Geboren am: 17. Dezember 1973
Geboren 1973. Seit 2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Theodor Kramer Gesellschaft, Redaktion Zwischenwelt. 2006-2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter von ESRA – psychosoziale Ambulanz für Überlebende der NS-Verfolgung. 2001 Gründer der österreichischen Sektion der Internationalen Liga gegen Rassismus und Antisemitismus (LICRA). 2001-2006 geschäftsführender Redakteur der Zeitschrift Context XXI.
Zuletzt erschienen: Avantgarde I. Von den anarchistischen Anfängen bis Dada oder wider eine begriffliche Beliebigkeit (2015); Ausnahmezustand. Jura Soyfers Transit (2013), Ausgang: Franz Hebenstreit 1747-1795. Schattenrisse der Wiener Demokrat*innen 1794 (2010).
Für die Theodor Kramer Gesellschaft betreut er u.a. folgende Projekte:
- Herbert Exenberger-Archiv
- Zukunft der Vergangenheit
- Otto Harpner Papers
und ist Mitherausgeber der Lyrikreihe Nadelstiche


Information
CONTEXTXXI ist ein Forum, das im World Wide Web erscheint und sukzessive im Laufe eines Jahres mit Beiträgen und Informationen gefüllt wird. Das kleine Redaktionsteam von CONTEXTXXI, bestehend aus freiwilligen Mitarbeitern, die meist Studenten sind, verfolgt mit diesem Projekt, bzw. Experiment, (...)

Bloody America
Bloody America est l’histoire illustrée et non illustre du voyage de Colomb, de la conquesta et de l’inquisition. Le peintre et dessinateur Georg Chaimowicz raconte avec plus de 100 dessins ces chapitres noirs de notre histoire. Cette bande dessinée artistique et poétique est née comme réponse aux (...)

Pulp
« Soixante-quatorze ans de bon vin, de bonne plomberie et de grasses matinées », indiquait « Buk » à un journaliste qui lui demandait ce qu’il y avait de plus important dans sa vie. Il y a presque un an qu’est mort cet auteur américain de romans, nouvelles, scénarios et de plus de 1000 poèmes. Il était (...)

Selbst wenn Prometheus, der gegen die Götter protestiert, das Sinnbild des modernen und revoltierten Menschen sein sollte, wie Camus gemeint hat, so bleibt ihm doch das Schicksal nicht erspart, ein Opfer seiner Tat, seiner modernisierenden Tat zu werden. Daß er aber auch Opfer der Vergeßlichkeit (...)

Der Dädalus
Mit weniger beflügelten Schritten als sonst stieg Marcel in die rotweisse, nach Holzplastik und Schweiß riechende Straßenbahn. Unter anderen Umständen hätte er das auf drei oder vier Gesichter fallende Weißweinlicht bewundert und glücklich erstaunt betrachtet, doch beschäftigte ihn heute viel mehr (...)

Vergangen und vergessen ? Am 22. September 1994 fand eine im Ernst Kirchweger-Haus in Wien Favoriten geplante Aufführung der Dreigroschen-Oper, wegen Problemen mit den Urheberrechten nicht statt. Wolfgang Purtscheller, Journalist, (...)

La ville est lourde La ville est lourde comme la neige et le temps tue toutes mes habitudes toutes mes pierres toutes mes amours Une rayure sur un disque crée des rythmes imprévus la neige danse et me salue d’un clin d’oeil malhonnête La ville est lourde comme un oiseau et les mots deviennent du (...)

Zur zweiten Nummer von CONTEXTXXI
Einleitung Wie geplant kommt mit dem 96er Jahr auch eine neue Nummer von CONTEXTXXI heraus. Selbst wenn sich das Layout geändert hat, bleiben Ziele und Konzepte gleich. Nur die Idee, daß alle Artikel übersetzt werden sollen, wurde mangels Übersetzer fallen gelassen. Trotzdem soll weiterhin (...)

Die Stadt und einer der sie liebt, der sie träumt, der für sie kämpft, stehen im Zentrum des „Verdammten Baumeisters“. Bogdan Bogdanovic ist poète maudit der urbanen Welt, er ist ein maudit — ein Verdammter, der als Exilant aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Belgrad, seit 1993 in Wien lebt, wo er (...)

Hugo Pratt und seine Legenden-Comics
Das Comic ist ein wichtiges Ausdrucksmittel unserer Zeit, das im deutschsprachigen Raum bisher weitgehend ignoriert wurde. Wie ungerechtfertigt das ist, zeigt sich unter anderem am Beispiel des Kosmopoliten Hugo Pratt. Als Mittler zwischen Neugier und Alltag, als verschlüsseltes, persönliches (...)

Die Verwandlung Tintins vom Abendländer zum Kosmopoliten
Es gibt Menschen, die ihre Meinung ändern, sich bessern, sich dermaßen bessern, daß man ganz vergißt, daß sie sich bessern mußten. Hergé, einer der bedeutendsten Pioniere der Comic-Welt, ist so einer. Seit Ende der 20er Jahre schwirrt ein mit blondem Haarschopf ausgestatteter, nie alternder, nie (...)

ATTAC — Protest gegen die neo-liberale Globalisierung
Ausgehend von Frankreich formiert sich eine weltweite Initiative zur Besteuerung internationaler Finanztransaktionen. Daß der internationale Markt immer unübersichtlichere, undurchschaubarere Strukturen entwickelt, wird von vielen als Ursache für die inhumanen Zustände weltweit gesehen, in denen (...)

Mit Poesie, Witz und einem liebevollen Haß sang Léo Ferré gegen die Gesellschaft als Mißstand. Vom Kassenschlager bis zur Vertonung surrealistischer Gedichte ließ er nichts aus, um die Poesie auf die Straße, die Revolte in die Ohren zu bringen (...)

Arthur Cravan — Die Niedertracht der Tafelrunde
Der Boxer, Anarchist, Deserteur, Abenteurer und Herausgeber der Zeitschrift Maintenant beschrieb sich selbst als Hochstapler, Seemann im Pazifik, Mauleseltreiber, Orangenpflücker in Kalifornien, Schlangenbeschwörer, Hoteldieb, Neffe von Oscar Wilde, Holzfäller in den riesigen Wäldern, (...)

Alptraum ‘pataphysisch
Oder die Kunst, die Welt so zu sehen, daß einem dabei lachend schlecht wird. Alle Jahrzehnte einmal bricht sie wieder hervor, die Wissenschaft der erfundenen Lösungen und der Ausnahmen: die ’Pataphysik. Vielleicht genau dann, wenn die Welt ruhig betrachtet am verrücktesten, am brutalsten wirkt, (...)

La Vie d’Artiste
Léo Ferré klagt nicht an aus dem Nichts, sondern aus einer zerstörten Welt heraus, aus jener der Hoffnung, des goldenen Zeitalters, welches in das kurze Gedächtnis des modernen Menschen nicht hineinpaßt ...

Liebe Leserin, lieber Leser!
Geschäftsführende Redakteure kommen und gehen, Context XXI bleibt. Darüber hinausgehende Anknüpfungen an kakanische Verwaltungsgrundsätze gibt es hier auch weiterhin nicht. Stattdessen gibt es die immer noch andauernde in-situ-Inspektion der Republik. Prüfauftrag: Gilt oder gilt nicht die (...)

Daß Traum, Wut und Dichtung Motor für gesellschaftlichen Umbruch sein können, sein wollen und nicht nur Zuliefergaranten für Verlagshäuser oder Museen, will die folgende, 3-teilige Serie zum Surrealismus klarstellen. Der surrealistischen Explosion folgen, in sie hinein rauschen, sich von (...)

Die Wut im Bauch — Surrealismus überall
„Die Welt verändern“, hat Marx gesagt; „das Leben ändern“, hat Rimbaud gesagt: Diese beiden Losungen sind für uns eine einzige. (André Breton, 1935) Die große Verweigerung Metro — Boulot — Metro — Dodo — Metro — Boulot — ..., das heißt soviel wie U-Bahn, Arbeit, U-Bahn, Schlaf, U-Bahn, Arbeit, ... und (...)

LICRA
Mit dieser Nummer wird neben der ARGE Wehrdienstverweigerung, Gewaltfreiheit und Flüchtlingsbetreuung auch die LICRA-Österreich (Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus) Mitherausgeberin von Context XXI. Die LICRA ist eine NGO, in Frankreich seit 1927 und in Wien seit einigen (...)

Einfach nur zuviel Disziplin
Denn unter dem Gesichtspunkt der Gewalt, welche das Recht allein garantieren kann, gibt es keine Gleichheit, sondern bestenfalls gleich große Gewalten. (Walter Benjamin, Kritik der Gewalt, S. 58) Vorbemerkung Gewalt, Gewaltverhältnisse gesellschaftlicher, ökonomischer, sexistischer, (...)

Die Wut im Bauch — Surrealismus überall
Alle triumphierenden Ideen sind zum Scheitern verurteilt. (André Breton) Politik der Ohrfeige Im Sommer 1935 traf Ilja Ehrenburg, Schriftsteller und sowjetischer Doyen des sozialistischen Realismus, auf einer Straße in Paris eine Ohrfeige André Bretons. Die Aufregung Bretons hatte ihren Grund, (...)

Liebe Leserin, lieber Leser!
Man kann ruhig sagen, daß das Reich der Gedanken jenem Reich aufs Haar ähnelt, in dem es entsteht. B.Brecht: Me-ti/Buch der Wendungen In die Eingangshalle des Hauptgebäudes der Wiener Universität wurde 1923 eine Büste, Siegfriedskopf genannt, gestellt. Dieser Kopf wurde im Zeichen (...)

Die französische Universität zwischen Vichy-Tabuisierung, Shoah-Verleugnung und Neuer Rechter. Alexander Emanuely: Sie sind als Flüchtlingskind nach Frankreich gekommen und haben als U-Boot überlebt. Sie waren also schon sehr früh auf lebensgefährliche Art und Weise mit dem Rassismus und (...)

Handschlag statt Rechtsstaat?
Dass die ARGE Wehrdienstverweigerung und ihre Publikation ZOOM/Context XXI, genauso wie die Zeitschriften akin und Die Alternative sehr wohl ihren Beitrag zur politischen Bildung in diesem Land beisteuern, haben nach etlichen Instanzen in diesem Frühjahr die Gerichte geklärt und bestätigt, dass (...)

Paradoxe Biographien
KritikerInnen werden meinen, die Redaktion von Context XXI sei eigenartigst nostalgisch, da in jeder Nummer ein, zwei Beiträge vorzufinden sind, die inhaltlich die 30er Jahre behandeln. Das Bedürfnis über diese Zeit zu reflektieren, kommt jedoch daher, dass die 30er Jahre das Jahrzehnt vor der (...)

Es war am Abend des 1. November 1993, als ich mich mit einer alten Schulfreundin, die damals in New York lebte, im DDL Foodshow an der Upper West Side traf, auf ihren Tipp hin, dass dort die besten Antipasti der ganzen Stadt zu verspeisen seien. Als Wochenendpassant der schönen Stadt vertraute (...)

Um das Unvermögen
Salomons Singspiel ist der Versuch, sich inmitten des Wahnsinns gegen die Apokalypse aufzulehnen. 1936 — die rassistische Gesetzgebung der Nazis wurde eben erst beschlossen und verwirklichte in Deutschland definitiv den Ausschluss all jener Menschen aus der neu und völkisch definierten (...)

Das Trauma der Frauen des Widerstandes
Wenn Menschen ein psychisches Trauma erleiden, erleben sie in schmerzender Weise Dinge, die sie bis dahin in ihrer Welt für unmöglich hielten. (Klaus Ottomeyer/Karl Peltzer) Frauen in Opposition zum NS-Regime und Widerstandskämpferinnen kamen, wenn sie gefasst wurden, fast immer in die gleiche (...)

In der Traumaforschung gibt es den Begriff Men-made-desaster, er bezeichnet eine durch Menschenhand, bzw. durch vieler Menschen Hand produzierte Katastrophe unter der wiederum (meist andere) Menschen zu leiden, zu sterben haben. Wenn mensch die Shoah als ein durch Menschen verursachtes Desaster (...)

Der diesjährige Theodor Kramer Preis für Schreiben im Widerstand und im Exil geht an einen meiner Lieblinge: an Georg Stefan Troller. Er schrieb das sehr autobiographische Drehbuch zu Axel Cortis Trilogie „Wohin und Zurück“. Die drei Filme gehören wohl zu dem, was mich vom Bildschirm herab am meisten (...)

Schweissfuß klagt gegen Pfurz in trüber Nacht! ... ... heißt ein Romanfragment von Carl Einstein aus dem Jahre 1930. In diesem beschreibt er wohl deutlich, was ihm seine Person und ein Gerede über diese bedeutet: „ICH der banalste Kollektivplatz, in Präservativ gewickelt.“ (1993, S.32) Er wollte (...)

Liebe Leserinnen und Leser!
Nestroy hat einmal geschrieben: „Wenn alle Stricke reißen, dann häng ich mich auf.“ Nach Durchforsten unserer Buchhaltung haben sich unsere Visionen — die immer jene alternativer MedienmacherInnen wohl sein müssen — bewahrheitet: wir stehen kurz vor dem Ruin. Standen wir schon zwar immer, doch war da (...)

Tusia Herzberg 1921-2005
Zu unserer großen Trauer erfuhren wir Anfang November, dass Tusia Herzberg gestorben war – am 27. Oktober war sie in ihrem Zuhause in Ramat Gan, Israel friedlich eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht. Tusia Herzberg war eine Kämpferin und gleichzeitig der friedlichste und ruhigste Mensch, und (...)

Jazz Intim
In einem Keller in der Avenue Blaise Pascal in Algier gibt es fast jedes Wochenende ein oder zwei Jazzkonzerte. Es sind laute Gottesdienste, lärmende Bekenntnisse an ein Leben, das nicht mehr möglich ist - zumindest nicht unter Tags, wenn andere Bekenntnisse gefragt sind, Bekenntnisse, welche (...)

Am 17. Jänner 2006 betritt eine blonde, junge Frau einen Handyshop am Boulevard Voltaire in Paris. Sie wird sich dort ein Rendezvous mit dem 23-jährigen Ilan Halimi, dem Verkäufer, ausmachen. Vom Rendezvous am 21. Jänner kommt Ilan Halimi nicht zurück. Drei Wochen lang wird er in einem Wohnhaus in (...)

Eine kurze Einführung zur selbstverständlichen Ausnahme Context XXI
Die Zeitschrift Context XXI existiert seit 1999 und ist von Anfang als Möglichkeit gedacht, eine Öffentlichkeit für Themen und intellektuelle Diskurse zu schaffen, die im Allgemeinen an den Rand der Wahrnehmung gedrängt werden. In Context XXI sind diese Themen und Diskurse zentral. Und mit einer (...)

Surrealismus
André Breton hat 1935 geschrieben: „‚Die Welt verändern,‘ hat Marx gesagt; ‚das Leben ändern‘ hat Rimbaud gesagt: Diese beiden Losungen sind für uns das einzige.“ und somit die Richtung gezeichnet, in die der Surrealismus seit 1924 geht oder gehen will. Konsumiert man heute die Kunst der (...)

Liebe Userin, lieber User!
Herzlich Willkommen auf der Website des Magazins Context XXI. Context XXI gab es als Printmedium von Anfang des Jahres 1999 bis in den Spätsommer des Jahres 2006 hinein. Auf diesen Seiten ist nun ein Großteil der Artikel dokumentiert, die in dieser Zeitspanne veröffentlicht wurden. Unter dem (...)


Zur zweiten Nummer von CONTEXTXXI
Einleitung Wie geplant kommt mit dem 96er Jahr auch eine neue Nummer von CONTEXTXXI heraus. Selbst wenn sich das Layout geändert hat, bleiben Ziele und Konzepte gleich. Nur die Idee, daß alle Artikel übersetzt werden sollen, wurde mangels Übersetzer fallen gelassen. Trotzdem soll weiterhin (...)

Wenn Manifeste in Pension geschickt werden (1)
Eine kurze Geschichte der Avantgarden des 20. Jahrhunderts, referiert von Alexander Emanuely. Ein erster Teil wird einen Überblick darüber bieten, wie Dadaistinnen, Surrealistinnen, PataphysikerInnen und SituationistInnen sich als Avantgarden verstanden — und wie sie danach trachteten die (...)

Wenn Manifeste in Pension geschickt werden (2)
Eine kurze Geschichte der Avantgarden des 20. Jahrhunderts, referiert von Alexander Emanuely. Ein erster Teil wird einen Überblick darüber bieten, wie Dadaistinnen, Surrealistinnen, PataphysikerInnen und SituationistInnen sich als Avantgarden verstanden — und wie sie danach trachteten die (...)


Alexander Emanuely (* 17. Dezember 1973 in Innsbruck) lebt als Schriftsteller, Exilforscher und Kulturwissenschaftler in Wien. Weiters ist er im Republikanischen Club – Neues Österreich politisch aktiv und Initiator der Österreichischen Sektion der LICRA. Er war mehrere Jahre geschäftsführender Redakteur der Zeitschrift Context XXI. Magazin zur Alpenbegradigung.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Alexander Emanuely lebt seit 1975 in Wien. Seine Eltern sind die Sängerin Catherine Kunitzberger-Emanuely und der Maler Hanns Kunitzberger.[1]
Er studierte Politik- und Theaterwissenschaft an der Universität Wien und legte 2002 seine Diplomarbeit „Avantgarde und ihr Einfluss auf politische Prozesse – am Beispiel der SurrealistInnen“ vor.[2] 2019 promovierte er an der Universität für angewandte Kunst mit der Dissertation Avantgarde in Wien? Oder AvantgardistInnen ohne Avantgarde?.[3]
Schwerpunkte seiner Forschungen sind die Wiener Jakobiner, Kunst und Literatur des Widerstandes und des Exils aus der Zeit des Nationalsozialismus, die Arbeiterbewegung und Arbeiterkultur sowie die historische Avantgarde.[4] Darüber hinaus ist er zivilgesellschaftlich politisch engagiert und wurde 1993 aktives Mitglied des Republikanischen Clubs.[5]
Von 1995 bis 1999 war er Herausgeber des E-Zines CONTEXTXXI: Internetforum about Literature, Art & Society,[6] wo er vor allem Essays von Bogdan Bogdanović, über Polizeigewalt in Österreich, Veranstaltungs- und Verlagsprogramme und Texte von verschiedenen Autorinnen und Autoren veröffentlichte[7]. 1999 erfolgte die Fusionierung des Internet-Projekts mit der Zeitschrift ZOOM der ARGE Wehrdienstverweigerung und Gewaltfreiheit in Wien und die Zeitschrift Context XXI. Magazin zur Alpenbegradigung entstand. Alexander Emanuely war von 2001[8] bis 2005 geschäftsführender Redakteur der Zeitschrift.
2001 war er auch Mitgründer der Österreichischen Sektion der LICRA.[5] Von 2001 bis 2006 war die LICRA-Österreich Herausgeberin der Context XXI[9]. 2006 erschien sein historischer Jugendroman Die Janitscharin, in dem es um die Sultaninnen Nurbanu und Safiye und um das Leben auf dem Balkan, in Istanbul und in Algier des 16. Jahrhunderts geht. Neben diesem Jugendroman hat er vor allem Kurzgeschichten in Context XXI und Zwischenwelt veröffentlicht. Zwischen 2006 und 2009 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter von ESRA und erarbeitete dort gemeinsam mit David Vyssoki eine Studie zur Prävention von PTSD und über die salutogenetischen Faktoren im Leben schwer traumatisierter Menschen.[10]
Von 2008/09 wirkte Alexander Emanuely als Vortragender und Mitstreiter beim Projekt Kunst und Befreiung des forums experimentelle architektur Jan Tabors mit.[11] Ebenfalls 2008/09 kuratierte er gemeinsam mit Peter Kreisky unter anderem Aufführungen und Diskussionsrunden im Experimentaltheater Fleischerei.[12] Im April 2009 erfolgte eine künstlerische Intervention in der ersten Ausstellung des Salon Vienna, dem Wiener Ableger des Jewish Salon Networks.[13]
Emanuely trug bei den Wiener Vorlesungen 2010 über Franz Hebenstreit und 2012 und 2013 über Jura Soyfer vor. 2013 hielt er gemeinsam mit Fritz Hausjell an der Universität Wien eine Vorlesung über die Vereinigung sozialistischer Schriftsteller.[14] Außerdem arbeitete er im Performance-Bereich öfters mit Künstlern wie Anna Mitterer[15] oder Thomas J. Jelinek, Gründer der Performance-Gruppe NOMAD.theatre,[16][17] zusammen.
Seit 2010 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Theodor Kramer Gesellschaft (TKG), wo er unter anderem die Lyrikreihe Nadelstiche herausgibt und als Redakteur bei der Zeitschrift Zwischenwelt mitarbeitet. Weiters bereitete er für das Archiv der TKG die Sammlung Herbert Exenbergers zur Vereinigung sozialistischer Schriftsteller und die Nachlässe Otto Harpners Stefan Pollatscheks, Gerda Hoffers, Leon Kellners und Paula Arnolds auf.[3] 2014 organisierte er die internationale Tagung der TKG Die Zerstörung der Arbeiterkultur durch Faschismus und Nationalsozialismus.[18]
In der Reihe theorie.org des Schmetterling Verlages publizierte zwei Bände zum Thema Avantgarde.[4] Darin beschreibt er die Entwicklung von Félix Fénéon über Dada bis zur Situationistischen Internationale und zeichnet deren revolutionäre Zielsetzungen und Ursprünge im Anarchismus auf.[19]
2018 erhielt er mit einem Buchprojekt zur Entwicklung der republikanischen Idee in der Wiener Moderne im Rahmen des Calls Republik in Österreich – Demokratie in Wien der Stadt Wien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ein Forschungsstipendium[20]. Es entstand der über 600-seitige dokumentarische Essay über den Schriftsteller, Verleger und politischen Aktivisten Carl Colbert Das Beispiel Colbert. Fin de siècle und Republik.[21]
Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Autor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Janitscharin. Erinnerungen einer Kriegerin. G&G, Wien 2006, ISBN 3-7074-0308-4.
- Ausgang: Franz Hebenstreit. Bibliothek der Provinz, Weitra 2010, ISBN 978-3-902416-42-1.
- Ausnahmezustand. Jura Soyfers Transit. Bibliothek der Provinz, Weitra 2013, ISBN 978-3-99028-184-0.
- Avantgarde I. Von den anarchistischen Anfängen bis Dada – oder: wider eine begriffliche Beliebigkeit. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-89657-680-4.
- Avantgarde II. Vom Surrealismus bis zu den LettristInnen oder Antikunst und Revolution. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-89657-687-3.
- Das Beispiel Colbert. Fin de siècle und Republik. Ein dokumentarischer Essay. Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 2020, ISBN 978-3-901602-85-6.
- Aus Widerstand und Solidarität. Vorgeschichte und Gründung der Volkshilfe. echomedia Buchverlag, Wien 2022, ISBN 978-3-903989-33-7.
Herausgeber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Siegfrieds Köpfe. Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus an der Universität Wien. Hrsg. mit Eva Krivanec. Context XXI 7-8/01-1/02, Wien 2002.
- März. Literatur & Gedächtnis. Ein Lesebuch. Hrsg. mit Judith Goetz. Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 2011, ISBN 978-3-901602-44-3.
- Exil. Literatur & Gedächtnis. Ein Lesebuch. Hrsg. mit Judith Goetz und Thomas Wallerberger. Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 2012, ISBN 978-3-901602-47-4.
- Karl Ausch: Als die Banken fielen. Zur Soziologie der politischen Korruption. Hrsg. gemeinsam mit Brigitte Lehmann. Mit einem Vorwort von Ferdinand Lacina. Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 2012, ISBN 978-3-901602-51-1.
- Willy Verkauf-Verlon: Auch die Worte haben Grenzen. Gedichte 1935–1993. Hrsg. mit Konstantin Kaiser, Lydia Mischkulnig, Herbert Staud. Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 2015, ISBN 978-3-901602-60-3.
- Vieler Sterne Geist – Moderne jiddische Lyrik. Eine Auswahl in Nachdichtungen von Marek und Lorenz Scherlag und Alfons Petzold. Hrsg. mit Evelyn Adunka und Judith Aistleitner. Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 2017, ISBN 978-3-901602-72-6.
- Arthur Rimbaud: Der Dieb des Feuers. Die Erleuchtungen. Ein Sommer in der Hölle. Ein Herz unter einer Soutane. Aus dem Französischen von Josef Kalmer. Mit einem Vorwort von Lydia Mischkulnig. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Alexander Emanuely. Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 2018 ISBN 978-3-901602-71-9
- Rose Meller: Justiz in Amerika. Novelle. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Alexander Emanuely. Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 2022 ISBN 978-3-901602-95-5
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Literatur von und über Alexander Emanuely im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Alexander Emanuely auf Academia.edu
- Archiv der Context XXI
- Archiv der Zwischenwelt
- Publikationsliste auf den Seiten der Universität Wien
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Hanns Kunitzberger: Bildraum – Der Blick des Bildes. Wiesbaden 2015
- ↑ Kurzbiographie – Alexander Emanuely. (Nicht mehr online verfügbar.) In: publizistik.univie.ac.at. Archiviert vom Original am 12. August 2017; abgerufen am 16. Dezember 2020.
- ↑ a b Alexander Emanuely. Kurzbiographie. In: theodorkramer.at. Abgerufen am 30. Jänner 2022.
- ↑ a b Avantgarde II. Verlagstext. In: schmetterling-verlag.de. Abgerufen am 8. Februar 2022.
- ↑ a b Mag. Alexander Emanuely – Wiener Vorlesungen. (Nicht mehr online verfügbar.) In: wien.gv.at. Archiviert vom Original am 21. Mai 2016; abgerufen am 21. Mai 2016.
- ↑ John Labovitz's e-zine-list vom 9. Oktober 1995, abgerufen am 28. November 2016.
- ↑ Editorial. In: Context XXI. 1-2 1999 (Memento vom 13. Juni 2016 im Internet Archive), abgerufen am 13. Juni 2016.
- ↑ Editorial. In: Context XXI. 3-4 2001 (Memento vom 13. Juni 2016 im Internet Archive), abgerufen am 13. Juni 2016.
- ↑ LICRA. In: Context XXI. 5 2001 (Memento vom 13. Juni 2016 im Internet Archive), abgerufen am 13. Juni 2016.
- ↑ David Vyssoki, Alexander Schürmann-Emanuely, Katrin Draxl, Wilhelmine Schneebauer: Child Survivors der NS-Verfolgung in Österreich nach 1945 – Mental Health Promotion bei schwerst traumatisierten Menschen. Eine Studie zur Erhebung von ressoucenstärkenden Bewältigungsstrategien. Hrsg. von der Psychosozialen Ambulanz ESRA, Wien 2008.
- ↑ forum experimentelle architektur OSTV/EST Nr.1, abgerufen am 30. Jänner 2022
- ↑ Archiv Experimentaltheater Fleischerei, abgerufen am 30. Jänner 2022
- ↑ Salon Vienna − Der jüdische Salon im Artikelarchiv der Die Welt, abgerufen am 30. Jänner 2022
- ↑ AutorInnen auf den Seiten von theorie.org, abgerufen am 21. Mai 2016.
- ↑ Sonate, 2008 auf den Seiten der eMuseum/artothek des Bundes, abgerufen am 15. Juni 2016.
- ↑ Opening (Stadt)Parcours (Memento des Originals vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)
Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf den Seiten vom Tanzquartier Wien, abgerufen am 1. Juni 2016.
- ↑ UNDERGROUND CITY 21 auf den Seiten vom Theater Nestroyhof – Hamakom, abgerufen am 1. Juni 2016.
- ↑ Die Zerstörung der Arbeiterkultur durch Faschismus und Nationalsozialismus, abgerufen am 30. Jänner 2022.
- ↑ Buchbesprechung von Avantgarde auf Kunst, Spektakel und Revolution, abgerufen am 15. Juni 2016.
- ↑ Republiksjubiläum 2018 Wien: 600.000 Euro für Sollbruchstelle 1918, Presse-Service der Stadt Wien, Rathauskorrespondenz, abgerufen am 4. Juli 2020.
- ↑ Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft, abgerufen am 4. Juli 2020.
Personendaten | |
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NAME | Emanuely, Alexander |
ALTERNATIVNAMEN | Schürmann-Emanuely, Alexander; Emanuely, Alexander S. |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Autor |
GEBURTSDATUM | 17. Dezember 1973 |
GEBURTSORT | Innsbruck |