
Roger Behrens, geb. 1967, lebt in Hamburg, Weimar und Belo Horizonte. Studium der Philosophie und Sozialwissenschaften. Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bauhaus-Universität Weimar, Lehrbeauftragter an der Universität Lüneburg und Universität Hamburg. Mitherausgeber des Magazins testcard. beiträge zur popgeschichte und Redaktuer der Zeitschrift für kritische Theorie. Autor zahlreicher Bücher über kritische Theorie und Massenkultur; zuletzt: „Verstummen. Über Adorno“, Hannover/Laatzen 2004.



Eine kleine Bemerkung zur Liebe
Das Meer, das Feuer und die Frauen … Hellenischer Spruch (für Männer) Anstelle einer verschwundenen Widmung: Einen Menschen kennt einzig nur der, welcher ohne Hoffnung ihn liebt. Walter Benjamin, Einbahnstraße In dem zwiespältigen Verhältnis der Liebe zur Welt gründet es, dass die Zeit die einzige (...)

Schwierigkeiten einer Philosophie der Popkultur

„Melancholia“

„Die neue deutsche Mentalität“

„Burn all Flags!“

Der Rock ist ein Gebrauchswert

Pop und das Authentische

Ist Pop noch Musik?

Adornos Underground

Lenin

Kein Lied mehr

Dialektik der Scherben

Der Kolumbusfalter

Kapitulation

1978

Fortschritt

Motor Town

Yes

Gentrification und urbane Bewegung
My lifestyle determines my deathstyle. Metallica, „Frantic“ Die einstige Hoffnung der funktionalistischen Planung, die moderne Stadt sei in ihrer Raumgestalt fertig, und hätte zumindest soviel Dauer und Bestand, dass in ihr die Menschen noch im neuen Jahrtausend leben könnten, hat sich nicht (...)

Thriller!

Die dritte Pille

Realismus

Verstummen

Der traumlose Traum

Weitermachen

Nevermind

I feel Love

Reduzierter Versuch über Lust und Liebe

Casting

Wie wir leben wollen

Kapitulation 2

Artpop

Hi, Hype!

Jeans, 1984, „Born in the U.S.A.“

Hamburg – das ist die neben London wichtigste europäische Musikmetropole, jedenfalls sagte man das so, etwa 1978, als hier zum ersten Mal Liza Minelli und Sammy Davis jr. gemeinsam auf der Bühne standen, am 20. November des Jahres im Hamburger Congress Centrum. Und das Hamburger Abendblatt (...)

Suche bei Amazon nach Jacques Derridas Essay „Die Stimme und das Phänomen“. Ich gebe den Titel im Suchfeld ein. Als die ersten vier Suchergebnisse werden angezeigt: „Die Stimme und das Phänomen: Einführung in das Problem des Zeichens in der Phänomenologie Husserls“ von Jacques Derrida (ein Angebot (...)

„Aber letzten Ende werden die Medien als Kanäle für Bilder und Interessen nicht nur benutzt; sie arbeiten auch, im Sinne einer virtuellen Maschine, an eigener Erzeugung. Das Fernsehprogramm, beispielsweise, verkauft nicht nur Waren und die eigene Hard- und Software, es verkauft Lebensweisen, (...)

Pop, Kultur und Alltag
Unser Alltag gehört zur Moderne. Nicht dass Menschen in vormodernen Zeiten nicht auch schon ihren Alltag gehabt hätten: nur war das Alltägliche weitgehend religiös gestaltet, mit reichlich Phantasie durchsetzt, die gerade half, von dem abzusehen, was heute eher als das Alltägliche erscheint – die (...)

Pop, sollte man meinen, ist doch je schon und von Anfang an, seit den fünfziger Jahren, populistisch: Wie „Pop“ einst, sei der Populismus heute auch und vor allem: Kampfbegriff – wenn auch jener offensiv und affirmativ, dieser hingegen negativ, als Vorwurf; sowieso stecke etymologisch, zumindest (...)

Einhundertfünfzig Jahre Das Kapital, erster Band, Karl Marx: „Der Rock ist ein Gebrauchswert, der ein bestimmtes Bedürfnis befriedigt.“ (MEW 23, 56) Eine Rückkopplung: in den Streifzügen Nr. 34 vom Juli 2005 war dieses Zitat schon einmal Einstieg für die Kolumne: in Erinnerung an Helmut Salzinger, der (...)

Elvis the Pelvis. Zum Arbeitslos in der Popkulturindustrie
Die Illusion der freien, schöpferischen Tätigkeit der Kunst übernimmt die Kulturindustrie als Ideologie der Arbeit – und verkoppelt die ästhetischen Werte unverhohlen mit den ökonomischen des Profits, erklärt den Tauschwert nachgerade zum Gebrauchswert. Auch der Künstler „verkauft seine Arbeitskraft. (...)


Tanze mit mir in den Morgen, tanze mit mir in das Glück ...
/B_auteur_spip>Die Volkstanz-Veranstaltungen sind gut besucht und stellen — als dezidiert politische „Events“ — einen gewissen Anziehungspunkt für Leute aus der „Szene“ dar. Stellt diese Entwicklung eine ernsthafte radikale Politisierung subkultureller Zusammenhänge dar, oder handelt es sich bloß um eine kurzlebige (...)

Fan und Führer
Warum Halbgott sein wollen? Warum nicht lieber Vollmensch? (Arnold Schönberg) Wenn wir den grassierenden Populismus in seinen verschiedenen, nicht nur politischen Varianten analysieren, dann sollten wir uns mehr um dessen kulturindustriellen Kern kümmern (Medien, Vergnügungsindustrie, Mode, (...)


Roger Behrens (* 1967) ist Publizist, Autor und Journalist und beschäftigt sich mit einer kritischen Theorie der Gesellschaft sowie mit der Philosophie und Ästhetik der Moderne und Postmoderne. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Behrens studierte Philosophie und Sozialwissenschaften an den Universitäten Hamburg, Berkeley, Kassel und Maastricht. In Berkeley besuchte Behrens Vorlesungen von Martin Jay. In Kassel hörte er Ulrich Sonnemann. In Hamburg und Maastricht studierte Behrens vor allem bei Heinz Paetzold.
Roger Behrens ist Mitherausgeber des im Mainzer Ventil Verlag erscheinenden Buchmagazins Testcard. Beiträge zur Popgeschichte. Er ist Redaktionsmitglied der Zeitschrift für kritische Theorie, die von Gerhard Schweppenhäuser und Sven Kramer herausgegeben wird. Behrens schreibt regelmäßig unter anderem für die linke politische Wochenzeitung Jungle World und die monatlich erscheinende Zeitschrift Konkret. Außerdem veröffentlicht er Beiträge im Webzine beatpunk.org, in Phase 2 – Zeitschrift gegen die Realität und seit Ende der achtziger Jahre in Widerspruch – Münchner Zeitschrift für Philosophie. Behrens arbeitet in Hamburg beim Freien Sender Kombinat (FSK), einem Freien Radio.
2009 gründete Roger Behrens in Hamburg den Verlag Katzenberg in der Rechtsform eines Einzelunternehmens. Im vom Inhaber geführten Verlag erscheinen zum Beispiel Dokumentationen zum Verhältnis von Kunst, Politik und radikaler Gesellschaftskritik unter dem Titel Kunst, Spektakel und Revolution.
Position[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Roger Behrens befasst sich mit der Entwicklung der Kultur in der bürgerlichen Gesellschaft vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Im Zentrum seiner Analysen steht dabei eine kritische Theorie der Popkultur im Zeitalter eines globalen Kapitalismus.
Die Popkultur deutet Behrens als eine Aufhebung der von Adorno und Horkheimer in der Dialektik der Aufklärung beschriebenen Kulturindustrie: Pop sei die Möglichkeit eines demokratischen Ausdrucks für eine Ästhetisierung der Politik im Sinne von Walter Benjamins Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. Insofern analysiert Behrens den Pop als eine konkrete und praktizierte Ideologie kapitalistischer Gesellschaften im Übergang vom Fordismus zum Postfordismus.
Die Kulturindustrie (in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts) verwandelte Kultur zur Ware. Mit dem Pop (zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts) wird die Ware selbst zur Kultur erhoben. In seinen Analysen bezieht sich Behrens vor allem auf Herbert Marcuse[1][2], Guy Debord[3], und Peter Brückner.[4] Zusätzliche Quellen sind für Behrens die Schriften Daniel J. Boorstins und von Edward Bernays, eines Neffen von Sigmund Freud.
Infolge seiner Analysen wendet sich Behrens durch eine Teilnahme an der Initiative I Can’t Relax in Deutschland gegen den zunehmenden Pop-Nationalismus – speziell in Deutschland.
Auszeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1997: Wissenschaftspreis der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen für Veröffentlichungen zur musikalischen Subkultur.
Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Monografien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Postmoderne. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2004, ISBN 3-434-46237-6.
- Kulturindustrie. Transcript, Bielefeld 2004, ISBN 3-89942-246-5.
- Verstummen. Über Adorno. Wehrhahn, Laatzen/Hannover 2004, ISBN 3-932324-80-3.
- Krise und Illusion. Beiträge zur kritischen Theorie der Massenkultur (Ästhetik und Kulturphilosophie). Lit-Verlag, Münster und Hamburg 2003, ISBN 3-8258-6423-5.
- Die Diktatur der Angepassten. Texte zur kritischen Theorie der Popkultur. Transcript, Bielefeld 2003, ISBN 3-89942-115-9.
- Adorno-ABC. Reclam, Leipzig 2003, ISBN 3-379-20064-6.
- Kritische Theorie. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2002, ISBN 3-434-46114-0.
- Übersetzungen – Konkrete Philosophie, Praxis und kritische Theorie (Studien zu Herbert Marcuse). Ventil Verlag, Mainz 2000, ISBN 3-930559-58-7.
- Ton Klang Gewalt. Texte zu Musik, Gesellschaft und Subkultur. Ventil Verlag, Mainz 1998, ISBN 3-930559-46-3.
- Die Ungleichzeitigkeit des realen Humanismus. Konsequenzen, Experimente und Montagen in kritischer Theorie. Junghans, Dartford/Cuxhaven 1996, ISBN 3-926848-54-5.
- Pop Kultur Industrie. Zur Philosophie der populären Musik. Königshausen & Neumann, Würzburg 1996, ISBN 3-8260-1177-5.
Herausgeberschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Mit Kai Kresse und Ronnie M. Peplow: Symbolisches Flanieren. Kulturphilosophische Streifzüge. Festschrift für Heinz Paetzold zum 60. Wehrhahn, Laatzen/Hannover 2001, ISBN 3-932324-56-0.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Christoph Jacke: Medien(sub)kultur. Geschichten – Diskurse – Entwürfe. Transcript, Bielefeld 2004, ISBN 3-89942-275-9.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Roger Behrens im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage Roger Behrens.
- Homepage Katzenberg Verlag.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Herbert Marcuse: Triebstruktur und Gesellschaft.
- ↑ Herbert Marcuse: Der eindimensionale Mensch.
- ↑ Guy Debord: Die Gesellschaft des Spektakels.
- ↑ Peter Brückner: Sozialpsychologie des Kapitalismus.
Personendaten | |
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NAME | Behrens, Roger |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Philosoph und Sozialwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 1967 |