Pavel Landovský

Geboren 1936 in Německý Brod, gestorben 2014 in Kytín. Schauspieler, Dramatiker und Regisseur. 1971 erhielt er Spielverbot für Film und Fernsehen. Ende 1976 war Landovsky einer der Initiatoren der Petition „Charta 77“ und galt als einer der drei offiziellen Vertreter der daraus entstandenen Bürgerrechtsbewegung. Infolgedessen wurde er auch für das Theater mit einem Auftrittsverbot belegt, was Landovsky dazu veranlasste, nach Österreich zu emigrieren. 1978 wurde er Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. Nach der „Samtenen Revolution“ im Jahr 1989, konnte er nach Prag zurückkehren und setzte dort seine Tätigkeit fort.

Beitræge von Pavel Landovský
FORVM, No. 305/306

In 10 Jahren Sieg

Geheimtreffen polnischer und tschechischer Dissidenten
Mai
1979

Die Internationalisierung der osteuropäischen Dissidentenbewegung hatte ihren spektakulärsten Höhepunkt in den Treffen zwischen Vertretern der Charta 77 und des polnischen Arbeiterverteidigungskomitees (KOR), die im Sommer 1978 begannen. Beim zweiten Treffen interviewten die KOR-Mitglieder Jan (...)

Pavel Landovský (2011)

Pavel Landovský (* 11. September 1936 in Německý Brod; † 10. Oktober 2014 in Kytín)[1] war ein tschechischer Schauspieler, Dramatiker und Regisseur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landovský studierte an der Theaterfakultät der Akademie der Musischen Künste in Prag (DAMU) und spielte danach an regionalen Bühnen in Teplice, Šumperk, Klatovy und Pardubice. Ab 1965 war er Ensemblemitglied des Prager Theaters Činoherní klub in der Ve Smečkách unweit des Wenzelsplatzes, das im gleichen Jahr von Ladislav Smoček und Jaroslav Vostrý gegründet worden war. Sein erstes Stück Hodinový hoteliér schrieb er speziell für das Činoherní; es wurde dort am 11. Mai 1969 unter der Regie von Evald Schorm uraufgeführt.[2]

1971 erhielt er Spielverbot für Film und Fernsehen; seine Szenen in Jaroslav Dudeks Fernsehserie Taková normalní rodinka (1971) wurden daraufhin herausgeschnitten und mit Jaroslav Moučka neu gedreht.[3]

Ende 1976 gehörte Landovský zu den Initiatoren der Petition Charta 77 und war mit Václav Havel und Ludvík Vaculík einer der drei offiziellen Sprecher der daraus entstandenen Bürgerrechtsbewegung.[4] Daraufhin wurde er auch für das Theater mit Auftrittsverbot belegt und emigrierte nach Österreich, wo er in Wien 1978 Ensemblemitglied des Burgtheaters wurde und unter anderem in Inszenierungen von Peter Zadek mitwirkte. Erst nach der Samtenen Revolution konnte er 1989 nach Prag zurückkehren und im Januar 1990 wieder im Činoherní klub auftreten, als dort das 16 Jahre zuvor geschriebene Stück Audience seines (kurz zuvor zum Präsidenten gewählten) Freundes Václav Havel unter der Regie von Jiří Menzel seine tschechische Premiere feiern konnte.[5]

Filmographie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pavel Landovský. Profil in der Česko-Slovenská filmová databáze (tschechisch, abgerufen am 12. Oktober 2014).
  2. Činoherní klub - Hry (Memento vom 12. Juni 2008 im Internet Archive)
  3. http://www.geocities.ws/phonik2/takovanormalnirodinka.html
  4. http://www.blisty.cz/files/isarc/9810/19981022f.html
  5. http://query.nytimes.com/gst/fullpage.html?res=9C0CE1DA113AF930A25752C0A966958260
  6. http://www.geocities.ws/phonik2/altk.html
  7. http://www.geocities.ws/phonik2/pant.html

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pavel Landovský – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien