Tibor Déry
Beitræge von Tibor Déry
FORVM, No. 120

In meinem Zerrspiegel

Dezember
1963

„Aber warum sollte nicht endlich etwas von mir in meiner Mutterstadt erscheinen?“ antwortete Tibor Déry und schickte uns das nachstehend gedruckte Manuskript, von dem er mitteilt, es sei in deutscher Sprache abgefaßt und habe Knut Hamsun zum Thema. Was die erste Mitteilung betrifft, so stimmt sie; (...) Sie wollen mehr Texte online lesen?
Das ist machbar! Mit der fördernden Mitgliedschaft

FORVM, No. 131

Über die Annehmlichkeiten der Zivilisation (I)

November
1964

Mit freundlicher Genehmigung des Autors und des S. Fischer-Verlages drucken wir nachfolgend ein Kapitel aus dem Roman „Herr G. A. in X.“, welcher auf deutsch noch nicht vorliegt. Tibor Déry, zu dessen siebzigstem Geburtstag wir herzlich gratulieren, gibt uns dazu die folgende Erläuterung: „Herr G. (...) Sie wollen mehr Texte online lesen?
Das ist machbar! Mit der fördernden Mitgliedschaft

FORVM, No. 132

Über die Annehmlichkeiten der Zivilisation (II)

Dezember
1964

Sie wollen mehr Texte online lesen?
Das ist machbar! Mit der fördernden Mitgliedschaft

FORVM, No. 157

Als man in Österreich-Ungarn den Sport erfand

Januar
1967

Sie wollen mehr Texte online lesen?
Das ist machbar! Mit der fördernden Mitgliedschaft

FORVM, No. 160-161

Spiele der Erinnerung

Aus der Capriccio-Serie (1966)
April
1967

Sie wollen mehr Texte online lesen?
Das ist machbar! Mit der fördernden Mitgliedschaft

FORVM, No. 218
Kritisches Lexikon

Georg Lukács

Februar
1972

Sie wollen mehr Texte online lesen?
Das ist machbar! Mit der fördernden Mitgliedschaft

Tibor Déry ca. 1930

Tibor Déry (* 18. Oktober 1894 in Budapest, Österreich-Ungarn; † 18. August 1977 ebenda) war ein bedeutender ungarischer Schriftsteller, Dichter, Dramaturg und Essayist.

Grabstätte Dérys auf dem Farkasréti-Friedhof in Budapest

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tibor Déry entstammte einer jüdischen bürgerlichen Familie. Da seine Mutter Österreicherin war, wurde in seiner Familie deutsch gesprochen. Ansonsten wuchs er aber in einem ganz und gar ungarischsprachigen Umfeld auf und schrieb daher von Anfang an auf Ungarisch. Déry absolvierte zunächst eine kaufmännische Ausbildung, ehe er von 1911 bis 1912 in der Schweiz lebte. Von 1913 bis 1918 arbeitete er bei einem Onkel in einem Sägewerk. Als Kommunist nahm er 1919 an der Revolution teil und unterstützte die ungarische Räterepublik. Nach deren Zusammenbruch lebte Déry im Exil, zunächst in Österreich, wo er in Wien an den Zeitschriften Bécsi Magyar Ujság (Wiener Ungarische Zeitung) und Ma (Heute) mitarbeitete. Dann ging er von 1924 bis 1926 nach Frankreich und lebte zwischen 1929 und 1935 in verschiedenen europäischen Ländern, darunter Deutschland. 1933 lebte er kurz in Dubrovnik und kam in der Weihnachtszeit nach Wien, wo er sich im Schutzbund und bei der Roten Hilfe engagierte. Im Februar 1934 nahm er am Bürgerkrieg auf Seiten des Schutzbundes teil und musste nach der Niederlage der Sozialdemokraten nach Mallorca flüchten. In dieser Zeit veröffentlichte er in der Zeitschrift Dokumentum. In Berlin hatte er Kontakte zu Herwarth Walden und seiner Zeitschrift Sturm. In den 30er Jahren entstanden Dérys erste große Erzählwerke in Ungarn, in das er 1935 wieder zurückgekehrt war. Bis dahin hatte er lediglich einige surrealistische Gedichte und Novellen verfasst. Er gab die kommunistische Zeitschrift Gondolat (Gedanke) heraus, die damals legal erscheinen konnte. Während der Diktatur des Horthy-Regimes wurde er dennoch 1938 eingesperrt, weil er die Beschreibung einer Reise André Gides nach Russland übersetzt hatte. 1939 reiste er nach Rumänien und war 1940–41 illegal tätig.

Nach 1945 unterstützte Déry die kommunistische Machtergreifung, geriet aber bald mit dem Stalinismus in Konflikt. 1947 war Déry Herausgeber der Zeitschrift Csillag (Stern). 1948 erhielt er den heute bedeutendsten staatlichen Kunstpreis Ungarns, den damals neu gegründeten Kossuth-Preis. Als einer der herausragenden Schriftsteller der illegalen kommunistischen Bewegung genoss er großes Ansehen. 1952 geriet er jedoch in das Kreuzfeuer von Kulturminister József Révai, damals der Alleinherrscher über das ungarische Kulturleben, der den zweiten Band von Dérys Roman Felelet (Antwort) heftig kritisierte und dem Schriftsteller „Abweichlertum“ vorwarf.

Zusammen mit einigen anderen linken Intellektuellen wie Georg Lukács gilt Déry als einer der geistigen Wegbereiter des Aufstandes 1956. Er unterstützte das Regime von Imre Nagy und nahm aktiv an der Revolution teil. Die Schriftsteller Gyula Illyés und István Örkény waren damals seine Gesinnungsgenossen. Nach dem Scheitern der Revolution wurde er 1957 zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt, die er aber nur bis 1960 verbüßen musste. Bis 1962 waren seine Werke verboten: In dieser Zeit hat er aber Übersetzungen aus dem Deutschen verfasst, die auch veröffentlicht wurden (Kästners Emil und die Detektive, 1957; Feuchtwangers Füchse im Weinberg, 1963). Nach einer selbstkritischen Schrift, die er verfassen musste, war Déry in Ungarn durchaus angesehen und geachtet, seine Werke konnten wieder gedruckt werden. 1973 wurde sein Roman Erdachter Report über ein amerikanisches Pop-Festival von der ungarischen Rockband Locomotiv GT vertont und erfolgreich als Musical in Budapest, Meiningen und Leipzig aufgeführt.

Seit 1984 wird der nach dem Schriftsteller benannte Tibor-Déry-Preis verliehen.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Originalausgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lia. 1917.
  • Az óriáscsecsemő. 1926.
  • A befejezetlen mondat. Roman, entstanden 1934–1938, erschienen 1947 (dt. Der unvollendete Satz, Berlin (Ost) 1954)
  • Felelet. Roman 1950 (dt. Die Antwort, Berlin (Ost) 1952)
  • Niki. Egy kutya története. Roman 1956 (dt. Niki oder Die Geschichte eines Hundes, Frankfurt am Main 1958)
  • Szerelem. Erzählungen 1963 (dt. Liebe)
  • G. A. úr X.-ben. Roman 1964 (dt. Herr G. A. in X., Frankfurt am Main 1966)
  • A kiközösító. Roman 1966 (dt. Ambrosius, Frankfurt am Main 1968)
  • Kedves bópeer! Roman 1973 (dt. Lieber Schwiegervater, Frankfurt am Main 1976)
  • Itélek nincs, Erinnerungen 1969 (dt. Kein Urteil, Frankfurt am Main 1972)

Weitere Ausgaben in deutschsprachigen Übersetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der unvollendete Satz. Frankfurt am Main 1957
  • Der Riese. Erzählung. Insel Verlag, Wiesbaden 1958 (Insel-Bücherei 677/1)
  • Die portugiesische Königstochter. Erzählungen. Frankfurt am Main 1959
  • Anna Petri. Roman. Berlin (Ost) 1959
  • Ein fröhliches Begräbnis und andere Erzählungen. Frankfurt am Main 1963
  • Rechenschaft und andere Erzählungen. Frankfurt am Main 1964
  • Spiele der Unterwelt. Leipzig 1968
  • Erdachter Report über ein amerikanisches Pop-Festival. Roman. Berlin (Ost) 1974 (Spektrum Bd. 73)
  • Die Geschichte vom Leben und Sterben des Heiligen Ambrosius, Bischof von Mailand. Berlin, 1977 und 1981
  • Kein Urteil. Memoiren. Berlin, 1983
  • Der Amokläufer. Ein illustriertes Gedicht. Budapest 1985
  • Ein feiner alter Herr. Erzählungen. Berlin (Ost) 1988
  • Liebe = Love. Budapest 1992
  • Gefängnisbriefe. Der Briefwechsel Tibor Dérys mit seiner Mutter und seiner Ehefrau 1957–60. Budapest 1999

Verfilmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drehbuch
  • 1970: Liebe (Szerelem)
Literarische Vorlage
  • 1974: Der unvollendete Satz (141 perc a befejezetlen mondatbol) – Regie: Zoltán Fábri
  • 1979: Hinter der Ziegelmauer (A teglafal mögött)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tibor Déry – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Notizen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ständige Nachdrucke