Peter Turrini

Geboren 1944 in St. Margarethen in Kärnten, wuchs in Maria Saal auf und war von 1963 bis 1971 in verschiedenen Berufen tätig. Seit 1971 freier Schriftsteller, lebt in Kleinriedenthal bei Retz. Turrinis Werke wurden in über dreißig Sprachen übersetzt, seine Stücke werden weltweit gespielt.

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Peter Turrini
Beiträge von Peter Turrini
FORVM, No. 251

Schlachtet die Kritiker

November
1974

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FORVM, No. 273/274

Lieber im Dorf

Drehbuch für einen 10-Minuten-Fernsehfilm*
September
1976

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FORVM, No. 289/290

Spitze des Eisberges

Über Terrorismus
Januar
1978

Wer in Österreich über das Problem des Terrorismus anders denkt, als ein Großteil der Zeitungen und reaktionäre Politiker es vorschreiben, wird öffentlich diffamiert. In der Bundesrepublik Deutschland wird derzeit der Weg vom Diffamieren zum Inhaftieren vorbereitet. Ich fürchte, daß Österreich (...) Sie wollen mehr Texte online lesen?
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FORVM, No. 303/304

Verpickt & zugenäht

Eine Viertelstunde aus dem Leben Obermachers
März
1979

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FORVM, No. 303/304

Eier-Tänze

Österreichische Autoren diskutieren mit dem ÖVP-Obmann
März
1979

Im Vorfeld der ÖVP-Wahlkampagne machte die Bürger- und Bauernpartei ihre Muckerbrigade mobil. Schwarze Abgeordnete und Lehrer regten sich künstlich über einige Textstellen von Nachwuchsautoren auf, die im Rahmen der Stückereihe „Souffleurkasten“ des Wiener Theaterverlags Thomas Sessler erschienen. (...)

FORVM, No. 366

Die Angst der Unke vor dem Bagger

Juni
1984

Geständnis

Peter Turrini zu Besuch bei Wikipedianern in Wien, Mai 2013

Peter Turrini (* 26. September 1944 in Sankt Margarethen im Lavanttal) ist ein österreichischer Schriftsteller. Er ist bekannt für seine gesellschaftskritischen und, vor allem in seinen frühen Werken, provokanten Volksstücke.

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Turrini ist der Sohn des italienischen Kunsttischlers Ernesto Turrini und der steirischen Hausangestellten Else Turrini, geborene Reßler. Er wuchs in Maria Saal in Kärnten auf. Über den Tonhof der Sängerin Maja Weis-Ostborn und des Komponisten Gerhard Lampersberg kam er früh in Kontakt mit Vertretern der Wiener Avantgarde. Von 1963 bis 1971 war er in verschiedenen Berufen tätig, unter anderem als Magazineur bei Huber-Trikot, als Werbetexter bei einer amerikanischen Agentur, als Hotelsekretär in Bibione, als Hilfsarbeiter in Neuwied am Rhein. 1967/68 lebte er auf Rhodos. Seit 1971 lebt er als freier Schriftsteller. 2005 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gewählt.

Sein derzeitiger Wohnort ist Kleinriedenthal bei Retz. Er schreibt Theaterstücke, Drehbücher, Gedichte, Aufsätze und Reden. Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt, seine Theaterstücke werden weltweit gespielt.

Peter Turrini wurde durch Rozznjogd (1971), Sauschlachten (1972) und die Fernsehserie Alpensaga (1976–1980) bekannt. In seinen ersten beiden Werken verwendete er Dialekt, in den Minderleistern aber eine kunstvolle „hohe“ Sprache. Turrini beteiligte sich an unzähligen Autorenlesungen; so auch des Öfteren am Linken Wort, einer Autorenlesung mit politischen Akzenten, die im Rahmen des jährlichen Volksstimmefests durchgeführt wurde. Gemeinsam mit Helmut Qualtinger und H. C. Artmann machte er eine mehrwöchige Lesetournee an amerikanischen Universitäten. Peter Turrini ist Mitglied der Grazer Autorenversammlung. Im Vorfeld der Besetzung der Hainburger Au 1984 war Turrini einer der Teilnehmer der Pressekonferenz der Tiere und trat dabei als „Rotbauchunke“ auf.

2005 war er in der Rolle eines Dirigenten in dem Tatort Die schlafende Schöne zu sehen.

Bis heute gibt es von ihm sechsunddreißig Theaterstücke, drei Opernlibretti, fünfundfünfzig Buchausgaben, vierzehn verfilmte Drehbücher, siebzehn Hörspiele sowie Sprechplatten und CDs.

Werkübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1967 Rozznjogd. Nach Motiven von Willard Manus. Uraufführung am 22. Jänner 1971 im Wiener Volkstheater.
  • 1971 Oropax oder Friede den Ohren. Hörspiel. Gesendet am 10. Februar 1971, Österreich 1.[1]
  • 1971 Zero, Zero. Ein Kunststück. Uraufführung am 22. Mai 1971 im Rahmen der Wiener Festwochen im Theater an der Wien.
  • 1972 Sauschlachten. Ein Volksstück. Uraufführung am 15. Jänner 1972 im Werkraumtheater der Münchner Kammerspiele.
  • 1972 Der tollste Tag. Theaterstück. Frei nach Beaumarchais. Uraufführung am 26. Februar 1972 im Landestheater Darmstadt.
  • 1972 Erlebnisse in der Mundhöhle. Roman.
  • 1973 Kindsmord. Theaterstück. Uraufführung am 10. März 1973 im Stadttheater Klagenfurt.
  • 1973 Die Wirtin. Theaterstück. Frei nach der Komödie La locandiera von Goldoni. Uraufführung am 24. November 1973 im Nürnberger Schauspielhaus.
  • 1974 Phonoptical. Terror. Heil Dir. Uraufführung am 16. Juni 1974 auf der Studiobühne Villach.
  • 1974 bis 1979 Alpensaga. Fernseh-Miniserie in sechs Teilen. Drehbuch gemeinsam mit Willi Pevny und Dieter Berner, Regie: Dieter Berner.
  • 1977 Der Bauer und der Millionär. Fernsehfilm. Drehbuch gemeinsam mit Willi Pevny, Regie: Axel Corti.
  • 1978 Lesebuch eins. Stücke, Pamphlete, Filme, Reaktionen.
  • 1980 Alpensaga. Co-Autor: Willi Pevny. Drei Bände.
  • 1980 Ein paar Schritte zurück. Gedichte.
  • 1980 Josef und Maria. Theaterstück. Uraufführung am 8. November 1980 im Rahmen des Festivals Steirischer Herbst als Gastspiel des Wiener Volkstheaters.
  • 1981 Die Bürger. Theaterstück. Uraufführung am 27. Jänner 1981 im Wiener Volkstheater.
  • 1982 Campiello. Theaterstück. Frei nach Goldoni. Uraufführung am 26. September im Wiener Volkstheater.
  • 1983 Lesebuch zwei. Stücke, Filme, Gedichte, Reaktionen.
  • 1984 Atemnot. Spielfilm. Drehbuch: Peter Turrini. Regie: Käthe Kratz.
  • 1986 Es ist ein gutes Land. Texte zu Anlässen.
  • 1987 Faust III. Eine Komödie, teils teils. Uraufführung am 3. Dezember 1987 im Theater Nero im Theater im Künstlerhaus in Wien.
  • 1988 Die Minderleister. Ein Drama. Uraufführung am 1. Juni 1988 im Wiener Akademietheater.
  • 1988 Mein Österreich. Reden, Polemiken, Aufsätze.
  • 1988 bis 1990 Die Arbeitersaga. Fernseh-Mehrteiler in vier Teilen. Drehbuch gemeinsam mit Rudi Palla und Dieter Berner, Regie: Dieter Berner.
  • 1990 Tod und Teufel. Eine Kolportage. Uraufführung am 10. November 1990 im Burgtheater Wien.
  • 1993 Alpenglühen. Ein Stück. Uraufführung am 17. Februar 1993 im Wiener Burgtheater.
  • 1993 Grillparzer im Pornoladen. Nach dem Stück Love Boutique von Willard Manus. Uraufführung am 20. Februar 1993 im Berliner Ensemble.
  • 1993 Im Namen der Liebe. Gedichte.
  • 1995 Die Schlacht um Wien. Schauspiel in drei Akten. Uraufführung am 13. Mai 1995 im Burgtheater Wien.
  • 1996 Liebe Mörder! Von der Gegenwart, dem Theater und vom lieben Gott. Prosa.
  • 1997 Endlich Schluß. Ein Monolog. Uraufführung am 7. Juni 1997 am Wiener Akademietheater.
  • 1998 Die Liebe in Madagaskar Theaterstück. Uraufführung am 3. April 1998 am Wiener Akademietheater.
  • 1999 Ein irrer Traum. Lesebuch eins.
  • 1999 Das Gegenteil ist wahr. Lesebuch zwei.
  • 1999 Zu Hause bin ich nur hier: am Theater. Lesebuch drei.
  • 1999 Tod und Teufel. Oper. Musik von Gerd Kühr. Libretto von Peter Turrini. Uraufführung am 17. September 1999 in der Grazer Oper.
  • 2000 Kasino. Ein Tanzspiel. Aufführung am 21. Jänner 2000 im Kasino am Schwarzenbergplatz.
  • 2000 Die Eröffnung. Theaterstück. Uraufführung am 21. Oktober 2000 im Schauspielhaus Bochum.
  • 2001 Die Verhaftung des Johann Nepomuk Nestroy. Fernsehfilm. Drehbuch gemeinsam mit Dieter Berner, Regie: Dieter Berner.
  • 2001 Ich liebe dieses Land. Theaterstück. Uraufführung am 7. Dezember 2001 im Berliner Ensemble.
  • 2002 Der Riese vom Steinfeld. Oper. Musik: Friedrich Cerha. Libretto: Peter Turrini. Uraufführung am 15. Juni 2002 in der Wiener Staatsoper.
  • 2002 Da Ponte in Santa Fe. Ein Stück. Uraufführung am 29. Juli 2012 bei den Salzburger Festspielen.
  • 2005 Bei Einbruch der Dunkelheit. Theaterstück. Uraufführung am 14. Jänner 2006 im Stadttheater Klagenfurt.
  • 2006 Mein Nestroy. Theaterstück. Uraufführung am 14. September 2006 im Theater in der Josefstadt.
  • 2007 Jedem das Seine. Volksoperette. Gemeinsam mit Silke Hassler. Musik: Roland Neuwirth. Uraufführung am 8. März 2007 im Stadttheater Klagenfurt.
  • 2007 Der Diener zweier Herren. Theaterstück frei nach Carlo Goldoni. Uraufführung am 15. November 2007 im Theater in der Josefstadt.
  • 2009 Der blaue Engel. Theaterstück nach dem Roman Professor Unrat von Heinrich Mann und dem Film Der blaue Engel von Josef von Sternberg. Uraufführung am 19. August 2009 bei den Bregenzer Festspielen.
  • 2010 Campiello. Oper. Musik: Herwig Reiter. Libretto: Peter Turrini. Uraufführung am 29. April 2010, Neue Oper Wien, in der Anker-Expedit-Halle.
  • 2011 Silvester. Theaterstück. Uraufführung am 8. Jänner 2011 im Stadttheater Klagenfurt.
  • 2012 Der Riese vom Steinfeld. Theaterstück. Deutschsprachige Erstaufführung am 7. September 2012 im Volkstheater Wien.
  • 2013 Aus Liebe. Theaterstück. Uraufführung am 16. Mai 2013 im Theater in der Josefstadt.
  • 2013 Manchmal ist ein Fasan eine Ente. Verlag Jungbrunnen 2013.
  • 2014 C’est la vie – Eine Revue. Uraufführung am 19. September 2014 im Theater in der Josefstadt.
  • 2016 Sieben Sekunden Ewigkeit. Theaterstück. Uraufführung am 12. Jänner 2017 im Theater in der Josefstadt.
  • 2018 Fremdenzimmer. Uraufführung am 25. Jänner 2018 am Theater in der Josefstadt.
  • 2018 Rozznjogd, gezeichnet von Gerhard Haderer. Haymon Verlag. Innsbruck. ISBN 978-3-7099-3415-9.
  • 2019 Schuberts Reise nach Atzenbrugg – Ein Libretto. Der Statist von Verona. Die Komponistin Johanna Doderer über die Zusammenarbeit mit Peter Turrini. Suhrkamp Verlag Berlin 2019, ISBN 978-3-518-42902-0.
  • 2020 Gemeinsam ist Alzheimer schöner, Theaterstück, Haymon Verlag, Innsbruck 2020, ISBN 978-3-7099-7930-3.
  • 2020 Tod, Beisetzung und Verklärung des Claus Peymann. Ein Stufendrama (Theaterstücke von Peter Turrini im Suhrkamp Theater Verlag) – bislang nicht aufgeführt
  • 2023 Es muss geschieden sein, Uraufführung bei den Raimundspielen Gutenstein im Juli 2023[2][3]
  • 2023 Bis nächsten Freitag, Uraufführung am Theater in der Josefstadt im November 2023[4]

Sprechplatten und CDs.

  • 1973 Helmut Qualtinger liest Texte von Peter Turrini. Ton-Kollagen: Uzzi Förster. Langspielplatte. Wien: Es ist ein gutes Land. Preiser Records.
  • 1975 Peter Turrini liest Rozznjogd. Langspielplatte. Stuttgart: Intercort Literar Serie.
  • 1985 Peter Turrini liest Gedichte. Langspielplatte. GIG Records.
  • 1996 Peter Turrini und Kirsten Dene lesen Im Namen der Liebe. Musik: Hans-Georg Koch. CD. Wien: ORF.
  • 1996 Peter Turrini und Otto Schenk lesen Helmut Qualtinger. Auswahl der Texte von Silke Hassler. CD. Wien: ORF.
  • 1999 Peter Turrini liest Alpenglühen. Dramaturgie: Silke Hassler. CD. Wien: ORF.
  • 2000 Peter Turrini liest Die Verhaftung des Johann Nepomuk Nestroy. CD. Lienz: Waku word.
  • 2000 Peter Turrini liest Ein paar Schritte zurück. CD. Lienz: Waku word.
  • 2004 Peter Turrini liest Die Eröffnung. CD. Wien: ORF.
  • 2012 Turrini liest Walla. CD. Wien: Fabrique Records.
  • 2013 Peter Turrini und Sophie Aujesky lesen Manchmal ist ein Fasan eine Ente. CD. Wien: ORF.
  • 2014 C’est la vie. Ein Lebens-Lauf. Gelesen von Peter Turrini, Sandra Cervik und Herbert Föttinger. CD. Wien: ORF.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Schuch, Klaus Siblewski (Hrsg.): Peter Turrini. Texte, Daten, Bilder (= Sammlung Luchterhand, Band 960). Luchterhand Literaturverlag, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-630-61960-6
  • Jutta Landa (Hrsg.): I am too many people. Peter Turrini. Playwright, poet, essayist. Ariadne Press, Riverside, CA 1998, ISBN 1-57241-040-X (englisch).
  • Herbert Neubauer (Photos), Silke Hassler: Masken und Gesicht. Peter Turrini im Portrait (= Europa erlesen: Literaturschauplatz). Essay, Wieser, Klagenfurt 2006, ISBN 978-3-85129-619-8.
  • Klaus Amann: Kämpfer, Künstler, Narr und Bürger. Lesebuch über das Phänomen Turrini. Residenzverlag, Salzburg/St. Pölten 2007, ISBN 978-3-7017-3058-2.
  • Heiner Hammerschlag: Der Dichter und das Dorf. Broschüre, Sonderdruck Carinthia, Klagenfurt 2010.
  • Arno Rußegger (Hrsg.): Ein romantischer Realist. StudienVerlag. Innsbruck/Wien/Bozen 2016, ISBN 978-3-7065-5463-3.
  • Christine Grond-Rigler (Hrsg.): Zur internationalen Rezeption der Dramen von Peter Turrini. StudienVerlag, Innsbruck 2016, ISBN 978-3-7065-5525-8.
  • Christine Rigler: Diese Komödie ist eine Tragödie: Werk und Leben des Schriftstellers Peter Turrini. Biographie. Haymon Verlag, Innsbruck 2019, ISBN 978-3-7099-3473-9.

Filmporträt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Turrini (Nestroy-Theaterpreis 2011 für sein Lebenswerk)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Peter Turrini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Hörfunkkritik: Zwei Enttäuschungen. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 18. Februar 1971, S. 9, oben rechts.
  2. Turrini-Weltpremiere bei Raimundspielen. In: ORF.at. 3. Februar 2023, abgerufen am 12. Juli 2023.
  3. Die nächsten Premieren beim Theaterfest Niederösterreich. In: ots.at. 10. Juli 2023, abgerufen am 12. Juli 2023.
  4. Bis nächsten Freitag. In: josefstadt.org. Abgerufen am 15. November 2023.
  5. Rizzipreis für Peter Turrini. orf.at, 25. November 2014, abgerufen am 31. Jänner 2015.
  6. Literatur-Landeskulturpreis für Peter Turrini orf.at, 14. Dezember 2017, abgerufen am 14. Dezember 2017.
  7. Axel-Corti-Preis 2023 geht an Peter Turrini orf.at, 19. April 2023, abgerufen am 19. April 2023.