Streifzüge, Heft 4/1998
Dezember
1998

Entweder! Also!

Unlustiges über die finanzielle Lage des Kritischen Kreises

Geld auftreiben und Geld eintreiben ist ein grauslich Ding. Nichtsdestotrotz, wir können nicht anders. Unsere Kontoauszüge deuten nämlich eher auf Knausrigkeit denn auf Großzügigkeit unserer Bezieher hin. So waren auch die Einkünfte bei der vorletzten (20seitigen!) Ausgabe (Nr. 2/1998) zu unser aller Überraschung rückläufig. Das ist absolut nicht zu akzeptieren. So selbstverständlich die Streifzüge nach Hause geliefert werden, so selbstverständlich sie gelesen werden, so selbstverständlich die Rezipienten davon etwas haben, so selbstverständlich wäre es, das alles auch zu unterstützen und abzusichern.

Zur Zeit können wir außer den Streifzügen aber auch schon gar nichts finanzieren: keine Seminare, keine Referenten, keine Veranstaltungen, keine Reisekosten. An Beihilfen für kleinere Projekte und Artikel ist überhaupt nicht zu denken. Obwohl, gerade bei letzteren steckt viel Mühe und Anstrengung dahinter. Die Streifzüge sind ein besonderes Blatt, sonst würden wir es ja nicht machen.

Also: Entweder Ihr wollt das, oder Ihr kriegt das nicht. Gleiches gilt auch für Sie. Was wir geben, liegt an uns, was wir aber brauchen, liegt an den uns freundlich gesinnten Leserinnen und Lesern. Entweder — oder! Und da wir uns eindeutig für das Entweder entschieden haben, benötigen wir nicht nur Schulterklopfen und Kopfnicken, sondern auch eine kräftige Zufütterung. In der kapitalistischen Gesellschaft funktioniert diese durch Cash. Es geht also um das „liebe“ Geld; um Ihres und Eures, das unseres werden muß. Je größer die Zahl der Beiträger und ihrer Beiträge, desto größer die Möglichkeiten des Kritischen Kreises, sich zu entfalten. Deswegen läuft doch schließlich der ganze Laden. Sie und Ihr seid neben uns verantwortlich für unsere Fähigkeit zur Disposition!

Natürlich, wer nicht kann, der oder die erhält das Blatt auch weiterhin kostenlos. Es sollte uns nur mitgeteilt werden, denn die Sicherheit nach Jahren des Gratisbezuges auch weiterhin in diesen Genuß zu kommen, die wird von Ausgabe zu Ausgabe geringer. Ein Zuckerl haben wir aber trotzdem: Wer mehr als 999 Schilling an uns überweist, erhält ein Buch geschenkt. Anzubieten hätten wir den Wälzer von Franz Schandl/Gerhard Schattauer, Die Grünen in Österreich (a); und die Taschenbücher von Gerhard Scheit: Dramaturgie der Geschlechter (b) und Mülltrennung. Beiträge zu Politik, Literatur und Musik (c). Der entsprechende Wunsch möge freundlicherweise auf dem Erlagschein angeführt werden. Wir liefern prompt und portofrei.

Immer wieder kommt es übrigens zu Unregelmäßigkeiten bei der Zusendung, die aber nicht primär auf unsere (meist objektiv bedingten) organisatorischen Unzulänglichkeiten zurückzufuhren sind. Daher bitte: Den Namen auf dem Erlagschein angeben, auf keinen Fall aber diesen blau oder grün einstempeln! Da die Bank den Beleg nur als Kopie an uns weiterreicht, können wir manchmal die Adresse nicht entziffern.

Dieser offene Brief ist jedenfalls mehr als eine freundschaftliche Aufforderung zur Begleichung des beiliegenden Erlagscheines. Noch lieber wäre uns gleich ein Dauerauftrag. Ohne kontinuierlichen Zuspruch und eben auch Zufluß ist das Projekt nicht machbar. So leid uns das als Geldkritiker tut. Wer uns will, muß schon etwas springen lassen. Wir versprechen nur das, was Sie auch halten! Damit wir Euch erhalten bleiben, erhalten Sie uns! Es ist ganz einfach. Also!

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