrhundert historisch auf große Schwierigkeiten stieß und dass dabei die antiken Tempel als erste Depotbanken dessen Einführung erleichterten, weil die dem gemünzten Geld zunächst eine diffuse symbolische (sakrale) Garantie mitgaben (vergleiche den Tempel der Iuno Moneta im alten Rom).
Auf die Bedeutung des neu entstandenen Münzgeldes für das abstrakte Denken, zuerst in der ionischen Naturphilosophie, hat Alfred Sohn-Rethel hingewiesen (Theorem der „Realabstraktion“).
Die neuere, über die Soziologie hinaus greifende Systemtheorie abstrahiert den Geldbegriff und sieht darin ein „symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium“.[31]
Religionswissenschaft/Theologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Verhältnis von Religion(en) zu Geld ist historisch gesehen kontrovers insofern, als Geld mitunter kritisiert wird als falscher Gott in Form des Mammon (dem man nicht gleichzeitig dienen kann)[32] oder als „irdischer got“ (H. Sachs) oder als „allergewöhnlichsten Abgott auf Erden“ (M. Luther).[33] Es gibt aber auch Religionen, in denen eine positive, affirmative Beziehung zum Geld als Repräsentant von ökonomischer Prosperität zu finden ist, etwa im Konfuzianismus, bei bestimmten Hindu-Gottheiten wie Lakshmi oder entsprechend der These Max Webers im Protestantismus.
Psychologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zu den psychologischen Aspekten gehört, dass es nicht zuletzt vom Geldbesitz abhängt, ob das individuelle Streben nach Freiheit (finanzielle Unabhängigkeit, Autonomie) und Zufriedenheit, aber auch nach sozialem Einfluss und Macht befriedigt werden kann. Geld zu bekommen wirkt als Belohnung. Menschen sind bereit, für Geld zu arbeiten; dabei werden sie zu Wettbewerbern und Konkurrenten.
Geld im Sinne von Besitz und Vermögen beeinflusst die Persönlichkeit und das Sozialverhalten der Menschen. Eine Untersuchung des Psychologen Dacher Keltner stellte die Tendenz fest, dass Großzügigkeit beim Spenden und das Interesse am Wohlergehen der Mitmenschen bei ärmeren Menschen stärker ausgeprägt sind.[34]
Elias Canetti bezeichnet in Masse und Macht Geld in Form des „Schatzes“ als ein wirkmächtiges „Massensymbol“, das vergleichbar mit den Naturmächten Feuer, Meer und Regen als „Kulturprodukt“[35] einen verstörenden Einfluss auf die Psyche, das Bewusstsein und Verhalten der Menschen hat: „Kämpfe und Kriege sind um Schätze entstanden, und mancher hätte mit einem kleineren Schatz länger gelebt. So wird er oft notgedrungen geheimgehalten. Das Eigentümliche des Schatzes besteht also in der Spannung zwischen dem Glanze, den er verbreiten soll, und dem Geheimnis, das ihn schützt.“[36] In dem Buch Mysterium Geld brachte Bernard Lietaer Geld mit Archetypen im Sinne Carl Gustav Jungs in Verbindung.
Pädagogik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gelderziehung vermittelt ein Verständnis für den Wert von Gütern, Arbeit und Dienstleistungen sowie für Geldbeträge, den Umgang mit Zahlungsmitteln und das Geldwesen insgesamt. Im Vordergrund der Gelderziehung stehen traditionell das Taschengeld, Hinzuverdienste im Haus und mit Schülerjobs sowie der Umgang mit Sparbüchern und Schülerkonten. Heute sind auch das Online-Shopping und der Umgang mit Schulden ein Thema der Gelderziehung. Laut einer Jugendstudie der Direktbank Revolut im Jahr 2021 sind rund die Hälfte der Eltern in Deutschland (wie auch in Europa) der Meinung, dass sich Kinder schon im Alter von 6 bis 10 Jahren mit dem Thema Geld auseinandersetzen sollten.[37]
Da die Angebote an Finanzprodukten sehr vielfältig geworden sind und die Notwendigkeit der privaten Altersvorsorge zugenommen hat, wird immer wieder gefordert, eine finanzielle Grundbildung an den Schulen zu vermitteln.[38] Eine Jugendstudie mit 1600 deutschen Teilnehmern im Alter von 16 bis 25 Jahren ergab im Jahr 2019, dass mehr als 90 % der Befragten ein Schulfach „Finanzwissen“ befürworten (43 % als Wahlfach und fast 50 % als Pflichtfach).[39]
Anwendung physikalischer Begriffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Populär ist die Annahme, Geld könne mit „Energie“ verglichen werden. Aus der Sicht der Physik ist dieser Vergleich nicht sinnvoll, weil Geld vernichtet werden kann – Energie jedoch nicht (Energieerhaltungssatz). Auch in den Wirtschaftswissenschaften ist die Akzeptanz von physikalischen Analogien zu Geld eher niedrig.
Der Mathematiker Georg Helm postulierte in seiner Lehre von der Energie (1887), Geld sei das ökonomische Äquivalent niedriger Entropie. Nicholas Georgescu-Roegen brachte im Jahr 1971 Helms Gedanken wieder in Erinnerung.[40]
Sprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Karl Friedrich Wilhelm Wander hat in seiner fünfbändigen Ausgabe von Deutsches Sprichwörter-Lexikon (Wanders Deutsches Sprichwörter-Lexikon) im ersten Band 1420 Sprichwörter zu „Geld“ gesammelt, sieht man einmal von den damit zusammengesetzten Worten (Geldbeutel, Geldbrotz, Geldgeber usw.) ab.
Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Neben der Kritik am Geldwesen wurde auch die Rolle des Geldes kritisiert und Forderungen nach dessen Abschaffung gestellt. Gefordert wurden die Begrenzung des Handelns mit Geld auf bestimmte Mengen oder Personen sowie die Suche nach alternativen Mitteln der Verteilung von Reichtum und Umverteilung von Waren und Leistungen. Geldkritik war zunächst moralisch motiviert. Seit der Entstehung des Kapitalismus wird Geldkritik auch mit Kritik an dieser Wirtschaftsform verbunden, u. a. im Marxismus. Eine andere Richtung der Geldkritik führte zum modernen Antisemitismus. Dies wurde verstärkt, da Juden in der Mehrzahl von handwerklichen Berufen und der Landwirtschaft ausgeschlossen waren und andererseits gläubigen Christen der Geldhandel verboten war.[41]
- Kritik an Geld und Rufe nach der Reformation der Währungsverfassung machten einen großen Teil der Geschichte des Geldes aus. Diese Auseinandersetzungen mündeten in unterschiedliche geldtheoretische Denkrichtungen.
- Die mangelnde Finanzierung von Sorge-, Haus- und Familienarbeit führt seit kurzem zu Diskussionen um eine Demokratisierung der Geldschöpfung, die Aspekte des bedingungslosen Grundeinkommens, der Dezentralisierung und der Dekolonialisierung aufgreift.[42][43]
- Die Kritik am Geld führt auch zu Forschungen, die über mögliche postmonetäre Formen des Zusammenlebens und des Wirtschaftens nachdenken.[44][45][46] Diese umfassen sowohl Formen des Gemeinschaffens (Commoning) als auch technischer Lösungen um Künstliche Intelligenz.[47][48] Dabei existieren vielschichtige Versuche, in kleineren Gruppen Formen des geldlosen Zusammenlebens auszuprobieren und zu etablieren.[49]
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Einführung
- Karl Marten Barfuß, in Volkswirtschaftslehre: Geld und Währung. Hrsg.: Neubäumer, Hewel. Gabler Verlag, Wiesbaden 2001, ISBN 3-8349-1704-4.
- Deutsche Bundesbank (Hrsg.): Geld & Geldpolitik: Ein Heft für die Schule Sekundarstufe II. 2014, ISBN 978-3-86558-998-9 (bundesbank.de [PDF; 21,0 MB]).
- Hans Harlandt: Das Geld: Eine Einführung in Wesen und Funktionen. Schäuble-Verlag, Rheinfelden/ Berlin 1994, ISBN 3-87718-542-8.
- Thorsten Schilling (Red.): Thema Geld. In: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): fluter. Nr. 41. DUMMY Verlag, 2011, ISSN 1611-1567 (fluter.de (Memento vom 24. März 2012 im Internet Archive) [PDF; 3,2 MB]).
- Wolfgang Trapp: Kleines Handbuch der Münzkunde und des Geldwesens in Deutschland. Philipp Reclam jun., Stuttgart 1999, ISBN 3-15-018026-0.
- Geschichte
- Caspar Dohmen: Let’s Make Money – Was macht die Bank mit unserem Geld? orange press, Freiburg 2008, ISBN 978-3-936086-41-6. Untersuchung und Dokumentation zu den globalen Zusammenhängen zwischen Staatsverschuldung, Steuerparadiesen, Spekulationsgewinnen, Sweatshops und Subprimekrisen; Buch zum gleichnamigen Dokumentarfilm Let’s Make Money von Erwin Wagenhofer
- Selma Gebhardt: Von der Kaurimuschel zur Kreditkarte. Geldentwicklung im Zivilisationsprozeß. Rosenholz Verlag, Kiel/ Berlin 1998, ISBN 3-931665-10-0.
- Michael North: Das Geld und seine Geschichte. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. C.H. Beck Verlag, München 1994, ISBN 3-406-38072-7.
- Michael North: Von Aktie bis Zoll. Ein historisches Lexikon des Geldes. C.H. Beck Verlag, München 1999, ISBN 3-406-45002-4.
- Michael North: Kleine Geschichte des Geldes. Vom Mittelalter bis heute. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58451-0.
- Hanno Pahl: Das Geld in der modernen Wirtschaft: Marx und Luhmann im Vergleich. Dissertation Universität, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-593-38607-2.
- Dieter Schnaas: Kleine Kulturgeschichte des Geldes. Wilhelm Fink Verlag, München 2010, ISBN 978-3-7705-5033-3.
- Wolfram Weimer: Geschichte des Geldes: Eine Chronik mit Texten und Bildern. Insel-Verlag, Frankfurt am Main/ Leipzig 1992, ISBN 3-458-16265-8.
- Stephen Zarlenga: Der Mythos vom Geld. Die Geschichte der Macht. Conzett Verlag, Zürich 1999, ISBN 3-905267-00-4.
- Theorie
- Christoph Asmuth, Burkhard Nonnenmacher und Nele Schneidereit (Hrsg.): Texte zur Theorie des Geldes. reclam, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-15-019370-9.
- Josette Baer, Wolfgang Rother (Hrsg.): Geld. Philosophische, literaturwissenschaftliche und ökonomische Perspektiven. Schwabe, Basel 2013, ISBN 978-3-7965-2913-9.
- Christina von Braun: Der Preis des Geldes : eine Kulturgeschichte. Aufbau, Berlin 2012. ISBN 978-3-351-02710-0.
- Friedrich August von Hayek: Entnationalisierung des Geldes: Eine Analyse der Theorie und Praxis konkurrierender Umlaufsmittel. Mohr Verlag, Tübingen 1977, ISBN 3-16-340272-0.
- Otmar Issing: Einführung in die Geldtheorie. Vahlen Verlag, München 2003, ISBN 3-8006-2993-3.
- Bernhard Laum: Heiliges Geld. Semele Verlag, Frankfurt am Main 1924 (Neudruck: 2006, ISBN 3-938869-02-X).
- Jens Martignoni: Das Geld neu erfinden – Alternative Währungen verstehen und nutzen. Versus Verlag, 2018, ISBN 978-3-03909-228-4.
- Karl Marx: Das Kapital. Erster Band, Erster Abschnitt: Ware und Geld und Zweiter Abschnitt: Die Verwandlung von Geld in Kapital, Dietz Verlag Berlin 1972, S. 49–191
- Ludwig von Mises: Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel. 2005, ISBN 3-428-11882-0 (mises.org [PDF; 23,1 MB] Erstausgabe: 1924).
- Georg Simmel: Philosophie des Geldes. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-518-29184-X.
- Alfred Sohn-Rethel: Das Geld, die bare Münze des Apriori. Wagenbach Verlag, Berlin 1990, ISBN 3-8031-5127-9.
- Ferdinand Tönnies: Philosophische Terminologie in psychologisch-soziologischer Ansicht. Leipzig 1906.
- Problematik
- Ingo Focke, Mattias Kayser, Uta Scheferling (Hrsg.): Die phantastische Macht des Geldes. Ökonomie und psychoanalytisches Handeln. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-94785-4.
- Oliver Fohrmann: Im Spiegel des Geldes. Bildung und Identität in Zeiten der Ökonomisierung. transcript, Bielefeld 2016, ISBN 978-3-8376-3583-6.
- Ansgar Knolle-Grothusen, Stephan Krüger, Dieter Wolf, in Geldware, Geld und Währung. Grundlagen zur Lösung des Problems der Geldware: Gesellschaftliche Praxis und das Problem der Geldware. Argument Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-88619-345-5.
- Peter Seele: "Gelt ist auff erden der irdisch got" : Überlegungen zu einer Religionsökonomie des Geldes. In: Theologische Fakultät der Universität Basel (Hrsg.): Theologische Zeitschrift. Nr. 4. Friedrich Reinhardt, Basel 2009, S. 346–365.
- Bernd Senf: Der Nebel um das Geld. Zinsproblematik – Währungssysteme – Wirtschaftskrisen. Ein Aufklarungsbuch. 10. Auflage. Projekte-Verlag Cornelius, Kiel 2009, ISBN 978-3-87998-456-5.
- Literarisches
- Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell (Hrsg.): Das liebe Geld, mit 19 Abbildungen, Philipp Reclam jun., Stuttgart 1998, ISBN 3-15-009728-2.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]




- Literatur von und über Geld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Geldmuseum der Deutschen Bundesbank
- Geldmuseum der Österreichischen Nationalbank
- Die Banknoten der Welt – aktuelle und historische Geldscheine
- Geld und Geldpolitik (Memento vom 14. Mai 2006 im Internet Archive) (PDF)
- Modern Money Mechanics – A Workbook on Bank Reserves and Deposit Expansion (PDF) Federal Reserve Bank of Chicago, 1994 (englisch)
- Das Kapitalozän – Erdzeitalter des Geldes. Vortrag von Harald Lesch vom 2. Dezember 2018 aus dem Audimax der TU Ilmenau im YouTube-Kanal von iSTUFF
- Der Preis des Geldes: Anmerkungen zu seiner Kulturgeschichte. Erzählvortrag von Christina von Braun, aufgeschrieben von Gabriele Goettle in: taz vom 27. Juni 2011
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Gerhard Köbler, Etymologisches Rechtswörterbuch, 1995, S. 150
- ↑ a b Geld. In: Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
- ↑ Friedrich Bendixen, Das Wesen des Geldes, 1918, S. 5 ff.
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- ↑ Springer Gabler Verlag (Hrsg.): Gabler Wirtschaftslexikon. Stichwort: Geldmenge
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- ↑ Dietmar Dorn, Rainer Fischbach, Volker Letzner: Volkswirtschaftslehre. Band 2, 5. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2010, ISBN 978-3-486-59094-4, S. 103 f.
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- ↑ Douglas Oakman: The radical Jesus: you cannot serve God and Mammon. In: Biblical theology bulletin. 34, 2004, S. 122–129.
- ↑ Peter Seele: „Gelt ist auff erden der irdisch got“. Überlegungen zu einer Religionsökonomie des Geldes. In: Theologische Zeitschrift. 65, 2009, S. 348 f.
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- ↑ Elias Canetti: Masse und Macht.; Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980, S. 103, ISBN 3-596-13050-6.
- ↑ Gelderziehung für den Nachwuchs. Kinder und Kohle: So wird in Deutschland und Europa mit Taschengeld umgegangen focus.de, 31. Januar 2022.
- ↑ Sparen will gelernt sein: Warum finanzielle Grundbildung wichtig ist faz.net, 14. Juni 2018.
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- ↑ Gerhard Hanloser: Krise und Antisemitismus. Eine Geschichte in drei Stationen von der Gründerzeit über die Weltwirtschaftskrise bis heute. Unrast Verlag, 2004.
- ↑ Gabriela Cabaña, Julio Linares: Decolonising money: learning from collective struggles for self-determination. In: Sustainability Science. Band 17, Nr. 4, Juli 2022, ISSN 1862-4065, S. 1159–1170, doi:10.1007/s11625-022-01104-3, PMID 35381978, PMC 8969811 (freier Volltext).
- ↑ Anitra Nelson: Beyond money. A Postcapitalist Strategy. Pluto Press, London 2022, ISBN 978-1-78680-780-9.
- ↑ Postmonetär denken: Eröffnung eines Dialogs. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden 2019, ISBN 978-3-658-21705-1, doi:10.1007/978-3-658-21706-8.
- ↑ Guenther Sandleben: Gesellschaft nach dem Geld Arbeitszeitrechnung als Alternative. 1. Auflage. Köln 2022, ISBN 978-3-89438-785-3.
- ↑ Ralph Heidenreich, Stefan Heidenreich: On a Post-Monetary Network Based Economy. In: Geert Lovink, Nathaniel Tkacz, Patricia de Vries (Hrsg.): MoneyLab Reader. A Intervention in Digital Economy. Institute of Network Cultures, Amsterdam 2015, ISBN 978-90-822345-5-8, S. 44–55.
- ↑ Stefan Heidenreich: G̶e̶l̶d für eine non-monetäre Ökonomie. Originalausgabe Auflage. Berlin 2017, ISBN 978-3-88396-390-7.
- ↑ Stefan Heidenreich: "KI löst Verteilungsprobleme besser als der freie Markt". Netzwerke, Algorithmen und KI. Für Stefan Heidenreich, Co-Autor des Sammelbands "Postmonetär denken", eröffnet die Digitalisierung ideale Bedingungen für die Utopie einer geldlosen Ökonomie. In: VolkswagenStiftung. 4. September 2019, abgerufen am 24. August 2022.
- ↑ Sigrun Preissing, Gottfried Schubert, Heidi Lehner, Mandelbaum Verlag Michael Baiculescu: In Zukunft ohne Geld? Theoretische Zugänge & gelebte Alternativen. 1. Auflage. Wien 2021, ISBN 978-3-85476-906-4.