Heft 4-5/2003

Medieninhaber: Bureau № 2 — Agentur für Kommunikation und Information
Herausgeberin: Arbeitsgemeinschaft für Wehrdienstverweigerung, Gewaltfreiheit und Flüchtlingsbetreuung; LICRA-Österreich (Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus)
Redaktion: diE nOt, Hannah Fröhlich, Manfred Gmeiner, Heide Hammer (Radio), Günter Hefler, Mary Kreutzer, Eva Krivanec (koordinierende Redakteurin), Stella Puig-Waldmüller (Internet-Hereingeberin), Heribert Schiedel, Alexander Schürmann-Emanuely (gf. Redakteur), Thomas Schmidinger, Jutta Sommerbauer, Markus Zingerle (Radio)
Titelgraphik: diE nOt
Layout: Markus Kemmerling
Hersteller: Resch druck & grafik, 1150 Wien
Offenlegung: Der Medieninhaber ist zu 100% Eigentümer, von sonst nichts und sonst niemand; Leitungsorgan ist die Redaktion; grundlegende Richtung: Kritik, insbesondere Gewalt- und Herrschaftskritik
Context XXI ist Mitglied der VAZ — Vereinigung alternativer Zeitungen und Zeitschriften

Liebe Leserin, lieber Leser

Das Problem, das sich für uns schon seit länge­rem stellt, nämlich viel zu viel Text für von uns bedruckba­re Seiten zu haben, hat sich über den Sommer dramatisch verschärft! Fast 100 Seiten könnten wir mit einer Viel­zahl von spannenden Arti­keln — sowohl von Redakti­onsmitgliedern als auch von GastautorInnen — füllen. So mussten wir also darangehen, das, was zunächst für eine — besonders umfangreiche — Ausgabe gedacht war, wieder auseinanderzuklauben und so halten Sie nun eine Context XXI-Ausgabe in (...)

Beitræge

Fellinis Schatz aus Spiegel

oder Asa nisi masa

4

Es war am Abend des 1. November 1993, als ich mich mit einer alten Schulfreundin, die damals in New York lebte, im DDL Foodshow an der Upper West Side traf, auf ihren Tipp hin, dass dort die besten An­tipasti der ganzen Stadt zu verspeisen seien. Als Wo­chenendpassant der schönen Stadt vertraute (...)


Ein Feindbild verbindet

Zur Querfront gegen den „Imperialismus“

7

Ende Jänner dieses Jahres erschien auf der rechtsextremen Homepage Wiener Nachrichten Online (WNO) ein bezeichnender Text unter dem Titel „Opernball und Antiimperialismus“. Der Autor verfügt offenbar über ausgezeichnete Kenntnisse der antiimperialistischen Szene Wiens und berichtet dort voller (...)


Die Kinder welcher Revolution?

12

Als im Juli 1999 die Proteste gegen das islamische Regime des Iran ihren Höhepunkt erreichten, wurde deutlich, dass die ReformerInnen unter Präsident Khatami die hohen Erwartungen, die seitens der irani­schen Bevölkerung an sie gestellt wurden, nicht erfüllen konnten oder wollten. Was war passiert? (...)


„Die letzten Tage der Menschlichkeit“

Die Medien, der Iraq-Krieg und die Ba’th-Partei

14

Dass Medien weder objektiv sind noch es sein können, ist eine banale Feststellung. Die Medienbericht­erstattung vor, während und nach dem Iraq-Krieg zeigte aber mehr als das, nämlich die freiwillige Unterordnung fast aller Medien unter nationale Interessen. Im Falle Österreichs, Deutschlands und (...)


Auf den Kopf gestellt

Zur Wahrnehmung des Nachkriegsirak in Europa

18

Liest man die Schriften anttiimperialistischer Gruppen aller Couleur zum Irak, so fühlt man sich zurückerinnert an den Wahn, mit dem christliche Sekten Schallplatten der Beatles oder der Rolling Stones rückwärts abspielten, um einer geheimen Botschaft auf die Spur zu kommen. In etwa gleichermaßen (...)


Dort, wo man Fahnen verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen

21

Markus Kemmerling brachte es auf den Punkt: „In einem Land, in welchem nicht nur vereinzel­te Rechtsextreme mit Befrei­ung den Abzug US-amerika­nischer Truppen assoziieren, kann es niemanden ernsthaft überraschen, wenn im Groß­deutschen und Antijüdischen fußende Ressentiments durchbrechen, sobald (...)


Auschwitz ist die Antwort

Anmerkungen zur Friedensbewegung

22

Dass die Friedensbewe­gung weniger eine Be­wegung des Friedens als viel mehr eine Manifestation des „massenhaften Antiamerika­nismus“ — „eng verwoben mit Antisemitismus“ — war und ist, hat Heribert Schiedel in seinem Beitrag „Warum ich auf keine Friedensdemo ging“ differenziert ausgeführt und damit (...)


Frieden oder Appeasement?

Die Friedensbewegung verteidigte alles andere als Frieden

24

Die Kommentare zur Friedensbewegung und Positionierung der Linken im Irakkrieg, wie sie in der letzten Nummer von Context XXI erschienen sind, sagen vieles zur Situa­tion der österreichi­schen Linken, aber wenig zur Situation im Irak. Die Friedensbewegung hierzulande verteidigte einen Frieden, (...)


Antiisraelischer Antirassismus

26

Was auf den ersten Blick als unvereinbar erscheint und doch möglich ist, soll im Folgenden dargelegt wer­den. Dass dabei der Antirassismus seinem Namen nicht gerecht wird, liegt auf der Hand. Beim Kulturverein Kanafani sind laut Eigendefinition Leute aus den arabischen Ländern, der Türkei und aus (...)


Vorläufig die Amerikaner

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Der österreichische Mo­derator der Sendung „Kulturzeit“ in 3SAT, Herr Grandits, sagte gestern sinn­gemäß: Da die Amerikaner im Irak das Recht mit Füßen treten, machen es ihnen an­dere Völker nach. In Thai­land erschießt jetzt die Polizei die Drogenhändler, ohne sich die Mühe zu machen, sie zu verhaften, (...)


Alternative Selbst-Findung?

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„Wirtschaft im Dienste des Lebens. Ökumeni­scher Bekenntnis­prozess“, „Marx im Bioladen“, „Lifestyle 4 Peace“, „Tier-Mensch Beziehungen“, „Kreati­ver Aktionismus — Lichtarbeit für eine bessere Welt“ ... raten sie, wo sie sich gerade befinden! Auf einem Forum für Meditation? Für Mediation? Auf einem Workshop (...)


Austrian Social Forum

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Betrachtungen zum und Versuch einer Einschätzung des bisher größten Festi­vals gesellschafts­kritischer Debatten in Österreich. Als 1999 in Seattle Massen in neuen Organisations­formen gegen die WTO auf die Straßen gingen und im selben Jahr in Porto Allegre Zehntausende am ersten World Social Forum in (...)


Selber schuld!

Über den Umgang mit einem sexistischen, lesbenfeindlichen Übergriff am ASF

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Es gab einen lesben­feindlichen sexisti­schen Übergriff am ASF (Austrian Social Forum), das von 31.5. bis 1.6.2003 in Hailein auf der Perner Insel stattfand. Was gerade in diesem Rahmen politisch problematisch ist, ist dennoch passiert. Wir als Wendo-Gruppe greifen nun Aspekte auf, die uns (...)


„… eines konstruktiven Gedankens nicht fähig …“

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Professor XY: Wenn Sie an die Macht kommen, stellen Sie mich sicher an die Wand! Agnoli: Wo denken Sie hin, Herr Professor. Wenn wir an die Macht kommen, sind Sie auf unserer Seite. Sie sind doch immer auf der Seite der Macht. Was machen Revolutionäre in Zeiten, die so gar nicht revolutionär (...)


Das Fliegenglas zerschlagen!

Stefan Vater: Diskurs-Analyse-Intervention

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Die Dekonstruktion herr­schender Diskurse ent­reißt der Aktualität den Schleier der Notwendigkeit. Die hier verwendeten Ansät­ze operieren in einem Gefüge von Wahrheitsregimen, die ihre je eigenen Normalitäten konstituieren und das Wesen und die Tatsache ihrer Kon­stitution gerne verschleiern. Die (...)


„Gerade dieses Volk ...“

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Dolores M. Bauer: Israel/Palästina: Wenn aus Opfern Täter werden. Eine Textanalyse. Das Buch der ehemaligen ORF-Reporterin Dolo­res M. Bauer: Israel/Palästina: Wenn aus Opfern Täter wer­den (Edition Va Bene, Wien- Klosterneuburg 2002) stellt sich als subjektiv-persönlicher Beitrag zu einem Frieden (...)


Short Cuts

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Robert Kurz: Weltordnungskrieg. Das Ende der Souveränität und die Wandlungen des Imperialismus im Zeitalter der Globalisierung. Horlemann Verlag, Bad Honnef 2003, 448 Seiten, EUR 19,80 Lange Jahre haben sich Robert Kurz und seine Mitstreiter und -streiterinnen von der Nürnberger (...)

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