ZOOM 6-7/1998

Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft für Wehrdienstverweigerung, Gewaltfreiheit und Flüchtlingsbetreuung (Medieninhaberin, Herausgeberin)
Redaktion: Beatrix Beneder, Ludwig Csépai, diE nOt, Manfred Gmeiner, Julia Hošek, Elfriede Hufnagl, Markus Kemmerling, Ilse Kilic, Alexander Lehar, Peter Steyrer und Robert Zöchling
Titelgraphik: diE nOt
Layout: Kemmerling Zöchling & Partner Medien- und Informationsdienste KEG
Hersteller: resch & vana, 1150 Wien
Die ZOOM ist Mitglied der VAZ — Vereinigung alternativer Zeitungen und Zeitschriften.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Aus gegebenen Anlaß versuchen wir als advocati diaboli, die weihnachtliche Euro-Bescherung der österreichischen Ratspräsidentschaft beim EU-Gipfel in Wien am 11./12. 1998 durch die Säure der Kritik zu zersetzen, damit sich aus der Geschenksverpackung die Zwangs­beglückung frei entfalten kann.
Zu möglichen Utopien betreffs EU zeichnet diE nOt verantwortlich. Ausgewählte histori­sche und politische Abbildungen der Fläche, die geographisch als Europa (oder auch nicht) be­zeichnet wird, begleiten die (...)

Beitræge

EU-Poker

Play & Win!
diE nOt

2


Die Demokratie des Marktes

6

Über das Demokratiedefizit der EU ist schon viel gesagt und geschrieben worden. Auch im Vertrag von Amsterdam ist wiederum an der „Demokratisierung“ gearbeitet worden. Das Problem liegt aber tiefer. In einem Vorwort zum Vertrag von Amsterdam meint Jacques Santer: "Auch was die institutionellen (...)


Es wächst zusammen was zusammen gehört

Stellt die EU-Osterweiterung die Verhältnisse vor 1918 wieder her?

8

Die Grenzen der Europäischen Gemeinschaft rücken nach Osten. Die nationalstaatliche Zerteilung des Habsburger Reiches 1918 und die Spaltung Europas in zwei verfeindete Lager dreißig Jahre später hat ein Ende genommen. Die EU-„Frontstaaten“ Italien, Österreich, Deutschland und Finnland werden (...)


Im Schatten der Globalisierung

Minderheiten kämpfen noch immer um ihre Rechte

14

In Europa leben zwischen dem Atlantik und dem Ural 750 Millionen Europäer. Aber die ethnisch-kulturellen Gegebenheiten in Europa stimmen nicht überein mit dessen staatspolitischer Organisation. Denn in Europa gibt es ca. 70 verschiedene Völker, große und kleine, aber nur 36 Staaten (mit mehr als (...)


Europäischer Rechtsextremismus

22

Der nachfaschistische Rechtsextremismus in Europa kann zunächst als nationalstaatlich orientierter und organisierter Rassismus begriffen werden. Sein Subjekt ist nicht länger der „Arier“ oder „(Indo-)Germane“, sondern der „Inländer“ als Produkt ideologischer Zuschreibungen und materieller Zuweisungen. (...)


EU-Wirtschaftspolitik

Neoliberalismus und Zentralismus

34

Als 1957 die Europäischen Gemeinschaften – hervorgegangen aus der Montanunion – von sechs europäischen Staaten gegründet wurde, war die Zielsetzung eine primär ökonomische: Durch Einbindung der „Schlüsselindustrien“ Kohle und Stahl in eine gemeinsame Verwaltung sowie den Wunsch nach verstärkter (...)


Währungs-Advent

Das Euro-Projekt und die transnationalen Finanzmärkte

50

Die Europäische Währungsunion (EWU) wird von der politischen Werbung als „logischer“ Schritt im Prozeß der „europäischen Einigung“ dargestellt. Das ist – so die folgende Analyse – gar nicht gelogen. Allerdings handelt es sich bei dieser Einigung nicht um die Hebung von Produktivität und Prosperität der (...)


Washington – Bruxelles – Wien

Entscheidungen, Verlautbarungen und Bekenntnisse

60

Die internationale Entwicklung wurde synchronisiert. Nato, Weu und EU stehen weder gegeneinander noch nebeneinander, sondern sie werden zusammengeführt: Hier ein gestärkter europäischer Nato-Pfeiler und dort eine EU mit vierter Säule, die sich auf den europäischen Nato-Pfeiler bezieht. Die Weu wird (...)


Eine Gelegenheit für interessierte Kreise

Die Buchpreisbindung und die Wettbewerbsgesetze der EU

69

Wir interessieren uns für im Wirtschaftswettbewerb erhebliche Vorgänge und nicht für Kulturförderung. Frank Rawlinson, EU-Administrator der Generaldirektion X, Wien, 23.3.1994 Kulturpolitik wird nicht nur innerhalb der Europäischen Union, sondern auch innerhalb Österreichs in aller Regel als Frage (...)

Dokumente