Geboren am: 12. August 1894
Gestorben am: 22. März 1982
Geboren 1894 in Königsberg/Pr., studierte Staatswissenschaften in Freiburg, Königsberg und München und war 1919 bis 1927 Chefredakteur in Bremen und Breslau. Von 1927 bis Ende 1952 war Birnbaum Korrespondent deutscher, österreichischer, schweizerischer und skandinavischer Blätter in Warschau (dort insgesamt 15 Jahre vor und nach dern Krieg), ferner in Helsinki, Stockholm und Wien.
Vcröffentlichungen: „Die dritte polnische Rapublik“ (1945 in Schweden), „Kleine Geschichte der Sowjetunion“ (Frankfurt 1960), „Die Tschechoslowakei“ (Hannover 1963).


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Immanuel Birnbaum (* 12. August 1894 in Königsberg; † 22. März 1982 in München) war ein deutscher Journalist und Publizist.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Immanuel Birnbaum war ein Sohn des Oberkantors Edward Birnbaum (1855–1920) und der Ida Klein (1867–1922), sein Bruder wurde als polnischer Widerstandskämpfer 1942 von den Deutschen erschossen, seiner Schwester gelang die Flucht. Die Familie hatte die österreichische Staatsbürgerschaft und ab 1904 die preußische und deutsche. Birnbaum wurde 1940 vom Deutschen Reich ausgebürgert, er erhielt 1947 die österreichische und 1955 erneut die deutsche Staatsbürgerschaft.
Er studierte von 1912 bis 1919 – unterbrochen durch die zeitweilige Teilnahme am Ersten Weltkrieg – Rechtswissenschaften und Philosophie in Freiburg, Königsberg und München. Nach dem Ende des Krieges war Birnbaum in München als Sprecher der nichtkorporierten Studenten an der Gründung des dortigen Allgemeinen Studentenausschusses (AStA) im November 1918 und wenig später auch an der des Dachverbandes Deutsche Studentenschaft führend beteiligt.
Nach dem Studium arbeitete das SPD-Mitglied (seit 1917) Birnbaum als Journalist und lebte seit 1927 als Korrespondent für verschiedene deutschsprachige Zeitungen (u. a. Vossische Zeitung, Frankfurter Zeitung) in Warschau. Dort unterhielt er nach 1933 auch Verbindungen zur Exil-SPD (Sopade) und zu polnischen Widerstandskreisen. Nach dem deutschen Einmarsch in Polen emigrierte er 1939 über Lettland zunächst nach Finnland und später Schweden, wo er von 1940 bis 1943 wegen illegaler Widerstandsarbeit interniert wurde. 1946 kehrte er zunächst als Presseattaché der österreichischen Gesandtschaft nach Warschau zurück, wurde von dort aber 1949 ausgewiesen und übersiedelte nach Wien, wo er wieder als Korrespondent für mehrere Zeitungen, darunter die Süddeutsche Zeitung in München, tätig war.
Von 1953 bis 1972 leitete Birnbaum schließlich das Ressort Außenpolitik der Süddeutschen Zeitung; von 1960 bis 1976 war er dort zudem stellvertretender Chefredakteur. In dieser Zeit galt er als scharfsinniger Vordenker einer auf Verständigung zielenden „Neuen Ostpolitik“. Für sein journalistisches und politisches Wirken wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Birnbaum heiratete 1923 Lucia Richter (1900–1945), sie hatten zwei Kinder, und 1949 die Bibliothekarin Lidia Orszanowska, mit der er ebenfalls zwei Kinder hatte. Der schwedische Kurator Daniel Birnbaum ist ein Enkel Birnbaums. Er veröffentlichte 2018 die fiktionale Biografie Dr. B. über dessen Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland.
Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1960)[1]
- Theodor-Wolff-Preis (1970)
- Bayerischer Verdienstorden (1971)
- Königlicher Wasa-Orden (Schweden, 1972)
- Orden des Löwen von Finnland (1973)
Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Entstehung der studentischen Selbstverwaltung in Deutschland 1918/19. In: Victor-Emanuel Preusker (Hrsg.): Festschrift für Hermann Wandersleb zur Vollendung des 75. Lebensjahres. Bonn 1970, S. 37–48.
- Achtzig Jahre dabeigewesen. Erinnerungen eines Journalisten. München : Süddeutscher Verlag, o. J. (1974)
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Munzinger Internationales Biographisches Archiv. 31/1982 vom 26. Juli 1982.
- Joseph Walk (Hrsg.), Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. Hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem, Saur, München 1988, ISBN 3-598-10477-4.
- Wilhelm Sternfeld, Eva Tiedemann: Deutsche Exilliteratur 1933–1945. Eine Bio-Bibliographie. Vorwort von Hanns Wilhelm Eppelsheimer, Schneider, Heidelberg/Darmstadt, 1962.
- Birnbaum, Immanuel. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 3: Birk–Braun. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 1995, ISBN 3-598-22683-7, S. 10–19.
- Birnbaum, Immanuel, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur, 1980, S. 65f.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Immanuel Birnbaum im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ausführlicher Lebenslauf in der Zentralen Nachlassdatenbank des Bundesarchivs
- Peter Glotz: Porträt von Immanuel Birnbaum in Süddeutsche Zeitung
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF-Datei; 6,59 MB)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Birnbaum, Immanuel |
ALTERNATIVNAMEN | Roth, Ferdinand |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Publizist |
GEBURTSDATUM | 12. August 1894 |
GEBURTSORT | Königsberg |
STERBEDATUM | 22. März 1982 |
STERBEORT | München |